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2416 - Mythos Scherbenstadt

Titel: 2416 - Mythos Scherbenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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liefert. Inzwischen kriechen wir dahin. Der maximal erreichbare Überlicht-Faktor sinkt und sinkt."
    Die Kartanin sah ihre Hoffnungen dahinschwinden, die sie in die Konferenz gesetzt hatte. „Selbst wenn wir irgendwann ankommen, ist vielleicht längst alles gelaufen."
    „Wer immer die Konferenz anberaumt hat, weiß um die Verhältnisse. Die Planung läuft langfristig. Wenn wir das Ziel erreichen, werden uns genügend andere erwarten, darauf kannst du dich verlassen."
    „Warum nur habe ich das Gefühl, du redest mit mir wie mit einem Kind?"
    Tek verzog verächtlich das Gesicht. „Lass uns unsere Differenzen beiseitelegen, solange wir gemeinsam an derselben Mission arbeiten."
    „Ich bin dazu bereit." Dao-Lin-H’ay fragte sich allerdings, ob für Tekener dasselbe galt.
     
    *
     
    Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit stand Dao-Lin-H’ay einem Angehörigen ihres Volkes gegenüber.
    Seit sie Ultrablau verlassen hatte, hatte sie keinen Kartanin mehr gesehen.
    „Willkommen auf Yoki." Der hagere Kartanin mit dem angegrauten Gesichtsfell musterte die beiden Aktivatorträger. „Die SOL ist ein beeindruckendes Schiff."
    Es war eine Meisterleistung der Piloten gewesen, durch den Hypersturm zu manövrieren, in die Yokitur-Dunkelwolke einzufliegen und den einzigen bewohnten Planeten darin ausfindig zu machen.
    Yoki war der zweite von neun Planeten der orangefarbenen Sonne Yok und erinnerte stark an Terra. Ein idyllischer Planet, der allerdings in einer kosmischen Zone des reinsten Chaos lag. Es war nahezu ein Wunder, dass die unmittelbare Umgebung des Planeten frei blieb von Hyperstürmen.
    Das auf Yoki einheimische Volk der Antamrar stand auf einer geringen Kulturstufe und lebte in einfachen Holzbauten, die sie meist tief in den ausgedehnten Höhlen des Planeten errichteten. Die Antamrar waren halb amphibisch und bevorzugten den Aufenthalt in den weitläufigen unterirdischen Seen.
    Das prädestinierte den Planeten geradezu dazu, als unfreiwilliger Gastgeber für die Geheimkonferenz zu dienen.
    Die Antamrar ahnten nichts von dem, was sich kosmisch gesehen in ihrer Nähe abspielte; insgeheim schätzte Dao-Lin-H’ay sie glücklich, sorgten sie sich doch nicht wegen TRAITOR und der entstehenden Negasphäre.
    „Mein Name ist Piit-Sa-M’rar, ich bin einer der Initiatoren dieser Konferenz", fuhr der Kartanin fort. „Wir hatten schon nicht mehr damit gerechnet, dass sich weitere Teilnehmer einfinden. Nun wissen wir, dass sich das Warten gelohnt hat."
    Die beiden Aktivatorträger waren mit einer Space-Jet auf dem Planeten gelandet. Nur Tangens der Falke hatte sie als Pilot begleitet. Zwar hätten sowohl Tekener als auch Dao-Lin-H’ay die Space-Jet selbst steuern können, aber es schadete nicht, einen dritten Mann auf dem Planeten zu wissen.
    Sie hatten Piit-Sa-M’rar in der Zentrale der Jet empfangen. Oberstleutnant Tangens saß auf dem Pilotensitz, mischte sich vereinbarungsgemäß jedoch nicht in das Gespräch ein.
    „In diesem Sinn hoffe ich, dass sich für uns die Reise gelohnt hat", kam Tek direkt zur Sache.
    „Wenn ihr um die Gefahr durch die Chaosmächte wisst, seid ihr am richtigen Platz. Unsere Konferenz dient dazu, die Lage zu sondieren. Wir wollen Geheimdienst- und Flottenaktionen der verschiedenen Mächte koordinieren."
    Die Worte wirkten wie Balsam auf Dao-Lin-H’ay. Hangay hatte also doch genau das zu bieten, was sie immer erhofft hatte. Es tat gut, dies ausgerechnet von einem Kartanin zu erfahren, der dadurch zeigte, dass ihr Volk nicht blind in den Untergang eilte.
    Piit-Sa-M’rar störte sich nicht an den Blicken, die Dao-Lin-H’ay ihm zuwarf. „Es sind über dreihundert Entscheidungsträger versammelt. Das mag auf den ersten Blick nicht nach einer großen Masse klingen, stellt aber das bedeutendste Treffen der letzten Jahrzehnte dar."
    „Wir kennen die Situation in Hangay", versicherte Tekener.
    Der alte Kartanin strich über sein borstiges Gesichtsfell. „Das weiß ich. Ich kenne euch. Ihr habt nicht umsonst so viele Jahre in Hangay verbracht."
    „Es freut mich, dass ihr euch an uns erinnert."
    „Wenn ihr Unbekannte wärt, hätte ich nicht zugelassen, dass ihr uns ausfindig macht. Diese Konferenz ist kein Tummelplatz, Ronald Tekener. Hier wird Geschichte geschrieben, und ich freue mich, ausgerechnet euch hier zu wissen."
    Dao-Lin-H’ay beobachtete ihren ehemaligen Gefährten, dessen Körperhaltung sich endlich entspannte. Offenbar war ihm in diesen Augenblicken klar geworden, dass

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