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2430 - Der Genprox-Explorer

Titel: 2430 - Der Genprox-Explorer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Messer abgeschnitten.
    Perry Rhodan musterte den bogenförmig verlaufenden Waldrand. In der Ferne – er schätzte die Entfernung auf mindestens zwei Kilometer – bewegte sich der Konvoi über den Himmel.
    „Sie schweben wieder!", stellte Rhodan fest. „Wie weit ist es noch bis zum Biotop-Depot?"
    „Bei unserer bisherigen Geschwindigkeit etwa zwei Stunden. Die Explorer sind hingegen in etwa einer halben Stunde am Ziel."
    „Das können wir nicht verhindern.
    Lieber etwas mehr Vorsicht, damit wir uns ein Überraschungsmoment bewahren können."
    Sie warteten erneut, bis der Konvoi außer Sicht geriet. Dann überquerte Hobogey das freie Gelände. Lichter Wald schloss sich an, dahinter erstreckte sich ein weiterer Gürtel aus dichtem Dschungel. Während der Konvoi ihn zügig überflog, musste sich der Wurm einen Weg durch das Dickicht bahnen.
    Natürlich hätte der Sarti seinen Roboter in die Luft erheben können.
    Aber dann hätten die Explorer den Verfolger sofort auf ihrer Ortung gehabt. Ein fremdes Fahrzeug bedeutete für die Genprox-Analysten Gefahr.
    Der Schutzpanzer hätte sofort angegriffen, und das wäre die Vernichtung von Hobogey und Hobo Geys Tod gewesen.
    Tempo ist nicht alles! Aber etwas bequemer wäre nicht zu verachten, dachte Rhodan. Längst spürte er die Knochen einzeln im Leib. Es gab keine Stelle in seinem Körper, die nicht vollständig durchgeschüttelt war.
    Seine Organe schienen auf Wanderschaft gegangen zu sein. Ihm kam der Vergleich an eine Schraube mit Ewigem Umgang. Den Begriff hatte er zum ersten Mal von seinem Großvater gehört. Jake! Ob du dich noch daran erinnerst?
    Welch eine Frage. Jakob Rhodan würde erst in knapp 20 Millionen Jahren leben. Für Perry galt es als ziemlich sicher, dass es zurzeit in Phariske-Erigon niemanden gab, der als Vorfahr seiner Familie infrage kam. Die Menschheit würde sich die Erde erst in ferner Zukunft untertan machen.
    20 Millionen Jahre – eine für menschliches Vorstellungsvermögen absurd lange Zeit. Und folgerichtig lag gerade in dieser Absurdität die kaum weniger absurde Chance für die Gegenwart: eine erfolgreiche Retroversion dergestalt zu beobachten, dass man sie ebenfalls würde durchführen können. Allein der Gedanke daran war wahnsinnsgeboren – sofern wirklich nur eine Superintelligenz die erforderlichen Schritte gehen konnte, würde es den Normalsterblichen an Bord der JULES VERNE schwerfallen, diese in vollem Umfang zu verfolgen, geschweige denn sie in ihrer Kausalität nachzuvollziehen. Dass ihnen ARCHETIM gewissermaßen eine Blaupause seines Vorgehens mitgeben würde, wagte man gar nicht erst zu hoffen.
    Andererseits pflegte Perry Rhodan ein winziges Fünkchen Hoffnung.
    Aus welchem Grund hatte ARCHETIM sich ausgerechnet Sol als Grabmal ausgesucht? Konnte es nicht sein, dass dieser großartige, von ganz Phariske-Erigon verehrte Geist selbst im Sterben noch an andere gedacht hatte – an eine Epoche, in der niemand mehr seinen Namen kennen, in der die Lebewesen seiner aber stärker bedürfen würden denn je? Aber wenn dem so war, ahnte niemand auch nur ansatzweise, wie dies im gegenwärtigen Konflikt würde helfen können.
    Gucky hatte einmal, bei einem Glas Mohrrübensaft, mit seinem ältesten Freund Perry Rhodan darüber spekuliert, was alles möglich sein könnte.
    Weißt du, hatte der Mausbiber, der eigentlich Plofre hieß, gesagt, wir haben schon einige Superintelligenzen für unwiderlegbar tot gehalten, und doch haben sie es geschafft, wieder ins Leben zurückzukehren, denk nur an ESTARTU und an VAIA. Warum sollten wir annehmen, dass eine so deutlich mächtigere, ältere Wesenheit wie ARCHETIM sich kein Hintertürchen offen gelassen haben könnte? Ihr Terraner habt doch da so einen merkwürdigen Satz aus einer obskuren Ecke eurer angeblichen Literatur: „Das ist nicht tot, was ewig liegt ..." – richtig? Und wie ging’s weiter?
    Daraufhin hatten beide eine Weile geschwiegen, bis wiederum Gucky die Stille brach, indem er weitere Auszüge aus dem, was er an terranischer Literatur kannte, zum Besten gab.
    Und irgendwann war ihnen der Mohrrübensaft ausgegangen. Jedenfalls hatte Gucky diese Ausrede genutzt und sich empfohlen, als Mondra die Kabine betrat.
    Vielleicht, dachte Perry Rhodan, während er auf dem Wurm weiter über die vom Chaos behauchte Oberfläche einer Dschungelwelt dahinzog, werden wir die Auflösung all dieser Fragen nicht mehr erleben und alle Opfer und Pläne werden umsonst sein. Denn Curcaryen Varantir,

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