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2430 - Der Genprox-Explorer

Titel: 2430 - Der Genprox-Explorer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Roboter war sehr wohl in der Lage, sich selbst zu helfen. Wieder wölbte sich der Boden. Der ockerbeige gemusterte Wurm schoss in die Höhe und landete ein paar Meter weiter im Gras.
    Endlich erreichte der Terraner die Bodenwelle und ging in Deckung. Die Flämmchen züngelten heran, der Boden begann zu qualmen. Rhodan versuchte erst auszuweichen, besann sich dann. Was er sah, waren die Auswirkungen von Hyperphänomenen.
    Sie irritierten seine 3-Dgewohnten menschlichen Sinne. Auf den Ortern des Wurmes stellten sie sich vermutlich ganz anders dar. Er bückte sich, tastete mit den Fingern nach den violetten Zungen. Sie waren kalt, eisig kalt.
    Ein Donnerschlag erschütterte das Buschland. Übergangslos präsentierte sich die Umgebung in Falschfarben, ein verwirrendes, sich ständig veränderndes Bild der Umgebung entstand. Die permanent wechselnden Farbnuancen erzeugten auf der menschlichen Netzhaut völlig verrückte Reize, die es Rhodan unmöglich machten, noch irgendeinen sinnvollen Orientierungspunkt zu erkennen. Er kauerte hinter der Bodenwelle und hätte genauso gut mitten zwischen den Büschen stehen können.
    „Rhodan!", brüllte eine verzerrte Stimme aus dem Himmel. „Wo steckst du?"
    Einem inneren Impuls folgend, wollte er aufspringen und antworten, besann sich aber im letzten Augenblick. Es konnte Hobogey sein, aber auch Ekatus Atimoss, der nach ihm suchte. Der Dual wusste, dass sein ehemaliger Gefangener irgendwo in der Nähe war. Vielleicht spürte er es sogar.
    Also duckte Perry sich weiter hinter die Bodenwelle, obwohl es hier nirgends eine Bodenwelle gab.
    Lass dich nicht von deinen Sinnen narren!, sagte er sich und tastete umher. Er spürte die Flanke des ansteigenden Geländes. Die Bodenwelle existierte, er nahm sie mit den Augen nur nicht wahr.
    Wenigstens funktionierte sein Tastsinn noch.
    Die gesamte Falschfarbenskala verschob sich nach Rot und Gelb, der Stern am Himmel gleißte jetzt violett, dazwischen trieben schwarze Wolkenbänke. Die Grashalme leuchteten rot und orange, mit vielen weißen Punkten darin. Es erinnerte Rhodan an Fliegenpilze, die aus der Form geraten waren.
    „Rhodan!", schrie die Stimme erneut.
    Er reagierte noch immer nicht. Aus dem Himmel griff plötzlich ein riesiger Tentakel nach ihm, drei-, viermal so dick wie sein Arm. Er packte ihn am Unterschenkel und versuchte, ihn von den Beinen zu holen. Geistesgegenwärtig trat er das Ding mit dem anderen Bein weg, nutzte den Augenblick und rannte Haken schlagend davon. Hinter ihm klatschte der Tentakel mehrmals wie eine Peitsche ins Gras, aber er verfehlte ihn jedes Mal um ein paar Meter.
    Rhodan nahm die sprichwörtlichen Beine unter die Arme. Ein Stück entfernt tauchte Buschwerk auf, fremdartig in seinen hellgrauen und orangenen Farben. Er brachte es zwischen sich und den Verfolger. Ein weiter Sprung über einen Riss im Boden rettete ihn für den Bruchteil einer Sekunde. Dann merkte er, dass er keinen Boden unter die Füße bekam, sondern fiel. Er stürzte in die Tiefe, in einen Abgrund ohne Ende, wie es schien. Die einzige Farbe, die um ihn herum noch existierte, war Weiß, das Negativ zu Schwarz.
    Der Terraner schloss kurz die Augen. Das Gefühl des freien Falls fehlte. Er hatte auch nicht den Eindruck, nach oben zu fallen, wie es ihm beim ersten Beben ergangen war. Was aber dann?
    Er ging in die Hocke und tastete um sich. Noch immer spürte er die Bodenwelle, an der er kauerte. Dann kippte die Flanke jedoch von ihm weg.
    Er fiel erneut in die Tiefe. Diesmal spürte er den Magen. Sein Sturz war Realität. Instinktiv breitete er Arme und Beine aus und wartete ab, was geschah.
    Ein Schlag gegen seinen Körper hielt ihn auf. Stechender Schmerz raste vom Hals die Wirbelsäule hinab bis zum Steiß.
    „Rhodan!", brüllte es wieder von weit oben. „Rhodan!"
    Noch immer schwieg er trotzig, widerstand allen Einflüssen des Hyperraums und hoffte, dass es richtig war. Außerdem bildete er sich dieses Mal ein, die Stimme würde lediglich in seinem Bewusstsein existieren.
    Jemand zog einen Vorhang zur Seite, auf dem die ganzen Falschfarben aufgedruckt schienen. Das Toben des Untergrunds hörte auf. Nur das Dröhnen der Luftsäule blieb noch für eine Weile, weil sie nachschwang und sich diese Wellenbewegung nur langsam legte.
    Ein Tentakel zwängte sich unter seinen Körper, er spürte, wie jemand ihn hochhob.
    Ihm war schlecht, sterbenselend.
    Und dann spürte er nichts mehr.
     
    *
     
    Als Perry Rhodan erwachte, schien der rote Stern

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