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2436 - Die Teletrans-Weiche

Titel: 2436 - Die Teletrans-Weiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein würde, als ihnen allen – und auch ihm – jetzt schwante. „Keraete hat ausdrücklich verlangt, mich zu sprechen?"
    „Allerdings, Reginald. Und er bittet, an Bord kommen zu dürfen."
    Er scheint zu wissen, dass Perry abwesend ist.
    „Das Schiff des Boten in der Kernzelle von PRAETORIA einschleusen lassen! Und dann die Funkverbindung auf mein Pult legen!"
    „Verbindung wurde unterbrochen.
    Lotho Keraete freut sich darauf, dich an Bord von PRAETORIA treffen zu dürfen."
    Wütend deutete Bull auf Forrest Pasteur, Dr. Carapol und Marc London. „Begleitet mich in den Hangar!
    Wir wollen den Boten von ES gebührend in Empfang nehmen."
     
    *
     
    Die Silberkugel schwebte langsam in den Hangar und setzte geräuschlos auf. Die Wandung wurde transparent, und Bull machte eine Gestalt aus.
    Einen Mann aus Metall.
    Lotho Keraete war einmal ein Mensch gewesen. ES hatte ihn als neuen Boten auserwählt und seinen Körper im Lauf von Jahrtausenden nach und nach durch ein dunkelblaues Metall ersetzt, wodurch Keraete möglicherweise relativ unsterblich geworden war. Er trug zwar einen braunen Overall, der seinen Körper zum größten Teil bedeckte, doch Gesicht und Hände genügten, um in Bull Beklommenheit auszulösen. Es lag weniger an der Fremdartigkeit der Gestalt, Bull hatte schon viele extraterrestrische Wesen gesehen, sondern an dem Umstand, dass das ... Ding, das nun vor ihm stand, einmal menschlich gewesen war. An der Angst, dass solch eine Umwandlung auch ihm hätte widerfahren können.
    Wie durch einen masselosen Nebelvorhang trat Keraete in den Hangar.
    Hinter ihm schrumpfte die Kugel, bis sie nur mehr so groß wie ein Fußball war. Er hob sie auf und verstaute sie in einem Rucksack, den er auf dem Rücken trug.
    Tausend Fragen brannten in Bull, doch er war alt genug, sie noch nicht zu stellen. Keraete war Bote einer Superintelligenz, und auch jetzt galt es, ein gewisses ungeschriebenes Protokoll zu befolgen.
    Der Bote sah sich in dem Hangar um, als hätte er noch nie in seinem Jahrtausende währenden Leben ein solches Wunderwerk geschaut, und trat dann gemessenen Schrittes auf Bull und sein kleines Komitee zu.
    „Bevor ihr eure Zeit und Energie verschwendet", sagte er, „ich komme nicht aus einem fremden Universum oder einer Pararealität, wie ihr angesichts der leichten Strangeness-Effekte denken könntet, sondern aus einem Bereich des Standarduniversums, der vom Solsystem extrem weit entfernt ist."
    Bull versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Aber mit dieser unerwarteten Gesprächseröffnung war es Keraete durchaus gelungen, ihn aus dem Konzept zu bringen. So viel also zu seinem Vorhaben, den Boten von ES gebührend in Empfang zu nehmen.
    Doch er fing sich schnell. „Aus den Fernen Stätten von ES?"
    „Die ich bei meinem letzten Besuch erwähnt habe", bestätigte Keraete. „Natürlich."
    Bull ignorierte den fragenden Blick, den Baldwin Carapol ihm zuwarf.
    Das läuft nicht gut, dachte er. Irgendwie habe ich mir das Gespräch mit dem Boten unserer ureigenen Superintelligenz etwas anders vorgestellt.
    „Und die Strangeness-Effekte", fuhr Keraete fort, „die ihr zweifellos angemessen habt, entstehen – in vergleichsweise geringem Maß – beim Durchgang durch die Teletrans-Weiche, aus der ich soeben gekommen bin."
    „Durch die ... was?", fragte Bull. Er hatte das Gefühl, einen Schlag vor den Kopf bekommen zu haben. Lotho Keraete hatte kein Wort des Grußes für sie übrig und warf ihnen unvermittelt Informationen vor, deren Bedeutung der Verteidigungsminister noch nicht einmal annähernd abschätzen konnte. Das war nicht nur unhöflich, das war ... anmaßend!
    „Du hast mich schon richtig verstanden", erwiderte Keraete.
    „Es stimmt also", murmelte Dr. Carapol neben ihm. „Die Perforation wird von einem Objekt in der Sonne gezielt projiziert – von dieser Teletrans-Weiche, die zweifellos von ES geschickt wurde!"
    Bull hatte das drängende Gefühl, das Gespräch an sich reißen zu müssen. „Warum bist du hier?"
    „Ich bin gekommen, um der Menschheit ein Angebot zu unterbreiten. Von der Terminalen Kolonne TRAITOR geht eine gewaltige Gefahr aus."
    „Das ist uns allen bekannt. Wir hatten gehofft, du würdest uns Hilfe gegen die Terminale Kolonne anbieten. Hilfe, die es uns ermöglicht, die Menschheit vor ihr zu schützen oder TRAITOR sogar zurückzuschlagen."
    „ES hat wegen TRAITOR seine Heimatgefilde verlassen." Keraete ging nicht auf den Einwand ein.
    „Durch die Entstehung einer

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