2430 - Der Genprox-Explorer
fast aus dem Zenit auf ihn herab. Sein Körper schaukelte, und da war noch immer der Tentakel, der ihn festhielt. Mühsam richtete er sich auf.
„Hobogey, wie lange war ich bewusstlos?"
„Eine Viertelstunde etwa."
„Die Sonne ..."
„Das Terminale Beben hat in diesem Teil des Planeten den Zeitablauf beeinflusst. Wir haben ein paar Stunden verloren."
„Dann holen wir die Explorer nicht mehr ein."
„Warte ab."
Hobogey war wieder unterwegs durch das Buschland. In einigem Abstand folgte er einem Wasserlauf, der von Norden kam und nach Osten mäandrierte.
Rhodan setzte sich auf dem Rücken des gut eineinhalb Meter durchmessenden Wurms zurecht. Das Gefühl der Benommenheit wich nach und nach. Der Sarti beobachtete ihn mit den Instrumenten des Roboters und zog nach einer Weile den Tentakel ein.
„Ich habe mir Gedanken über unser weiteres Vorgehen gemacht", sagte Hobogey nach einer Weile. „Um TRAITOR tief greifend zu schaden und die Terminale Kolonne dort zu treffen, wo es ihr wehtut, sehe ich auf Ata Thageno nur zwei Möglichkeiten."
„Und die wären?", bat Rhodan.
„Da sind zuerst die beiden Diener des Chaos, ein Dual und ein Herold.
Wenn es mir gelänge, sie zu töten, würde das TRAITOR in diesem Sektor Tare-Scharms einen spürbaren Schlag versetzen. Das Zweite ist die Emanation. Wir sollten einen Weg suchen, sie vor dem Zugriff durch TRAITOR zu schützen. Die Genprox-Analysten versklaven die Emanationen, bis sie willfährige Diener des Chaos geworden sind."
„Meine Erfahrung lehrt mich, dass es selten möglich ist, zwei miteinander zusammenhängende Ziele getrennt zu verfolgen", antwortete Rhodan. „Und meist bestimmt es der Zufall, welches man zuerst erreicht.
Gehen wir einmal davon aus, dass die Genprox-Analysten eine Emanation entdeckt haben. Wir werden herausfinden müssen, wer sie ist und wo sie lebt. Parallel dazu erwarten wir das Eintreffen der beiden Diener des Chaos im Biotop-Depot. Falls sie sich jemals aus dem Analysten-Panzer oder einem anderen Fahrzeug ins Freie trauen, überlasse ich sie dir gern."
„Du zweifelst noch immer, Perry Rhodan."
„Tust du das nicht ebenso, Hobogey? Solange die Analysten keine Emanation ausfindig gemacht haben, werden der Dual und der Herold auf jeden Fall in der Festung bleiben."
„Mein Freund, du siehst die Zukunft so pessimistisch wie selbst ich nur selten. Schau nach vorn!"
Der Wurm verlangsamte und erreichte kurz darauf einen Abhang.
Hier fiel das Gelände des Buschlands gut zweihundert Meter ab und ging in die Tiefebene über. Am Fuß des Hanges entdeckte Rhodan die elf Genprox-Explorer. Sie stolzierten auf ihren Teleskopbeinen dahin. Einer wies im Sockelbereich Beschädigungen auf, außerdem stand er schief auf seinen Beinen. Hinter den Explorern schwebte dicht über dem Boden der Analysten-Schutzpanzer.
„Sie haben bei Terminalen Beben dieselben Probleme mit ihren Fahrzeugen wie jeder andere auch. Deshalb sind die Explorer mit Teleskopbeinen ausgestattet, und die Jets besitzen aerodynamische Eigenschaften für den Gleitflug. Ein Explorer scheint beim Beben abgestürzt zu sein. Die anderen sind unbeschädigt."
Hobogey rutschte in eine Vertiefung und rollte sich leicht zusammen.
Er wartete, bis der Konvoi des Chaos außer Sichtweite geriet. Dann folgte er ihm langsam.
*
Nach und nach ging die Steppenlandschaft in Dschungel über. Es wurde deutlich wärmer, die Luftfeuchtigkeit nahm zu. Perry Rhodan schwitzte.
Hobogey nutzte die vorhandenen Möglichkeiten der Deckung und rückte schneller vor. Dort, wo zwei Waldzungen zusammenstießen, drang er in den Dschungel ein.
Der Terraner machte sich auf dem Rücken des Roboters klein, um nicht ständig an Ästen oder Lianen hängen zu bleiben.
Ata hatte inzwischen den Zenit überschritten und näherte sich auf ihrer Bahn langsam dem Horizont.
Der Abend dämmerte herein.
Hobogey änderte immer wieder die Richtung. Der Sarti im Cockpit seines Wurmes wich Hindernissen aus, umgestürzten Bäumen oder Bodenspalten, die zwei Terminale Beben im Dschungel geschaffen hatten. Von der Tierwelt bekam Rhodan in diesen Stunden nichts mit, und die Pflanzenwelt verhielt sich ausgesprochen friedlich.
Er krallte sich wieder stärker in die künstliche Haut des Robotwurms.
Hobogey kam nur noch langsam vorwärts, der Terraner auf seinem Rücken wurde kräftig durchgeschüttelt.
Nach schier endlosen Stunden schnellte sich der Wurm unversehens ins Freie. Der Dschungel war an dieser Stelle wie mit
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