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2428 - Hobogey der Rächer

Titel: 2428 - Hobogey der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eisberges. „Unterhalb" dieser Ereignisse, wusste Hobogey nur zu gut, entstanden durch die chaotische Auslese bereits ganze Völker, die nie etwas anderes als die Negasphäre und eben das Vibra-Psi kennen gelernt hatten.
    Dieser Prozess hatte eigentlich eben erst angefangen. Hobogey schauderte bei der Vorstellung, wie es in ein paar tausend Jahren auf den Welten von Tare-Scharm aussehen mochte ...
    Er brauchte sich gar nicht mehr lange mit diesen grässlichen Gedanken zu quälen, denn jetzt kamen sie.
    Sie kamen zurück, von wo immer sie auf dem Planeten arbeiteten, und flogen mit ihren Explorern ihre Station an.
    Hobogey machte sich fertig. Seinen augenlosen Sinnen würde nichts entgehen, keine Kleinigkeit. Er würde wachsam sein und dann ans Werk gehen.
    Aber nicht nur die Explorer kamen zurück ...
     
    *
     
    Ein Temporaler Jet-Strom an sich war in einer Proto-Negasphäre nichts Ungewöhnliches. Hatten sich die Verhältnisse erst einmal ausreichend destabilisiert, konnte es jederzeit vorkommen, dass man in den Bereich eines dieser Ströme geriet. Temporale Jet-Ströme waren eng umgrenzte Zonen, die in der Regel nur wenige Dutzend oder hundert Meter im Durchmesser aufwiesen, manchmal sogar wie mit einem Lineal abgezirkelt, in denen die Zeit wie im Raffer oder einer Zeitlupe ablief.
    Ein Ereignis wie dieses war niemals vorauszusagen oder vorherzusehen.
    Es war ebenso unberechenbar wie seine Auswirkungen. Es bedeutete normalerweise keine Gefahr, selbst nicht für ein Wesen, das sich mitten in einem Strom verzerrter Zeit wiederfand. Das Erstaunliche daran war tatsächlich, dass es jetzt schon auftrat – denn es war für Hobogey das untrügliche Zeichen dafür, dass die Terminalen Beben früher als befürchtet einsetzen konnten.
    Und dann würde es wirklich heftig werden auf Ata Thageno.
    Aber so weit war es noch nicht. Hobogey versuchte, das Beste aus der Situation zu machen und nicht allzu viel von dem zu verpassen, was in einem Wirbel der Zeit quasi von ihm weggezerrt wurde.
    Er war selbst nicht im Bereich des Jet-Stroms. Er sah, wie die zurückgekehrten Genprox-Explorer scheinbar mit irren Werten beschleunigten, während sie in Wirklichkeit von einer Verzerrung der Abläufe erfasst wurden. Sie jagten in die Basisstation wie von Federseilen gezogen. Alles geschah viel zu schnell, obwohl er gewarnt war. Die Luft flirrte, ein Taumel erfasste diesen kleinen Ausschnitt der Welt, und bevor es vorbei war, hatte der Rächer die meisten der von ihm beobachteten Flugpanzer verloren.
    Nur wenige Fahrzeuge, die nicht komplett von dem Zeitflirren erfasst worden waren, konnte er in ihre Andock-Buchten einschweben sehen.
    Dann war alles, als wäre nichts geschehen. Der Kratersee lag wieder still, nur der Regen hatte aufgehört.
    Die letzten Strahlen der Sonne, die ihren Weg durch das Dschungeldickicht fanden, standen als gleißende Speere über dem Wasser und hüllten die Kuppel der Station in ihr goldenes Licht.
    Hobogey blieb nichts anderes übrig, als wieder zu warten. Aber er wusste, dass sie kommen würden. Sie konnten es sich nicht leisten, eine Welt durch Untätigkeit zu ignorieren, die ihnen so viel bot wie Ata Thageno.
     
    *
     
    Es war noch nicht richtig dunkel, als sie aus ihren Buchten aufstiegen und Kurs nach Südosten nahmen – genau in die Richtung, in der Hobogey am Morgen die trudelnde Kapsel gesehen hatte.
    Wie es ihm schien, hatte sich das Warten doppelt gelohnt. Wenn er viel Glück hatte, würde er nicht nur seinen Rachezug fortsetzen, sondern sogar etwas über das kleine Raumfahrzeug erfahren, das da vom Himmel gekommen war.
    Der Rächer verband damit allerdings keine weitergehenden Hoffnungen. Es war Neugier, die ihn trieb, nicht mehr.
    Anhand des genauen Kursvektors der Genprox-Explorer – es waren genau elf von ihnen – und des gespeicherten Kartenmaterials vermochte er zu extrapolieren, wo die Analysten arbeiteten. Wenn er sich nicht sehr täuschte, war es in einem Biotop-Depot, das etwa dreihundert Kilometer von der Basisstation entfernt war.
    Eine auf den ersten Blick lange Strecke, aber nicht für ihn!
    Hobogey „reiste" in der Regel mit Geschwindigkeiten von bis zu dreißig Stundenkilometern. Wenn es sein musste, konnte er auf langen Wegen aber auch fast das Dreifache zurücklegen und auf Kurzstrecken noch mehr.
    Er setzte sich in Bewegung. Es begann wieder zu regnen. Die Explorer waren am Himmel und hinter den Wipfeln verschwunden, aber er würde sie einholen. Sehen, wenn er sie wieder

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