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2441 - Die letzten vierzig

Titel: 2441 - Die letzten vierzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Delegation an der Eröffnungszeremonie teilnehmen, den eigentlichen Wettspielen jedoch fernbleiben würden. Verspätet aufgetretener Kulturschock, Nachwirkungen des langen Dilatationsflugs, irgendeine glaubhafte Ausrede fiele ihnen schon ein.
    Damit gaben sich der Planta und der Mamositu zufrieden. Sie versprachen auch, spätestens bis zur in wenigen Stunden beginnenden Zeremonie Umgebungspläne sowie Beschreibungen und Skizzen der Relaisstation aufzutreiben.
     
    8.
     
    Die Ehrengäste
     
    Das Signal ging ein. Sie waren angekommen.
    Lyngiffer Xath straffte sich und überprüfte ein weiteres Mal im Holo-Monitor seine Adjustierung. Ausnahmsweise hatte er eine fleckenlose, nagelneue Montur angezogen, seine Kopffedern adrett gestutzt sowie den Schnabel gesäubert und blank poliert. Toll sah er aus.
    Alle seine Gelege wären rettungslos geplättet, könnten sie ihn so bestaunen.
    Er hatte sogar jenen Teil seines Büros, der im Hintergrund des Bildausschnitts zu erkennen war, zusammenräumen und putzen lassen.
    Er setzte sich in Positur, dann gab er seinem Adjutanten das Zeichen, den Funkkanal zu öffnen. „Kalbaron Lyngiffer Xath, Kommandant des Kolonnen-Stützpunkts Cricker Zwei", stellte er sich schneidig vor.
    „Hier EGACURN", erklang eine kalte, unbeseelte Stimme. Der Bildschirm blieb dunkel. Solchermaßen zur Schau gestellte Arroganz hasste Lyngiffer; doch er hütete sich, Kritik zu äußern.
    „Positionsdaten werden soeben überspielt", setzte sein anonymer Gesprächspartner fort. „Der TRAI-Versorger, der uns im Cricker-System abgesetzt hat, befindet sich bereits auf dem Rückflug."
    Lyngiffer bekam die Koordinaten in seine Brille eingeblendet. Sie lagen ungefähr auf Höhe der Umlaufbahn des äußersten Planeten. Mussten es ganz schön eilig gehabt haben, die Lieferanten-Jungs.
    Schade. Ein einzelner TRAI-Versorger wurde vermutlich höchstens von einem Kalmor befehligt. Kalbaron Xath hätte sich vor dem Rangniedrigeren gern ein wenig gebrüstet.
    „Wir setzen Unsere Traitanks sogleich in Marsch, um euch abzuholen", sagte er würdevoll. „Sobald ihr in Tablo Guz gelandet seid, werden Wir Uns persönlich eurer annehmen."
    „Wieso sprichst du in der Mehrzahl, Ganschkare? Ich sehe bloß dich allein."
    „Wir – äh, ich ... äh ... beziehe meine getreuen Untergebenen prinzipiell mit ein. Ja. Wir sind eine verschworene Gemeinschaft."
    Aus den Augenwinkeln sah er, dass der Adjutant mit dem Aufkröpfen kämpfte.
    Na warte, den Kerl würde er sich zur Brust nehmen! Aber vorerst gab es Wichtigeres.
    „Wir, insbesondere ich", betonte er, „habe perfekte Vorarbeit geleistet. Individuen sämtlicher einhundert im Sektor Vallataum vorkommenden Völker sind an einem einzigen Ort versammelt, unmittelbar neben dem für eure Basis bestimmten Landeplatz."
    „Das", erwiderte die gefühllose Stimme, „ist immerhin eine positive Überraschung."
    Ohne Vorwarnung oder gar Gruß wurde die Verbindung von der anderen Seite aus desaktiviert. Lyngiffer Xath überzeugte sich davon, dass sein Adjutant ebenfalls abgeschaltet hatte, dann stieß er einen derben Fluch aus. „Genprox-Analysten! Glauben, sie wären was Besseres."
     
    *
     
    „Ende des Gesprächs", erklärte Kadettin Ihanae Jörik. „Mehr war nicht.
    Kann sich irgendwer von euch darauf einen Reim machen?"
    Gurli, Sinco, Trest und die übrigen Umstehenden schüttelten die Köpfe, was zu einigen Kollisionen von Schwingen führte. Mit den sperrigen Dingern, die um so viel breiter als ihre Tentakel waren, würden sie wohl nie richtig umzugehen lernen!
    Nachdem wieder Ruhe und Ordnung eingekehrt waren, sagte Sinco: „Lasst den vorhin erwähnten Begriff EGACURN durch die Positronik laufen. Deren Speicher enthalten deutlich mehr Details über die Kolonne, als uns in den Hypnoschulungen eingeimpft wurde."
    Der Korporal am Eingabeterminal des Rechners bestätigte und machte sich ans Werk. Nur Sekunden später meldete er: „Fehlanzeige. Ich hab’s auch mit dem Begriff ›Basis‹ verknüpft, aber es bleibt dabei: null Treffer."
    „Sämtliche Völker versammelt – was impliziert er damit?", fragte Gurli. „Mir schwant nichts Gutes."
    „Ebenfalls nachgecheckt. Keine Ergebnisse."
    „Kann man nichts machen." Sinco wippte auf den Prothesen. „Weiter so viele Gespräche wie nur möglich mitschneiden und auswerten! – Gurli, kommst du? Wird Zeit, dass wir unsere Geheimwaffen ausprobieren."
    Die Positronik und der Kolonnen-Funk-Empfänger, den Ihanae bediente, waren bei

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