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2436 - Die Teletrans-Weiche

Titel: 2436 - Die Teletrans-Weiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wird, dann durch die Truppen der Kolonne – aber nicht durch uns!"
    „Bist du jetzt fertig, Reginald?", fragte Keraete schließlich, nachdem Bull für eine Weile verstummt war.
    „Eigentlich nicht. Noch lange nicht."
    „Wie du willst. Der Menschheit geht die Zeit verloren, nicht mir.
    Achtundachtzig Tage, Reginald. Und falls du mich mit deiner flammenden Rede aus der Reserve locken wolltest, ist es dir nicht gelungen. Ich werde weder dir noch sonst jemandem mitteilen, wo genau im Universum sich die Sonne Stardust befindet. Das Wissen, wo ES’ Ferne Stätten zu finden sind, darf nicht in Reichweite der Terminalen Kolonne gelangen. Genügt dir das als Begründung?"
    Bull wurde kurz schwarz vor Augen. Plötzlich wurde ihm klar, wieso Lotho Keraete praktisch mit der Tür ins Haus gefallen war, als er die Silberkugel verlassen hatte, und sofort zur Sache gekommen war, ohne darauf zu achten, wer alles seine Worte mitbekommen würde.
    An Geheimhaltung, einem Gespräch mit der Regierungsspitze war ihm nicht gelegen. Keraete hatte den Auftrag zu erfüllen, der Menschheit die Umsiedlung in die Fernen Stätten schmackhaft zu machen, und nichts, was Bull sagte, würde ihn davon abbringen können.
     
    *
     
    Bull stand auf, ging zu dem Holofenster, das Lotho Keraete ignoriert hatte, und schaute nun seinerseits hinaus. Nach einer Weile drehte er sich wieder zu dem Boten der Superintelligenz um. „Also, was hast du uns mitzuteilen?"
    Keraete öffnete den Rucksack, den er neben seinem Sessel abgestellt hatte, und entnahm ihm eine Karte.
    Keinen Holoprojektor, keinen Datenspeicher, eine altmodische Karte aus einem papierähnlichen Material, wie Bull sie vor Jahrtausenden zum letzten Mal gesehen hatte. Er reichte sie ihm, und der Verteidigungsminister studierte sie aufmerksam.
    Sie zeigte ein Sonnensystem mit 22 Planeten und diversen Monden. Die ersten beiden Welten waren rot markiert, und auch auf der sechsten befand sich ein roter Punkt.
    Die neue Heimat der Menschheit, wenn es nach ES geht, dachte Bull verbittert.
    „Stardust ist eine weißgelbe Sonne vom Typ F8", führte Keraete aus. „In der Biosphäre, jener Zone rings um die Sonne, in der menschliches Leben möglich ist, liegen die Planeten drei bis sechs. Sie tragen die Namen Zyx, Aveda, Trondgarden und Katarakt.
    Hast du die Markierung auf dem sechsten Planeten bemerkt?"
    Bull nickte.
    „Sie steht für den Kontinent Aumark auf Katarakt. Er stellt eine – die einzige! – Verbotene Zone des Systems dar."
    Bull runzelte die Stirn. Eine Verbotene Zone? Das war typisch für die Superintelligenz mit ihrer ewigen Geheimniskrämerei.
    „Warnen möchte ES euch außerdem vor dem Aufenthalt im sonnennahen Raum mit den beiden ersten Glutplaneten, die die Namen Oljo und Parga tragen. Sie sind eindeutig als Gefahrenzone gekennzeichnet."
    „Und wir fliegen einfach so durch diese ... Teletrans-Weiche und sind dann ein paar Sekunden später in diesem ... diesem ..." Bull suchte nach einem passenden Begriff, der seine Meinung ausdrückte, ohne allzu beleidigend zu sein, fand aber keinen und begnügte sich schließlich mit einem schlichten „... Sonnensystem?"
    „Ganz so einfach wird es nicht sein.
    Beim Durchstoßen der Teletrans-Weiche werden milde Strangeness-Effekte auftreten. Nichts, worüber man sich ernsthafte Sorgen machen müsste. Normale Terraner dürften nach etwa drei Stunden Anpassungszeit damit fertig werden. Und die Empfangs-Weiche im Stardust-System befindet sich in einem völlig ungefährlichen Sektor des Systems, sodass keine Gefährdung von einer kurzen Ruhepause ausgehen wird.
    Allerdings ..." Keraete legte eine kurze Pause ein.
    „Ja?"
    „Allerdings werden sämtliche Aussiedler noch ein zweites, schwerer wiegendes Problem zu bewältigen haben. Die Teletrans-Weiche lässt so gut wie keine Hyperkristalle passieren."
    „Wie bitte?"
    „Die Kristalle deflagrieren oder werden unbrauchbar. Manche Sorten können sogar kleinere Explosionen verursachen. Etwa fünfundneunzig Prozent aller Hyperkristalle werden bei einem Durchgang durch die Weiche betroffen sein. Wer mit einem gewöhnlichen Raumschiff hindurchfliegt, wird auf der anderen Seite gesund und munter, aber mit einem völlig nutzlosen Haufen Material zum Vorschein kommen."
    Bull runzelte die Stirn. Geringe Mengen an Hyperkristallen steckten selbst in vielen Alltagsgeräten. In einem Raumschiff gängiger Größe konnten es leicht Hunderttausende oder Millionen Einzelkristalle sein.
    „Das heißt ...

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