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2440 - Armee der Schatten

Titel: 2440 - Armee der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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traditionelle Acht-Zwölftel-Teilprüfung des aktuellen Jahrgangs festlegen?"
    „Meine Schützlinge sind noch nicht ganz dazu bereit. Jedoch bin ich guten Mutes, in etwa einer Woche konkretere Aussagen treffen zu können."
    Der Smiler klatschte in die Hände. „Wohlan, dann lass uns beschwingt wieder ans Werk gehen. Ich hege kaum noch Zweifel, dass man in der Dienstburg SIRC mit einiger Verblüffung unsere wahren Qualitäten erkennen wird."
    Und das war ausnahmsweise nicht geheuchelt.
     
    4.
     
    Tanz den Morpheus
     
    Benjameen da Jacinta schlief ein im Wissen, dass Tess über ihn wachte.
    Er glitt in den Zustand des Traums, als tauche er in eine warme, sämige Flüssigkeit. Nicht kopfüber; vielmehr versank er gemächlich, Kilogramm für Kilogramm, Partikel für Partikel, bis das fremde und zugleich vertraute Medium ihn freundlich umhüllte.
    Darla Markus, die Medikerin, hatte nicht zu viel versprochen. Bens generelle Niedergeschlagenheit, die bleierne Gliederschwere, die bohrenden Kopfschmerzen verminderten sich, wurden weggeschwemmt, bis nur eine ferne Ahnung zurückblieb, wie von einem zerfasernden Tropfen Öl oder Blut in einem großen Bottich Wasser.
    Es war eine ganze Weile her, dass Benjameen seine Fähigkeit des Zeroträumens zuletzt eingesetzt hatte. Gefördert durch das Zusammenleben mit Tess Qumisha, hatte er sich vermehrt der Wissenschaft und Forschung zugewandt. Als dritter Stellvertretender Chefphysiker der SOL, mit dem Spezialgebiet Parakräfte, befasste er sich vorrangig mit dem weiten Spektrum der Ultrahohen Hyperfrequenzen.
    Unter den speziellen Bedingungen des zum Teil stark veränderten Raum-Zeit-Gefüges in der Proto-Negasphäre Hangay waren ihm paraphysikalische Experimente riskant erschienen. Die abgeschottete Galaxis konnte von kosmischen Messengern des Moralischen Kodes nicht mehr erreicht werden, sie war mit dem Standarduniversum nicht länger korrekt verbunden. Das GESETZ hatte hier seine volle Gültigkeit verloren. Niemand konnte im Vorhinein sagen, ob und wieweit in Hangay auch die Psi-Kräfte von den hyperphysikalischen Inkonsistenzeffekten betroffen waren.
    Während Kirmizz an Bord weilte, hatte Ben schon gar nicht gewagt, in den Zerotraum zu gehen, aus Angst, den Chaotarchen-Piloten auf sein paranormales Talent aufmerksam zu machen. Als Mental-Dislokator konnte Kirmizz seinen Geist in nahezu beliebig viele Aktionsquanten aufspalten. Je kleiner diese, desto geringer war die Kraft, die sie ausübten.
    Benjameens im weitesten Sinn verwandte, wenn auch ungleich schwächere Psi-Fähigkeit hätte den Piloten bestimmt interessiert, hätte dieser den Datenblättern der Besatzung mehr Beachtung geschenkt. Da er dies in seiner Arroganz nicht tat und die Psi-Kräfte Bens nicht zur Anwendung kamen, blieben sie glücklicherweise unentdeckt. Ben erhielt nur gelegentlich einen Mentalsplitter aufgepfropft und stets einen vergleichsweise kleinen und schwachen.
    Nun aber war Kirmizz weg und die Zeit gekommen, alles in die Waagschale zu werfen. Die Rückeroberung der SOL musste demnächst versucht werden. Wenn sie bei der Dienstburg SIRC eintrafen, wo drei TRAICOON-Forts und rund 20.000 Traitanks stationiert waren, hatten sie ihre letzte Chance vertan.
    Gewiss liefen schon länger Vorbereitungen für einen Aufstand gegen die Besetzer. Ben war hundertprozentig davon überzeugt, dass Ronald Tekener bereits vor Monaten entsprechende Schritte eingeleitet hatte. Er kannte den Smiler lange genug, um zu wissen, dass dessen Inaktivität nur eine vorgetäuschte war.
    Das Hauptproblem würde sicherlich die Koordinierung der eigenen Kräfte sein, da sämtliche herkömmlichen Kommunikationswege scharf überwacht wurden. Genau auf diesem kritischen Gebiet hoffte Benjameen, seinen Beitrag leisten zu können.
    Der Zerotraum wurde als paranormal aktiver, jedoch körperlich passiver Zustand definiert. Benjameen da Jacinta vermochte dabei sein Bewusstsein beziehungsweise seinen Wahrnehmungsfokus vom Körper zu lösen, große Entfernungen zu überbrücken, in den Träumen anderer als reale Gestalt aufzutreten und auf diese Weise auch quasitelepathisch zu kommunizieren.
    Mit gewissen Einschränkungen: Die Unterhaltung lief stets „traumhaftunwirklich" ab. Es war also schwierig, präzise Informationen zu übermitteln.
    Benjameens Kunstfertigkeit bestand darin, sich durch prädormitale Befehle so exakt zu „programmieren", dass er träumend die richtigen Orte und Personen aufsuchte, die richtigen Handlungen unternahm

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