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2416 - Mythos Scherbenstadt

Titel: 2416 - Mythos Scherbenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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galt.
    Aber ausgerechnet ihn hatte es nun einmal in dieses Labor verschlagen. Er beschloss für sich, das Beste aus dieser Situation zu machen. Vielleicht gelang es ihm irgendwann, diese ganzen Zusammenhänge zu durchschauen.
    „Uns stehen doch die goldenen Hyperkristalle zur Verfügung, die wir von der Terminalen Kolonne erobert haben", wagte er zu sagen. Dass ihn dabei Bauchschmerzen quälten, ignorierte er. „Können wir mit denen nicht das Energieproblem lösen?"
    „Ein guter Einwand", rief der Fette begeistert in einer Lautstärke, die Siri in den Ohren schmerzte. „Nur leider standen uns früher sechs Permanent-Zapfer zur Verfügung, sodass im gekoppelten Zustand eine Sechsfach-Redundanz gegeben war. Vor dem Hyperimpedanz-Schock lieferten diese eine Leistung von acht Komma sechseins mal zehn hoch siebzehn Watt, und jeder einzelne Zapfer konnte den immensen Energiebedarf des jeweiligen Hypertakt-Triebwerks decken. Nach den Reparaturen auf Ultrablau könnte das mit Mühe ebenfalls gelingen, wahrscheinlich zumindest, aber früher waren die Permanent-Zapfer direkt angeschlossen und lieferten Energie direkt an das Hypertakt-Triebwerk, während eine konventionelle Energieerzeugung eine Wandlung erforderlich macht."
    „Aha", machte Siri, der zwischenzeitlich darüber nachgedacht hatte, wie er mit Zeran zusammen gewesen war. Nach dem ersten Satz hatte er sich gedanklich ausgeklinkt.
    Der Terraner fühlte sich offenbar bestätigt und redete munter weiter. Er sprach von der für das Triebwerk benötigten Energie, die, soweit Siri verstand, kurzfristig beschafft werden konnte, wenn alle anderen Stellen der SOL vernachlässigt wurden.
    „Schließlich gibt es seit dem Hyperschock allgemein höheren Energiebedarf. SENECA, der Hauptrechner des Schiffs, hat zwei mal zehn hoch siebzehn Watt errechnet, könnt ihr euch das vorstellen?" Der Wissenschaftler lachte.
    Siri lachte mit, ein übertrieben aufgesetztes, kumpelhaftes „Ha, ha", das zeigen sollte, dass er es sich sehr wohl vorstellen konnte. In Wirklichkeit entzogen sich diese Zahlen seinem Begreifen.
    „Steph La Nievand steht vor einer Aufgabe, für die er die Mom’Serimer um Hilfe bittet", sagte der fette Terraner.
    Zerans Augen leuchteten.
    „In der SOL gibt es einhundert Leichte Kreuzer und ebenso viele Korvetten der ursprünglichen Ausstattung, die zwischenzeitlich als Schrott ausgemustert wurden. Allerdings verfügen sie über leistungsfähige Notfall-Fusionsreaktoren. Modifiziert man diese, können ihre Energieleistungen integriert werden. Vereinzelt stehen Steph bereits Mom’Serimer-Hilfskräfte zur Verfügung, um diese Reaktoren auszubauen.
    Könnt ihr eine breitere Basis organisieren?"
    „Wir können", sagte Zeran, ohne zu überlegen. In Gedanken zählte er wohl bereits die Leute, die er dazu verpflichten konnte.
    Siri atmete erleichtert auf, denn er hoffte, dass er unter diesem Vorwand aus dem Labor verschwinden konnte. Ihm rauchte bereits der Kopf.
    „Welche Leistung können diese Reaktoren erbringen?", fragte Zeran.
    Halt doch den Mund, flehte Siri gedanklich, denn er fürchtete eine neue Zahlenkolonne. Und er behielt recht.
    „Zweihundert Schiffe mit je zehn Reaktoren", sagte der Wissenschaftler.
    „Macht nach Adam Riese zweitausend Reaktoren."
    Adam Riese? Hieß der Kerl nicht Stephla Nievand oder so ähnlich?
    „Wir erhoffen uns eine Gesamtleistung von vier Komma fünfzwei mal zehn hoch fünfzehn Watt."
    Zeran lachte. „Immerhin etwas."
    „So ist es!" Der Fette schlug sich auf die Schenkel, und ein Schweißtropfen löste sich von seiner Stirn. „Ich hätte es nicht besser ausdrücken können. Zumal SENECA berechnet hat, dass das Hypertakt-Triebwerk theoretisch mit weniger Energie betrieben werden kann. Zwar geht das auf Kosten des erreichbaren Überlicht-Faktors, aber das müssen wir eben akzeptieren."
    Siri wandte sich demonstrativ in Richtung Ausgang. „Gehen wir und organisieren die Hilfe."
    Er versuchte seiner Stimme einen leicht bedauernden Unterton beizumischen.
    „Morgen ist früh genug", bremste sie der terranische Wissenschaftler. „Für heute würde ich euch gern in die Erforschung der goldenen Hyperkristalle einweisen. Es kommt mir so vor, als wärt ihr beide ziemlich kluge Köpfe!"
    Zeran strahlte.
    Und Siri ergab sich in sein Schicksal.
     
    *
     
    Der Anblick faszinierte Siri. Für einen Augenblick versank die Welt um ihn.
    Zum ersten Mal spürte er einen Hauch dessen, was den fetten Wissenschaftler und ebenso Zeran

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