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2428 - Hobogey der Rächer

Titel: 2428 - Hobogey der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dicke Schlangen bewegten und nach ihm streckten.
    Aber das fallenstellende Gewächs, das tief im Morast verwurzelt sein musste, zog von unten an ihm, wo es seine Beine bereits gepackt hatte.
    Rhodan fühlte erneut die Panik. Er hatte die abgerissene Strebe in der Hand und stieß damit nach den Tentakeln. Er steckte bis zur Brust im Sumpf. Was geschehen war, vermochte er sich nur schwer vorzustellen, aber als er den Kopf drehte, sah er hinter sich die „Tasche", in der er gefangen gewesen war, wie aufgeklappt auf dem Tümpel liegen. Sie hatte sich in ein brüchiges, schwarzbraunes Etwas verwandelt, das von ähnlichen „Schlangen" verzehrt wurde, die sich nach ihm wanden und streckten.
    Es war das Chaos. Die Chancen, dass er je wieder heil aus dieser Klemme herauskommen würde, standen vielleicht eins zu tausend, optimistisch geschätzt.
    Aber es gab keine Chancen und Wahrscheinlichkeiten im Chaos. Perry Rhodan hörte auf, hier irgendetwas verstehen zu wollen. „Seine" Ordnung sagte ihm, dass er die nächsten Sekunden nicht überleben würde.
    Das Chaos sah es anders ...
     
    *
     
    Das Unglaubliche konnte nur noch unglaublicher sein. Als der Terraner Perry Rhodan, aufgewachsen und geprägt in einem Kosmos der geordneten Strukturen, bereit war, sich nicht länger zu sträuben und dem zu überlassen, was um ihn kämpfte, nahm die Welt des Zerfließens und Zerfleischens sein Schicksal in ihre eigenen „Hände".
    Oder anders und einfacher ausgedrückt: Was ihn zu fressen versuchte, fraß sich selbst ...
    Er sah es, wie man einem Traum folgt, in dem ebenfalls keine logischen Gesetze und Abfolgen mehr existierten. Er sah ...
    ... wie sich vom „Ufer" des Sumpfs, in dem er bis zu den Schultern versunken war, nachdem ihn die „Tasche" bis hierher getragen haben musste, etwas heranschob, ebenfalls Fangarme, aber viele Meter lang und fast einen Meter dick. Sie waren fleischig, prall vor Leben und Gier, und rollten sich wie Peitschen aus ...
    ... wie diese Peitschenarme, die direkt aus dem Boden zu wachsen schienen, sich mit den Armen des Gewächses verkeilten und verknoteten, das ihn noch immer gefangen hielt und zu sich hinab in die Tiefe zu ziehen versuchte.
    ... wie sich andere Peitschenarme direkt in den Morast senkten und das Sumpfgewächs an der Wurzel angriffen.
    Die Geräuschkulisse war furchtbar.
    Rhodan konnte nichts tun außer warten und hoffen, dass sich in dem Irrsinn am Ende vielleicht ein Sinn für ihn ergab. Er durfte nur niemals zu hoffen aufhören.
    Und es passierte tatsächlich.
    Er spürte, wie der Druck der Fangarme nachließ. Der Sumpf schäumte auf und warf Blasen, die um ihn herum zerplatzten und noch schlimmer stanken als die Verdauungssäfte der „Tasche".
    Doch in dem Moment, als er frei war, legten sich die Peitschenarme um seinen Hals und schoben sich unter seine Achseln. Sie zogen und zerrten ihn aus dem Sumpf heraus und genau auf einen dunklen Fleck zwischen ihren Wurzeln zu, den er tatsächlich nur so wahrnehmen konnte: als dunklen Fleck. Er konnte nicht einmal sagen, wie groß er war. Aber er sah, dass er darauf zugezogen wurde, einen Schlund, der voller Gier auf ihn wartete ... und sich veränderte ...
    Er dachte nicht nach, sondern handelte in dem Augenblick, als seine Arme und dann auch die Beine endlich wieder frei waren. Das Peitschengewächs hatte ihn zurück an Land gezogen, in einen grünen, braunen und schwarzen Kessel von überquellendem, chaotischem Leben, das ihn erwartete.
    Er hatte noch immer die Strebe und schlug damit. All die Kraft, die aus ihm geflossen zu sein schien, war plötzlich wieder in ihm und in seinem rechten Arm konzentriert. Er überlegte nicht, sondern schlug zu. Immer wieder, und noch einmal. Er wusste nicht, was er sich gegen fast einen Meter dicke, prallvolle Arme eines Wesens versprach, das im Auslesekampf des Chaos die momentane Oberhand besaß, aber er schaffte es.
    Er durchschlug die Arme wie Butter. Es war Chaos. Hier war nichts, wie es schien. Es gab keine Ordnung, nur ...
    Irgendwann lag er auf dem Rücken und an Land. Er atmete heftig. Er war frei. Seine rechte Hand krampfte sich immer noch um die Strebe, an der ein fetter brauner Saft klebte.
    Es gab keine Ordnung, allenfalls ...
    Er wusste, dass sie da waren.
    Sie hatten ihn beobachtet und waren ihm gefolgt bis hierher. Sie hatten auch zugesehen, wie er um sein Leben gekämpft hatte. Sie waren hier, schienen auf ihn gewartet zu haben.
    Und in diesem Chaos der Ungültigkeiten – schienen sie der

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