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2424 - Die Thermodyn-Zentrale

Titel: 2424 - Die Thermodyn-Zentrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weit mehr an seine Wahrnehmung, an dieses ungute Gefühl, von einem stechenden Blick taxiert zu werden. Vor allem an den abrupten Abbruch dieser Empfindung.
    Das alles rede ich mir nicht ein, dachte er verbissen.
    Er hatte sich vorgenommen, den Spieß umzudrehen. Das war sogar etwas, was Varantir reizte. Glaubte der Algorrian, auf die Weise mit einem Thermodyn-Ingenieur zusammenzutreffen?
    Im Bereich von Nummer 19 war die quirlige Arbeitswut der letzten Stunden abgeflaut. Die Demontagetrupps kamen in dem unüberschaubaren Konglomerat des Schiffsinneren nicht mehr so schnell voran.
    Niemand reagierte auf die Anwesenheit unsichtbarer Fremder. Rhodans Anspannung verflog, obwohl sie im Moment wieder in die Geschehnisse der Vergangenheit eingriffen.
    Dann stand er wieder an dem Platz, an dem er die Blicke gespürt hatte.
    Rundum hatte sich wenig verändert; die Arbeiten konzentrierten sich auf andere Bereiche des zusammengeknüllten Diskusschiffs.
    Seine Begleiter schwiegen, als Rhodan sich umsah. Sogar Varantirs Schnaufen wich einem gepressten Atmen.
    Vergeblich wartete Perry darauf, dass er jenes unheimliche Prickeln wahrnahm.
    Die Frage, wo sich ein potenzieller Beobachter hätte verbergen können, schien ihm mittlerweile leicht zu beantworten. Im Bereich des Wracks gab es ein halbes Dutzend Überwachungsund Montagetürme, die wie Kranausleger aus dem mächtigen Dock-Strang herauswuchsen. Nach mehreren Seiten standen sie ab, in unterschiedlichen Winkeln, und zwei von ihnen drehten sich langsam. Einer dieser Ausleger konnte sich vor einer Stunde ziemlich nahe an dem Wrack befunden haben.
    „Von jedem dieser Arme aus wäre es möglich gewesen, das Schiff zu überblicken", stellte Mondra fest.
    „Von diesem Schrotthaufen aus ebenfalls", wandte Ketschua ein. „Hinter den verdrehten Wandsegmenten kann sich jeder verbergen, der nicht gesehen werden will."
    „Es gibt Dutzende Verstecke", sagte Varantir. Die Stimme des Algorrian klang schon wieder verärgert. „Wir vergeuden unsere Zeit. Das ist es doch, was du fürchtest?"
    Rhodan ging nicht darauf ein. Über die Einspiegelung auf der Innenseite seines Helms markierte er mit Blickschaltung die herausgehobenen Positionen, an denen der Unbekannte unbemerkt gestanden haben konnte. Die Zusammenstellung übertrug er an die anderen SERUNS.
    Während er die Blicke gespürt hatte, war ihm nicht in den Sinn gekommen, die Nähe des verborgenen Beobachters anzuzweifeln. Mittlerweile setzte Rhodan jedoch eine andere Priorität.
    Wenn er annehmen musste, dass der mysteriöse Beobachter an den Werkstätten oder sogar auf dem Wrack ihm selbst aufgelauert hatte, waren auf einmal persönliche Motive ins Spiel.
    Letztlich liefen diese auf die nicht zu beantwortende Frage nach dem „Warum?" hinaus.
    Vielleicht war die vermeintliche Begegnung allem Argwohn zum Trotz nur ein Zufall gewesen. War der Unbekannte aus demselben Grund zu dem Dock gekommen wie das Kommando von der JULES VERNE? Vielleicht war es ihm nur darum gegangen, die Traitank-Wracks in Augenschein zu nehmen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
    Varantir blieb auf dem Wrack zurück, während Rhodan und Mondra mit den beiden Teleportern die Montagetürme und anderen Auswüchse des Dock-Strangs absuchten.
    Der Algorrian nutzte die Mittel seines Schutzanzugs, um den Traitank 19 auf Spuren zu überprüfen. Er fand nichts, was als eindeutiger Hinweis hätte gelten können, nur die unübersehbaren Spuren der Robotertrupps und der Techniker, die in den letzten Stunden die Oberfläche des Wracks Schicht für Schicht abgetragen hatten.
    Gucky esperte, wurde aber ebenso wenig fündig. Die Wesen, die er telepathisch belauschte, dachten nicht an einen versteckten Beobachter; er hätte schon den Betreffenden direkt aufspüren müssen.
    Ebenso wenig war Mondra Erfolg beschieden. Ein paar verwehende Energieschleier, Infrarotspuren innerhalb des Prallfelds, die aber nicht älter als höchstens zehn Minuten sein konnten, sonst nichts.
    Rhodan hielt immer wieder inne und lauschte in sich hinein, aber das beklemmende Gefühl meldete sich nicht mehr. Selbst wenn sich der Unbekannte in der Nähe befand, falls er zu den Arbeitern oder Technikern gehörte, die zwischen dem Wrack und dem Dock pendelten, konnte er den Terraner im Schutz seines Deflektorfelds nicht sehen. Und solange er sich nicht auf Rhodan konzentrierte, stellte sich dessen Unbehagen nicht ein.
    Dem Residenten war klar, dass ihm jetzt die eigene Unsichtbarkeit im Weg stand.
    In

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