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2416 - Mythos Scherbenstadt

Titel: 2416 - Mythos Scherbenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Piit-Sa-M’rar ein wichtiger und vernünftiger Mann war und dass die Yokitur-Konferenz sich nicht in diplomatischer Schwätzerei erschöpfen würde.
     
    *
     
    Dao-Lin-H’ay beendete ihren Bericht und blickte in ernste Gesichter.
    Keiner der dreihundert Teilnehmer hatte sie unterbrochen, niemand hatte Zweifel angemeldet. Stattdessen hatte sie genau gesehen, dass viele immer wieder Gesten der Zustimmung gezeigt hatten.
    Die Konferenz fand an Bord eines Hauri-Raumers statt, der in einem der wenigen Wüstengebiete Yokis gelandet war. Dort war sichergestellt, dass kein Antamrar sie finden würde; die Halbamphibischen mieden trockene Gebiete.
    Die Space-Jet und zahlreiche Beiboote der anderen Konferenzteilnehmer standen unweit des Schiffs in der Wüstenebene.
    Piit-Sa-M’rar ergriff das Wort. Augenblicklich erschien sein Gesicht auf dem kleinen Bildschirm vor Dao-Lin-H’ays Platz.
    „Wir danken unseren Gästen für diese Nachrichten, auch wenn sie alles andere als ..." Er stockte, verzog das Gesicht, als litte er unter Schmerzen, und fuhr dann fort: „... alles andere als angenehm sind.
    Dennoch sind wir äußerst geblümt darüber, dass wir viel Neues erfahren haben."
    Dao-Lin-H’ay stutzte und warf Ronald Tekener einen fragenden Blick zu.
    Dieser sah genauso verwirrt aus, wie sie sich fühlte.
    Geblümt?
    In einer der hinteren Sitzreihen des Konferenzraums begann ein Hauri zu kichern; ein knochentrockenes, tot klingendes Geräusch.
    Als wäre dies eine Initialzündung, brachen Dutzende in Gelächter aus, schlugen sich in kindischem Vergnügen auf die Schenkel, standen auf und irrten durch den Raum.
    Einige begannen zu hüpfen, während Dao-Lin-H’ays rechter Sitznachbar plötzlich einen Schrei ausstieß, sich an den Kopf fasste und nach vorne sank.
    Sein Kopf schlug hart auf dem Pult auf.
    Ein Kartanin begann zu singen, andere lallten unsinnige Worte vor sich hin.
    Noch immer war Piit-Sa-M’rars Gesicht auf dem Bildschirm zu sehen. „Freunde, Freunde, setzt euch hin", rief er und begann dann zu weinen wie ein Kleinkind, das nach seinen Eltern suchte.
    Dao-Lin-H’ay wurde schlagartig klar, dass das, was sie anfangs für einen makabren Scherz gehalten hatte, entsetzlicher Ernst war. Sie verstand nicht, was sich vor ihren Augen abspielte, aber es war alles andere als amüsant.
    Sie wandte sich an Tekener. „Was geht hier vor?"
    Ihr ehemaliger Gefährte starrte von Grauen erfüllt in die Runde. „Es erinnert mich an etwas."
    „Du fühlst dich klar?", fragte die Kartanin bang. „Oder verlierst du ebenfalls die Kontrolle über dich?"
    „Wir sind immun", murmelte er, packte Dao-Lin-H’ay am Arm und zog sie hoch. „Wir müssen sofort das Raumschiff verlassen. Die Lage kann eskalieren."
    „Was geht hier vor sich, Tek?"
    „Raus aus dem Schiff!"
    „Tek?"
    Ihr ehemaliger Gefährte zog sie mit sich in Richtung Ausgangsschott.
    Ein Hauri stellte sich ihnen entgegen, das dürre, knöchern wirkende Gesicht zu einer Fratze verzogen.
    „Nein, nein!", schrie er und stampfte mit dem Fuß wie ein zorniges Kind.
    Tekener stieß ihn grob beiseite.
    „Raus hier", wiederholte er. „Es ist genau wie damals. Die gesamte Besatzung dieses Raumers und alle Konferenzgäste haben die Kontrolle über sich verloren.
    Keiner weiß mehr, was er tut. Wenn in der Zentrale oder in der Antriebssektion falsche Schaltungen vorgenommen werden, kann das das Ende des Schiffs bedeuten."
    „Genau wie damals? Worauf spielst du an?"
    „Es ist exakt wie damals, als der Schwarm in die Milchstraße gelangte.
    Dao, was wir erleben, ist ein Verdummungseffekt! Alle haben gewissermaßen ihren Verstand verloren."
    Der Schwarm ... Natürlich hatte Dao-Lin-H’ay davon gehört. In seinem Umfeld hatte diese wandernde Kleingalaxis die Gravitationskonstante manipuliert und damit eine galaxienweite Verdummung ausgelöst. Alle Intelligenzen hatten sich plötzlich wie Kinder verhalten, ohne Bewusstsein, was sie taten und dass ihre Handlungen Folgen nach sich zogen.
    Sie folgte Tekener, der bereits Funkkontakt zu Tangens dem Falken in der Space-Jet aufnahm.
    Tek fluchte. „Er meldet sich nicht."
    Kichernde und lallende Hauri stolperten ihnen entgegen. Vor dem Schott, das aus der Space-Jet führte, lag ein Kartanin mit weit aufgerissenen Augen. Ein dumpfer Laut entrang sich seiner Kehle; er litt sichtlich unter Schmerzen.
    Dao-Lin-H’ay beugte sich über ihn.
    „Lass ihn", forderte Tek. „Wir müssen herausfinden, ob sich dieses Phänomen auch in der

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