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2428 - Hobogey der Rächer

Titel: 2428 - Hobogey der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Kind des Chaos, und er nicht. Nun, wo sie in „heimische" Gefilde kamen, drohte er jeden Halt zu verlieren.
    Atimoss musste kämpfen. Zu den Irritationen durch Ekatus’ drohendes Ausbrechen kamen jene der Unsicherheit, ob sie als duale Einheit nicht früher oder später wieder ihre Konzentration und ihren Verstand einbüßen würden. Innerhalb von INTAZO hatte der Intazische Staub für ihre mentale Stabilität gesorgt. Noch hielt die Wirkung an, aber wie lange ...?
    All das schwang im Hintergrund seiner Gedanken und Aktionen mit.
    Atimoss rang um die Stabilität seines aufgezwungenen, dualen Seins, und endlich schaffte er es, Ekatus wieder unter Kontrolle zu bringen.
    „Es wird Zeit", sagte er. „Bevor die Flotte der Generalin sich für den Angriff ordnet, müssen wir uns in Sicherheit bringen, um unsere Informationen weiterzugeben. Wir müssen aus der TAROSHI und der Flotte fliehen."
    „Ich bin bereit", erwiderte Ekatus.
    Es klang überzeugend. „Ich bin zu Hause angekommen, Atimoss. Und ich habe begriffen, dass ich um dieses Zuhause kämpfen muss."
    „Du wirst dich zusammenreißen?"
    „Ich verspreche es."
    Vom Terminalen Herold wehte ein Hauch von Kälte herüber, die im krassen Gegensatz zu seiner ruhigen, fast sanften Stimme stand. „Geht. Ich achte darauf, dass unser Gefangener keinen Schaden anrichten kann."
    „Rhodan!", zischte Atimoss. Wieder wallte der Hass in ihm auf und drohte ihn zu überwältigen.
    Rhodan!
    „Geh jetzt!", befahl der Herold.
    Ekatus Atimoss nickte mit beiden Köpfen.
     
    *
     
    Es war der gefährlichste Teil der Aktion. Die Flotte des Feindes hatte ihn nach Tare-Scharm gebracht, in die protochaotische Sphäre. Sie hatte damit ihre Schuldigkeit getan und war nur mehr ein Hindernis. Um nach Plan zu fliehen und weit genug in Sicherheit zu gelangen, um die wichtigen Informationen zur richtigen Adresse zu bringen, musste Ekatus Atimoss etwas tun, vor dem er zurückschreckte. Es war immer das allerletzte Mittel, wenn sonst nichts mehr in Frage kam.
    Auch wenn der Dual die Parapolarisatoren aus reiner psionischen Konzentration und im Zustand des Singulären Intellekts selbst produzierte, konnte er sie dennoch nicht annähernd begreifen, geschweige denn kontrollieren. Ein Tropfen versetzte ihn auf ein anderes psienergetisches Niveau, er betrat hinter dem Parapol-Schleier sein eigenes kleines Mikrouniversum und vermochte für wenige Minuten ungesehen zu agieren und sogar feste Materie zu durchdringen.
    Zwei oder drei Tropfen steigerten diese Effekte, dann wurde es allmählich kritisch, und bei gar einem Dutzend Parapolarisatoren gleichzeitig war ein Parapol-Sturm mit verschiedenen, nicht berechenbaren Phänomenen die Folge.
    Das duale Geschöpf musste seine ganze Konzentration aufbringen, um keinen Fehler zu machen. Der Plan war vollkommen, es hatte alles durchgerechnet. Aber ein falsches Teilchen in seinem Puzzle konnte das Gesamtbild zerstören – und das war gleichbedeutend mit seinem Scheitern, möglicherweise mit seinem Tod durch die Waffen des Feindes. Nur eines war sicher: Er würde niemals das größte Glück erleben, im Ziel seines Daseins im Chaos aufzugehen ...
    Ekatus Atimoss nahm den Beutel aus dem Fach seines Trageroboters und holte vorsichtig einen der Parapolarisatoren heraus. Er besaß noch einen guten Vorrat an den kleinen, bernsteinfarbenen Tropfen, jeder nur wenige Millimeter groß. Der Dual konzentrierte sich, „zündete" den Tropfen durch seine psionischen Emanationen.
    Es dauerte wie immer einige Momente, dann fiel er in seine neue kleine Welt, ein Universum nur für ihn, in dem er unsichtbar und nicht zu orten war.
    Der Trageroboter erhob sich. Ekatus Atimoss warf einen letzten hasserfüllten Blick auf den wieder reglos am Boden liegenden Perry Rhodan. Dann ging er auf die Kapselinnenwand zu und durchschritt sie mühelos, so wie Nebel den Wald durchdringt.
    Er sickerte aus der Rettungskapsel und schritt durch die Schleusenkammer, in der das kleine Fahrzeug stand.
    Auch der Roboter war durch den Parapol-Schleier vor Entdeckung geschützt und vermochte die festeste Materie zu durchdringen wie Luft, fädelte sich durch die Atome der Stahlwände und fand, von dem Dual gesteuert, sein Ziel mit schlafwandlerischer Sicherheit.
    Niemand stellte sich ihm in den Weg. Niemand hielt ihn auf. Keiner sah, was geschah.
    Ekatus Atimoss gelangte an die Schaltungen, die er brauchte, um letztlich nur das zu aktivieren, was er bereits längst an Programmen und Manipulationen

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