2424 - Die Thermodyn-Zentrale
zurück."
„Es geht gerade erst los!", protestierte Varantir über Funk. „Wir müssen uns um die Untersuchung der geborgenen Maschinen kümmern. Was wollen wir sonst hier?"
„Erzähl mir nicht, dass die Untersuchungen in wenigen Stunden abgeschlossen sein werden", gab der Resident ebenso rau zurück. „Ich habe nicht vor, tagelang auf dem Dock herumzulungern."
„Wir haben alle den Thermodyn-Ingenieur gesehen." Der Algorrian redete sich in Rage. „Ich muss mit ihm reden.
Wenn jemand weitergehendes Wissen hat, dann er."
„Später", sagte Rhodan.
„Später?", brauste Varantir auf.
„Später! Das ist das Lieblingswort der Terraner, mit dem sie ihre Dummheit kaschieren." Er lachte dröhnend. „Später kann es zu spät sein. Ich hoffe, das ist dir klar ... Terraner."
„Halt dich am Zügel, Großer!", fuhr Gucky auf. „Du beleidigst den Residenten."
„Es reicht!", fuhr Rhodan auf. „Das Kommando liegt bei mir, Curcaryen, und du hast dich freiwillig angeschlossen. Bisher bist du nicht schlecht dabei gefahren. Mit etwas Vernunft solltest du das erkennen."
Seine Stimme war drängend geworden, geradezu eindringlich. Dem jungen Laosoor fiel das nicht auf, doch Gucky hob überrascht eine Braue.
„Glaubst du wirklich, Chef, der sture Bock kapiert das?", fragte er im Flüsterton, nachdem er telekinetisch seinen Mikrosender abgeschaltet hatte.
„Wenn er das nicht begreift, holst du Varantir aus dem Dock raus", sagteRhodan.
Gucky musste dann doch nicht eingreifen. Der Algorrian begleitete Mondra und die vier Spezialisten aus freien Stücken, und keine zehn Minuten später hielt sich der Trupp vollzählig wieder auf der Korvette auf.
Oberstleutnant Sethmaer beschleunigte auf Rhodans Wunsch lediglich mit geringen Werten.
Als die TAKO KAKUTA das Modular-Dock ANC 90 und ihr Mutterschiff erreichte, befanden sich fünf Personen längst nicht mehr an Bord.
*
„Was ist nun? Hast du eine Andeutung gemacht oder nicht?" An diesen Satz des Algorrian, zornig hervorgestoßen, als sich die Polschleuse der Korvette hinter ihnen geschlossen hatte, dachte Perry Rhodan, als sie auf dem Traitank-Wrack Nummer 19 materialisierten.
Rhodan lächelte. Varantir würde seinen aufbrausenden Charakter wohl nie ändern. Der Potenzial-Architekt dachte nicht im Entferntesten daran, das auch nur zu versuchen.
Gucky hatte Varantir und Mondra an den Händen gefasst und war mit ihnen aus der Korvette teleportiert. Rhodan selbst hatte sich Ketschuas Fähigkeiten anvertraut und eine Folge vieler kurzer Teleportationen erlebt, die den Laosoor trotz der kurzen Distanz schnell erschöpften. Allerdings hatte der Ilt eingegriffen und sie beide auf das Wrack nachgeholt.
Vorübergehend fühlte Rhodan sich wie nach dem Betrachten eines schlecht laufenden uralten Filmstreifens. Nach jedem kurz zu sehenden Einzelbild ein Moment der Schwärze, in dem der Streifen weitertransportiert wurde.
Aber auch der Sekundenbruchteil der Helligkeit zu kurz, als dass Eindrücke erkennbar geworden wären. Eine Art deutlich verzögerter Hypertaktflug war das gewesen, und der Vergleich erschien ihm nicht einmal so abwegig.
Der Terraner bewunderte Ketschuas Zähigkeit. Der junge Laosoor versuchte, überall mitzumischen, und er strengte sich enorm an.
Die fünf unterschiedlichen Wesen hatten trotz der atembaren Atmosphäre im Wrackbereich die SERUN geschlossen. Der Chamäleoneffekt des Materials war aktiviert, zudem bewegten sie sich im Schutz der Deflektoren und mit hochgefahrenen Systemen zur Ortungsdämpfung.
Gerade Letzteres bereitete Rhodan gehöriges Magengrimmen, trotzdem hatte er sich dieser Notwendigkeit nicht verschließen können. Hätte man sie als Eindringlinge enttarnt, nachdem sie sich eben erst zu ihrem Schiff zurückgezogen hatten, wäre does dem Ruf der Terraner keineswegs zuträglich gewesen.
Das Risiko, dann keine Freizügigkeit mehr zu genießen, womöglich gar aus der Nähe des Trecks verbannt zu werden, von schlimmeren Restriktionen ganz zu schweigen, war groß. Trotzdem hatte sich Rhodan dazu entschlossen.
Es ging ihm nicht darum, die Traitank-Wracks zu durchsuchen. Was hätten Mondra, Gucky oder er selbst anderes entdecken sollen als die Bakosh‘wish? Ketschua konnte ohnehin nicht viel beitragen. Und falls Varantir sich in eine Entdeckung verbiss, würde sich der Algorrian womöglich einen Dreck darum scheren, ob er entdeckt wurde.
Nein, alle technischen Belange waren für Rhodan vorerst nicht von Interesse.
Er dachte
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