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2428 - Hobogey der Rächer

Titel: 2428 - Hobogey der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihm gestanden hatte wie ein robuster Stuhl.
    Zu einladend. Als er die Falle erkannte, war es zu spät.
     
    *
     
    Wenigstens, hätte er wohl gedacht, wenn er die Zeit dazu gehabt hätte, funktionierte der Beutefang in diesem chaotischen Kosmos noch so, wie er es von geordneteren Strukturen her kannte.
    Der vermeintliche Stumpf brach unter ihm auseinander. Rhodan schrie auf und versuchte davonzuspringen, doch seine Füße fanden keinen Halt mehr. Sie sanken ihm weg, und sein Körper fiel in eine Art Korb, der sich aus dem genau in der Mitte auseinanderfallenden „Stumpf" gebildet hatte – eine schmutzigbraune „Tasche", die mit einem schmatzenden Laut um ihn herum zuschnappte und sofort begann, sich um ihn zu schmiegen wie eine zweite Haut.
    Der Terraner schnappte nach Luft.
    Er konnte sich nicht mehr bewegen.
    Die „Tasche" hatte sich um ihn so fest geschlossen, dass er fast die Brust nicht mehr heben konnte, um das Atmen wenigstens zu versuchen.
    Die „Haut", fest und geschmeidig, erstickte alles – jeden Laut und jedes Licht. Der Terraner schrie weiter, aber nur noch stumm und in seinem Kopf.
    Er versuchte, sich zu drehen, es ging nicht. Welche Optionen blieben ihm?
    Er saß fest. Etwas hatte ihn mit einem plumpen Trick gefangen und war vielleicht schon dabei, in seinem Innern eine Magensäure zu produzieren, die ihn auflösen sollte. Er spürte Bewegung, wie von arbeitenden Eingeweiden. Es war warm, wurde heiß. Er hatte das Gefühl zu verglühen, aber es war die Hitze eines pulsierenden Organismus, dessen Herzschlag er spürte.
    Alles drehte sich um ihn, obwohl er festsaß wie zwischen zwei Backen eines Schraubstocks.
    Rhodans Lungen brannten wie Feuer. Er spürte ein Ziehen im Kopf. Er wollte atmen, nach Luft schnappen, den Mund weit aufreißen – er musste es, aber er konnte es nicht.
    Es war nicht einmal mehr nur, dass ihn die Umklammerung der „Tasche" daran hinderte – schlimmer war, dass die Befehle seines Gehirns den Körper nicht mehr erreichten. Die Nervenbahnen waren vereist, eingefroren.
    Ich darf nicht aufgeben!, dachte er verzweifelt und wütend. Wenn ich anfange, mich ebenfalls schon in das Chaos zu fügen, bin ich verloren!
    Aber war es nicht längst so? Er funktionierte nicht mehr, weder der Körper noch sein Geist. Alle Ordnung löste sich auf. Er war in das Chaos hineingeworfen worden und erstickte darin – oder mutierte zu einem Geschöpf dieses Kosmos.
    Paranoia!, schallte sein geistiger Schrei von den Wänden seines Bewusstseins wider, das in der Glut der eigenen Panik zu verbrennen drohte.
    Ich bin ich! Und ich werde leben!
    Nichts geschieht ohne Sinn!
    Er verkochte. Sein Körper schüttelte sich in Krämpfen. Er „sah" ohne Augen. Ein kleiner Rest von Helligkeit, ein letztes Licht, das aber schon verblasste.
    Ich werde leben! Ich bin ich! Nichts in dieser Welt geschieht ohne Sinn!
    Aber es war nicht mehr seine Welt, sondern ...
    Ich bin ich! Meine Gedanken sind meine Gedanken! Sie sind real, also bin ich es auch!
    Was einmal real gewesen war, schwamm mit dem letzten Schimmer des Lichts davon, das keine Nahrung mehr fand. Er erstickte. Vielleicht war er schon tot und dies nur noch der Nachhall. Seine letzten Gedanken, hineingesogen in ein Vakuum des Nichtseins ...
    Ich denke!, schrie es im Nichts der absoluten Negation. Ich denke – also bin ich!
    Jemand oder etwas lachte. Jemand oder etwas tauchte aus dem Sumpf des Nichtseins und grinste ihn widerlich hämisch an. Er sah Klauen, die sich aus einem dunklen Wirbel bildeten und sich nach ihm streckten.
    Also bin ich da!, schrie er. Ich bin da, ich bin real! Ich lebe!
    Er schleuderte es den Klauen wie eine Waffe entgegen. Und sie traf. Die gierigen Finger krallten sich zusammen und wurden schlaff. Er riss die Augen auf und sah sie, wie sie sich zusammenkrallten. Sie schälten sich aus dem milchigen Grau, aus dem sie gekommen waren, und bekamen Farbe.
    Alles nahm Farbe und Form an. Es wurde heller ...
    Und er schrie wirklich. Er konnte atmen und sog sich die Lungen voll.
    Die Luft stank widerlich, aber gegen das, was in seinem Gefängnis in seine Lungen gedrungen war, war sie wie ein Geschenk.
    Das Gefühl für seinen Körper war wieder da. Das Blut rauschte in seinem Kopf. Jeder Pulsschlag war wie ein Hammer, der ihn traf, aber er brachte ihn zurück ins Leben.
    Perry Rhodan sah die Klauen, die sich nach ihm ausgestreckt hatten. Sie gehörten zu einer Art Pflanze, deren lange, fleischige Fangarme sich über der Sumpfoberfläche wie

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