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2419 - Der neue Herr der SOL

Titel: 2419 - Der neue Herr der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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davon?"
    „Nun, rein rational ist die Argumentation haltbar." Sein Kih-Symbiont signalisierte dem Steward, dass der Pilot tatsächlich seine Meinung hören wollte und nicht irgendwelche Schmeicheleien. Er war als Gesprächspartner mitgenommen worden, nicht als Scharwenzel und Speichellecker.
    Dennoch fühlte sich Grejnscha permanent, als ginge er auf einer sehr dünnen Eisdecke, die jeden Moment zerbrechen konnte. Dieser Kirmizz war ein Kunstgeschöpf, definitiv kein soziales Wesen.
    Er mochte in Personalführung ausgebildet sein, das Kommandieren und Disziplinieren gelernt haben, Taktik und Strategie sowieso. Aber seine Untergebenen bedeuteten ihm nicht mehr als Werkzeuge, derer er sich bediente. Derzeit behandelte er Grejnscha wie eine Art persönlichen Vertrauten; doch das konnte von einem Atemzug zum anderen umschlagen.
    Wenn ein Werkzeug nicht wunschgemäß funktionierte, warf man es weg ...
    Daher verspürte der Steward ein Piksen zwischen seinen Ruten, während er weitersprach: „Freilich steht nirgends geschrieben, dass man so unhöflich mit dir umspringen muss, mein Herr. Mir scheint, es geht hier um gewisse Revierkämpfe, um die Bestimmung des Vorrangs, vielleicht auch um Eifersüchteleien auf höchster Ebene. In welche ich allerdings zu wenig Einblick habe, als dass ich mir anmaßen würde, dir Ratschläge zu erteilen."
    Puh. Er hatte sich, fand er, einigermaßen sauber aus der Affäre gezogen.
    Kirmizz, die geschlitzte Visage ausdruckslos wie eh und je, sagte leise: „Mit derlei Intrigen will ich nichts zu tun haben. Jedoch fürchte ich, dass ich mich, so sehr es mich anwidert, damit werde befassen müssen. Ich definiere meine Position für die kommenden Schlachten gegen die Kosmokraten-Truppen rings um Hangay. Ich werde Wege finden müssen, Terkan in die Schranken zu weisen."
    Dshäims weiche, in Grejnschas Leib verstrickte, unangenehm glitschige Extremitäten begannen zu zittern. Die Zwieheit drohte zwischen die Fronten zu geraten, und die Gefahr, dabei auf der Strecke zu bleiben, war groß.
    Da ging eine weitere Funknachricht ein.
    Sie bestand lediglich aus drei Wörtern.
    Aber sie änderte alles, denn sie lautete: „MINATERG ist eingetroffen."
     
    *
     
    Unverzüglich ließ Kirmizz seinen lächerlich kleinen Verband Richtung Peripherie aufbrechen. Niemand anders als er selbst, befand er, sollte die Eskorte befehligen, die den Transport geleitete.
    Auch wenn MINATERGS Einsatzgebiet später nicht in Hangay, sondern weit außerhalb liegen würde – vorläufig war die Proto-Negasphäre einer der sichersten Orte in diesem Bereich des Universums. Kein mit noch so avancierter Technologie ausgerüstetes Schiff der Ordnungsmächte konnte Hangay unbemerkt erreichen. Folglich war MINATERG fürs Erste nirgendwo besser aufgehoben als hier.
    Kirmizz war sehr erleichtert, dass die Dinge endlich in Bewegung kamen. Als Zwischenlager war ein Sonnensystem erwählt worden, das den kartanischen Namen Tir-Na-Tir trug. Es lag 39.931 Lichtjahre vom Sektor Rosaki entfernt, wo der Konvoi aus dem Grenzwall gekommen war, und bestand aus einem Roten Riesen mit sieben Gasriesen-Planeten sowie Dutzenden Monden. In Erwartung der Ankunft MINATERGS hatte man bereits drei TRAICOON-Forts dort stationiert.
    Um seine ständig wachsende Ungeduld zu bekämpfen, unterhielt sich Kirmizz während des Fluges häufig mit der Czé- Kih-Zwieheit. Obwohl er sich ab und zu dabei ertappte, dass er den wortgewandten Steward nicht als reale Person ansah, sondern für eine Mentalprojektion, ähnlich seinen Kommilitonen in der XIX.
    Kosmität, bereiteten ihm die Gespräche ein gewisses Wohlbehagen.
    Zwar brachte er Grejnscha nicht annähernd so viel Sympathie entgegen wie dieser offensichtlich ihm, von der fast schon aufdringlichen Bewunderung ganz zu schweigen. Aber seine Gegenwart war Kirmizz zumindest nicht unangenehm, und auch Untha Myrre gab inzwischen zu, dass der Strohige immer wieder einmal recht originelles Gedankengut beisteuerte.
    Beispielsweise erzählte er von einem Volk, welches die Terminale Kolonne TRAITOR vor einigen Jahrhunderttausenden kennengelernt und ausgelöscht hatte, bei dem die Befehlshaber jegliche untergeordnete Tätigkeit eine Zeitlang selbst ausübten, quasi um sich in die Rolle und Denkweise ihrer Subalternen einfühlen zu können. Diese Vorstellung, so idiotisch das Konzept war, erheiterte Kirmizz sehr.
    Dienen, um herrschen zu lernen? Ha!
    Genausogut hätte man behaupten können, Sänger erzöge man am besten,

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