Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2428 - Hobogey der Rächer

Titel: 2428 - Hobogey der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beim Ritt auf einem Elefanten. Zweige und Ranken peitschten über ihn hinweg und schlugen winzige Häkchen in seine Kleidung und Haut, die oft noch im gleichen Moment zu wachsen und keimen begannen, bis sie unter skurrilen Erscheinungen abstarben.
    Es war mehr als verrückt. Kein Surrealist konnte sich dieses Szenario ausgedacht haben.
    Er musste sich festkrallen, als der Wurm immer schneller wurde. Rhodan sah den Boden unter sich wegziehen. Es ging durch Urwald und Steppengelände.
    Ein Wurm bewegte sich mit Hilfe von Ringsegmenten, das wusste Rhodan. Aber davon war nichts zu spüren. Das Ungetüm schob sich mit irrsinniger Geschwindigkeit einfach durch alles, was ihm an grünem Hindernis in den Weg kam, wälzte alles nieder wie eine Planierraupe, und dennoch war die Fahrt ruhig – viel zu ruhig und gleichmäßig.
    Das ist kein Tier!, durchfuhr es Perry Rhodan.
    Als sie wieder lichtes Gelände erreicht hatten, stemmte er den Oberkörper hoch und legte sich vorsichtig zur Seite, sodass er die linke Flanke des Kolosses sehen konnte.
    War es Zufall oder nicht, dass genau in diesem Moment durch die Blätterkronen des mutierten Dschungels die paar Dutzend „Insektenkämpfer" herangeschwebt kamen, die Ekatus Atimoss und Glinvaran angegriffen hatten? Sie kamen zurück zu dem, der sie ausgeschickt hatte.
    Rhodan war nicht einmal überrascht. Es passte. Aber musste es sich bei dem vermeintlichen Riesenwurm nicht wirklich um einen Roboter handeln, vielleicht sogar eine Art Paladin? Eine Trägereinheit für eine ganze bewaffnete Streitmacht?
    Die kleinen Waffensysteme schwirrten fast lautlos genau auf die Flanken des Kolosses zu – und verschwanden darin! Rhodan konnte kleine Schleusen sehen, in die sie einflogen, bevor sie sich hinter ihnen rasch wieder schlossen.
    Der Kampf im Sumpf war also zu Ende. Vielleicht waren seine Entführer tot, möglicherweise hatten sie überlebt und würden einen neuen Plan entwickeln, ihn wieder einzufangen und an ihre Herren auszuliefern. Er wusste es nicht, und es war ihm im Augenblick auch völlig egal.
    Er legte sich erneut flach auf den Leib des Wurms, der wahrscheinlich alles andere war als ein solcher. Der Koloss brach mit ihm durch das Dickicht einer vergewaltigten Welt, nach Rhodans Schätzung mindestens fünfzig Stundenkilometer schnell.
    Weg!, dachte der Terraner.
     
    14.
     
    Unterhaltung am Wegesrand
     
    „Sieh nur, wie schnell er ist", sagt Tamita. „Wir werden ihn verlieren."
    „Wir finden ihn wieder", antworte ich. Manchmal ist sie dumm.
    Sie sieht mich aus ihren großen Augen an. „Warum bist du so unfreundlich?"
    „Ich bin nur müde, Tami."
    Ja, sehr müde. Wie lange sind wir jetzt schon an dem Riesen dran? Immer wenn wir ihn eingeholt haben, läuft er uns wieder weg. Wenn seine Spur nicht so deutlich wäre, hätten wir ihn längst verloren.
    Aber zurück können wir nicht mehr.
    Wir haben uns schon viel zu weit vom Dorf entfernt.
    Ich glaube, die anderen sind ganz froh, dass sie uns los sind. Sie sagen immer, dass wir anders als sie seien.
    Manchmal laufen sie auch vor uns weg.
    Warum? Wir sind Roganer wie sie.
    Wir vergessen manchmal Dinge, aber ist das ein Verbrechen? Wir haben sogar unsere eigentlich richtigen Namen vergessen und uns Tamita und Godilo genannt. Die sind viel schöner und passen zu uns. Meine Brüder und Tamitas Schwestern – sie sind aber völlig normale Roganer.
    „Wir sind auch ganz normal, Godi", flüstert Tamita, als wir an einem großen Baum lehnen und Atem holen. Wir können den Riesen immer noch hören. Er wird bald wieder eine Pause machen. Jetzt, wo dieses andere Wesen auf ihm reiten darf, ist er für uns noch interessanter geworden.
    Er muss uns zeigen, wo wir zu leben haben. Zum Dorf können wir wohl nicht mehr zurück. Mag ja sein, dass wir anders sind, aber dann sind wir beide anders und passen ganz gut zusammen. Warum sollten wir keine Kinder bekommen und einen neuen Stamm gründen können?
    „Du hast schon wieder meine Gedanken geklaut!", schimpfe ich, aber ich lache dabei.
    Tami lacht auch. Ich glaube, sie ist ganz froh, dass wir weggelaufen sind.
    Seht ihr? Wir vergessen manchmal etwas, aber wir können euch eure Gedanken klauen – das könnt ihr nicht!
    „Klar, Godi", sagt sie spitz. „Das macht Spaß, und wir können es immer besser!"
    Sie sieht mich aus allen drei Augen an, in denen der Übermut geschrieben steht.
    Komm, weiter, denkt sie. Der Riese wird uns helfen – vielleicht nicht heute oder morgen, aber er wird es

Weitere Kostenlose Bücher