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2435 - Die Nega-Cypron

Titel: 2435 - Die Nega-Cypron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war. Auch innerhalb der LFT-Mitgliedswelten und -systeme gab es Spezifika, die sich vom terranischen Ideal unterschieden und in denen er keinerlei Mitspracherecht besaß oder auch nur wollte. Viele Völker der North- und Westside der heimatlichen Milchstraße erinnerten sich noch gut an jenen Tag vor vielen Jahrhunderten, an dem das Arkonidenreich und das Imperium der Terraner fusioniert hatten und Perry Rhodan als Großadministrator des „Vereinten Imperiums" die weitgehende Selbstbestimmung jedes einzelnen Planeten zu seiner ersten Amtshandlung gemacht hatte. Freiheit, Selbstbestimmung, Föderalismus – ein starkes Imperium nach außen und ein vielschichtiger Staat im Innern. Viele sprachen noch immer von dieser „frühen Hochphase" der Terraner und verknüpften dies mit dem Solaren Imperium. Doch diese Zeiten waren lange vorbei, und die Terraner waren über tausend Jahre weiter gewachsen und gereift seit dieser wilden Zeit. Oder würden sich entwickelt haben, denn die Vergangenheit Perry Rhodans lag, von seinem gegenwärtigen Aufenthaltsort aus betrachtet, in einer über 20 Millionen Jahre entfernten Zukunft.
    Während er an diese Dinge dachte, gingen sie weiter, weg vom Ort der Katastrophe. Auch seine Begleiter waren wenig gesprächig, schienen eigenen Gedanken nachzuhängen.
    Sie erreichten schließlich eine gläserne „Kathedrale", die in einem Seitenflügel des Ratsgebäudes untergebracht war. Wasservorhänge hoben sich vor ihren Augen und ließen sie ins Innere des seltsamen Gebäudes im Gebäude vordringen. Mehrere Cypron saßen ringsum auf steinernen Bänken. Still, stumm, in sich gekehrt, blicklos vor sich hin starrend. Raffiniert angeordnete Reflexionsscheiben brachen das Tageslicht aus einer weit oberhalb befindlichen Öffnung in Prismenfarben und lenkten es ins Zentrum des Raums. Dorthin wandte sich Randa Eiss. Er kümmerte sich nicht weiter um seine Begleiter und platzierte sich inmitten eines schillernden Farbenvorhangs. Rot, Gelb, Blau und Violett umspielten ihn, packten ihn ein. Alle anderen Farben wurden vom Silber seiner Haut geschluckt. Der Exponent murmelte ein paar Worte und drehte sich im Kreis, um diesen Platz nach der zweiten vollständigen Umdrehung wieder zu verlassen. Unweit eines Wasserspiels hockte er sich nieder. Er trank von der Flüssigkeit und leckte Salz von einem Kristallstein. Dann verharrte er. Selbstverloren, selbstvergessen.
    „Ein idiotisches Ritual", sagte Ekatus respektlos, doch immerhin so leise, dass ihn Randa Eiss nicht hören konnte.
    „Ein jedes Ritual, das der Stärkung des Glaubens an sich selbst, an das Positive im Leben, an den Wert unserer Existenz dient, hat durchaus seinen Sinn", erwiderte Perry Rhodan ebenso leise. „Du wirst lernen müssen, die Verhaltensweisen anderer Wesen zu akzeptieren. Vielleicht benötigst auch du irgendwann einen Halt, um nicht von Selbstzweifeln oder Unsicherheiten aufgefressen zu werden ..."
    „Lächerlich!", sagten die Dualhälften zugleich, ohne besondere Überzeugung.
    Randa Eiss erhob sich. Die Facettenaugen glänzten nach wie vor in den Prismenfarben, und der Raum füllte sich mit sakral klingender Musik, die an den Gesang irdischer Wale erinnerte.
    „Verzeiht mir den kurzen Aufenthalt hier", sagte der Exponent, nachdem der letzte Ton verklungen war. „Eine Wasserträufe hilft mir, mich neu auf mein Ziel zu fokussieren."
    Eine dreiköpfige Gruppe älterer Cypron begegnete ihnen, als sie die Kathedrale verließen. Sie brachten Änderungen mit sich. Das Prismenlicht verschwand und gab wenig anheimelnder Dunkelheit Raum. Formenergetische Bögen, leise klirrend und knacksend, wuchsen hoch in die Lüfte, bildeten gewaltige Schleifen, marmoriert wirkend, um sich um massive Säulen zu winden, die sich zugleich aus dem alabasterfarbenen Boden hoben.
    „Lasst uns gehen." Randa Eiss schritt nun schneller aus. „Ich bin kein besonders guter Interpret der Wasserträufen-Architektur. Aber ich denke, dass sie sich auf den Tod vorbereiteten."
     
    *
     
    Sie verließen das Ratsgebäude. Misstrauisch wurden sie von Sicherheitsbeamten beäugt und nur dank der Intervention des Exponenten an allen Kontrollpunkten vorbeigeschleust. Die Unruhe nach dem Attentat schlug immer größere Wellen und würde über kurz oder lang alle Teile des Ratskontinents erreichen, wohl mit Ausnahme der sakralen Wasserträufen.
    Sie blieben vor einem unscheinbaren Bau stehen. Randa Eiss starrte an der Fassade nach oben. Sinnend, unsicher wirkend.
    „Die

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