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2437 - Die immaterielle Stadt

Titel: 2437 - Die immaterielle Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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musste; zahlreiche Vulkane sorgten dafür, dass die Atmosphäre zusätzlich aufgewühlt wurde. Während der Aktivatorträger die SK-PRAE-011 an der Spitze des kleinen Verbandes langsam aus dem Orbit zur Oberfläche lenkte, verzeichnete die Ortung über ein Dutzend Ausbrüche.
    „Aber ein beeindruckendes Panorama", sagte Dr. Carapol und rief einige Vergrößerungen auf. Die Bildschirme zeigten gewaltige Gebirge, deren Gipfel mehrfach über zehn Kilometer Höhe erreichten, riesige Gletscher, dann schier endlose Ebenen mit steinharten Permafrostböden.
    Der Wissenschaftler schaute auf die Ergebnisse der Ortung. „Die Taster melden Rohstoffe in großen Mengen. ES scheint diesen Planeten quasi als Rohstofflager in unmittelbarer Nähe der eigentlichen neuen Heimat vorgesehen zu haben."
    „Und Menschen könnten hier ohne größere Probleme leben, sogar ohne bedeutende Hilfsmittel", meinte Fran. „Unter den Umsiedlungswilligen werden sich bestimmt jede Menge harte Kerle finden, die Unwetter, schroffe Gebirge, Kälte und karge Böden dem Paradies auf Aveda vorziehen."
    Bull warf ihr einen fragenden Blick zu.
    Sprach etwa reine Ironie aus ihr?
    „Wir befinden uns über dem Kontinent, der in Keraetes Karte als Hemontar bezeichnet wird", sagte er. „Dort werden wir zu einer ersten Erkundung landen."
    „Nicht auf Aumark?", fragte Carapol.
    „Später", sagte Bull und ließ den SKARABÄUS tiefer sinken.
    Als sie sich noch gut 3000 Meter über der Oberfläche befanden, schlugen die Ortergeräte Alarm.
     
    *
     
    „Die Massetaster erfassen hohe Konzentrationen synthetischer Materialien", sagte Dr. Carapol, „und zwar nicht nur in der Nähe des vorgesehenen Landeorts, sondern an zahlreichen Stellen des Kontinents!"
    „Irgendwelche energetischen Ortungen?"
    Baldwin schüttelte den Kopf. „In der Hinsicht ist da unten alles tot."
    „Also keine alten Abwehrforts, deren Robotergehirne gerade überschwere Thermokanonen hochfahren?"
    „Nein, das sieht bisher nicht nach einem Planeten mit viel Action aus."
    Der Wissenschaftler lachte leise auf, während er Vergrößerungen schaltete. „Die künstlich erzeugten Stoffe werden am Nordufer des großen Sees angezeigt", sagte er. „Wie hat Keraete ihn gleich noch genannt?"
    „Hemo", half Fran aus.
    Bull dachte kurz nach. Carapol hatte bestätigt, dass er nicht mit Gefahren rechnete, dennoch war Vorsicht angesagt. „Die SKARABÄEN Dreizehn und Fünfzehn steigen wieder in einen Orbit von zehn Kilometern empor und geben uns Deckung, während wir landen."
    „Verstanden!", kam die Bestätigung aus den anderen „Käfern".
    Die SK-PRAE-011 sank langsam tiefer.
    Bull konzentrierte sich auf Sturmböen, die er umflog, wenn sie ihm zu stark wurden, und die Anzeigen der Instrumente.
    Doch unter ihnen blieb alles ruhig.
    „Jetzt kann ich etwas erkennen", sagte Carapol, als sie sich in 300 Metern Höhe befanden.
    Bull schaute auf den Bildschirm. Der Wissenschaftler bezog sich offensichtlich auf zahlreiche rechtwinklig angeordnete Linien, die er in einer Falschfarbendarstellung des Landegebiets rot hervorgehoben hatte. Auf dem Sichtschirm sah Bull unter den dichten Wolken lediglich peitschenden Regen über flachem Terrain, das irgendwo in Wasser überzugehen schien: der Hemo-See.
    „Das sieht aus wie der Grundriss einer Stadt", sagte er.
    Carapol nickte. „War auch mein erster Gedanke. In der Darstellung der Positronik wird es noch deutlicher."
    „Lebenszeichen?"
    „Jede Menge, aber keine von Intelligenzen. Jedenfalls scheint die Fauna zumindest in diesem Teil von Katarakt recht vielfältig zu sein."
    Bull änderte den Kurs. Auf Sicht fliegen konnte er nicht, dazu war der Sturm zu stark. Er musste sich auf die Instrumente verlassen, aber das stellte kein Problem für ihn dar. Er steuerte den SKARABÄUS über die vermeintlichen Reste der Stadt hinweg und setzte ihn am Rand des Sees auf.
    „Fran, Baldwin, Marc ... wir steigen aus. Den SERUN bei Bedarf schließen.
    Captain John, volle Konzentration auf die Orter und Taster. Bei der kleinsten Auffälligkeit warnt ihr uns."
    Der Strangeness-Scout schien etwas erwidern zu wollen, verzichtete dann aber darauf und salutierte nur. Bull konnte nachempfinden, was in ihm vorging. Er hätte liebend gern als Erster den Fuß auf diesen Planeten gesetzt oder zumindest dem Erkundungstrupp angehört.
    Reginald trat in die Schleuse, die anderen folgten ihm. In seinem SERUN „Warrior III (PHIS)", wobei dieses Kürzel für „Post-Hyperimpedanz-Schock"

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