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2416 - Mythos Scherbenstadt

Titel: 2416 - Mythos Scherbenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie ihn trotzige Kinder zeigen mochten. „Wie habt ihr die eigentliche Besatzung aus der Zentrale entfernt?"
    Zerans Gesicht schien zu versteinern. „Frag nicht. Sie sind draußen. Einige sind freiwillig gegangen, andere mussten wir ... mussten wir zwingen. Wir sind ihnen zahlenmäßig weit überlegen, Siri."
    In diesem Moment entdeckte Siri das Blut auf der Kleidung seines alten Freundes. Eine Schramme zog sich über die linke Wange, und sein linker Tentakel war an der Spitze geschwollen.
    Lord Remo Aratoster trat neben die beiden. „Ich habe gehört, was du gesagt hast, Zeran. Hoffen wir, dass es bald endet. Wenn die Phänomene nicht aufhören, werden bald alle außer uns und den beiden Aktivatorträgern tot sein."
    „Hast du einen Gesamtüberblick?"
    Der Lord bestätigte. „Viele Mom’Serimer haben aufgeben müssen, weil die eigenen Schmerzen zu stark wurden.
    Aber einige zehntausend dürften handlungsfähig sein. Wir brauchen jeden Mann, um die Langlebigen unter Kontrolle zu halten. Sie mögen wie Kinder sein, aber sie wollen sich nichts sagen lassen. Sie hören nicht auf uns. Die meisten mussten wir in Fallen locken und einsperren, während wir gleichzeitig andere medizinisch versorgen und sie zu stärken versuchen."
    „Tekener hat SENECA angewiesen, den Weisungen unseres Volkes zu gehorchen", sagte Zeran. „Bislang ist die Hyperinpotronik in der Lage, unsere Befehle auszuführen, auch wenn Teile ihres Bioplasmas bereits abgestorben sind."
    „Dann bleibt uns nur noch abzuwarten. Die SOL ist unterwegs. Entweder werden die Phänomene mit zunehmender räumlicher Distanz enden, oder es wird zur Katastrophe kommen."
    Zumindest der Eintritt in den Hypertakt änderte nichts; selbst im Hyperraum herrschte der schreckliche Einfluss. Die verdummte Besatzung der SOL siechte vor sich hin, notdürftig versorgt von den Mom’Serimern.
    Tausende an Bord der SOL verdankten ihr Überleben nur den helfenden Mom’Serimern – doch Siri fragte sich, ob sie ihr Leiden damit nicht vielleicht nur verlängerten.
    Mit einem geradezu lächerlichen Überlicht-Faktor von 900 entfernte sich die SOL von Yoki. Sie näherte sich der Grenze der Dunkelwolke.
    Siri selbst bediente mit Zeran den Hypertakt-Orter und gab so die notwendigen Kurskorrekturen, um wandernden Tryortan-Schlünden auszuweichen.
    Sie waren bereits vier Stunden unterwegs und mussten bald das Hypertakt-Triebwerk wechseln. Nach wie vor lag die maximale Belastungsdauer der integrierten Hyperkristalle bei viereinhalb Stunden.
    Als die SOL stoppte, hatten sie gerade einmal ein halbes Lichtjahr zurückgelegt.
    Dao-Lin-H’ay und Ronald Tekener kehrten wenig später in die Zentrale zurück. Sie waren unterwegs gewesen, um Nachrichten zu sammeln; die Mom’Serimer hatten auf die Schnelle ein Botensystem eingerichtet, das bei weitem nicht das komplette riesige Schiff, aber doch größere Teile davon umfasste.
    „Die Effekte mildern sich ab", fasste die Kartanin das Ergebnis der Beobachtungen zusammen. „Der verderbliche Einfluss wird schwächer. Wir müssen allerdings mehr Distanz zwischen uns und Yoki bringen, so schnell es geht."
    „Das zweite Hypertakt-Triebwerk steht bereit", informierte Zeran.
    „Dann wartet nicht länger ab." Tekener lächelte, und zum ersten Mal wirkte es nicht furchterregend auf Siri.
     
    *
     
    Zwei Tage später war es vorbei.
    Die SOL stand wenige Lichtjahre außerhalb der Dunkelwolke, und die Besatzung kam wieder zu Verstand. SENECAS Bioplasma regenerierte sich, niemandem mehr wurde Lebensenergie entzogen.
    Sie hatten es überstanden. Der nach wie vor um sie tobende Hypersturm kam ihnen plötzlich harmlos vor.
    Die Mediker hatten ihre Arbeit wieder aufgenommen und versorgten so viele Patienten, wie es nur irgend möglich war; nicht nur Medorobots unterstützten sie dabei, sondern auch viele Mom’Serimer, die es als Ehrensache ansahen, Besatzungsmitglieder, denen sie einmal geholfen hatten, weiterhin zu betreuen.
    Am Abend des 8. Dezember empfingen die Funkspezialisten eine Nachricht TRAITORS auf Kolonnen-Funk.
    Was SENECAS Analyse erbrachte, war niederschmetternd: Im Bereich der Yokitur-Dunkelwolke war kein Wesen mehr am Leben.
    Das Gebiet sei „völlig gesäubert und ausgebeutet".
    Der Entropische Zyklon war beendet.
    Sieg der Revolution: Die Übernahme der SOL Ich stimme mildere Töne an, ihr Kinder, als ihr es von mir gewohnt seid.
    Ihr wisst, dass Schreckliches hinter uns liegt. Und es hat sich gezeigt, dass ich von Anfang an im

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