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2441 - Die letzten vierzig

Titel: 2441 - Die letzten vierzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hieß Owwarmi; der rund zweieinhalb Meter große Planta gab seinen Namen mit Kam To Gedda an.
    Die Zahl 22, mit der sie ein über Antiquitäten hinausgehendes Interesse signalisiert hatten, besaß in Hangay einen besonderen Klang. Noquaa-Kansahariyya, „Neuer Bund der Zweiundzwanzig", nannte sich die Widerstandsbewegung, die der Terminalen Kolonne in den letzten Monaten einige Nadelstiche versetzt hatte; nichts Gravierendes, jedoch psychologisch wichtig für die unterworfenen Völker Hangays.
    Das mom’Serimische Einsatzkommando hatte nicht den Auftrag, offensiv Kontakt zu etwaigen Mitgliedern der Noquaa-Kansahariyya auf Cricker II anzustreben. Idealerweise schaffte man es allein und unbemerkt, der Relaisstation den Datenkristall unterzuschieben.
    Auf ein Zusammentreffen mit NKH-Aktivisten war man dennoch vorbereitet.
    Sinco Venethos wickelte die in der SOL für diesen Fall ersonnene Prozedur ab.
    Sie sollte für beide beteiligten Parteien sicherstellen, dass das Gegenüber kein Provokateur oder Spitzel TRAITORS war.
    Zwar verfügte man auf terranischer Seite über keine aktuellen Parolen oder Geheimkodes der Noquaa-Kansahariyya. Jedoch kannte wohl niemand eine der Gründungs- und vermutlich Zentralfiguren besser als Ronald Tekener: Die Kartanin Dao-Lin-H’ay hatte am 10. Januar 1344 NGZ mit der Solonium-Space-Jet X-1 die SOL verlassen, um den Widerstand der Hangay-Völker gegen die Invasoren anzufachen. Seither hatte der Smiler mehrfach gemeint, in Aktionen der NKH Dao-Lins Handschrift wiederzuerkennen.
    Umsichtig, wie sie war, hatte sie gewiss ebenfalls ein potenzielles späteres Zusammentreffen von Agenten der Noquaa-Kansahariyya mit solchen der SOL bedacht. Die von Tekener ins Tuchfühlungs-Procedere eingearbeiteten Chiffren nahmen daher auf Dinge, Orte und Ereignisse Bezug, die seine und Daos gemeinsame Geschichte geprägt hatten.
    Es funktionierte. Einige Wortwechsel voller Andeutungen und scheinbar beiläufig eingeflochtener Namen später ließen Owwarmi und Kam To Gedda ihre Deckung endgültig fallen und gaben sich als NKH-Mitglieder zu erkennen. Kapitän Venethos wiederum klärte den Mamositu und den Planta darüber auf, dass sein als Vennok-Mutanten getarntes Kommando von einem mit der NKH sympathisierenden Schiff der Liga Freier Terraner entsandt worden war und in Tablo Guz einen Spezialauftrag verfolgte. Details bat er aus Sicherheitsgründen aussparen zu dürfen.
    „Ihr seid gar nicht gekommen, um unsere anlässlich der Elysischen Wettspiele geplante Aktion zu unterstützen?", fragte Kam To Gedda. Da er sowieso immer weinerlich klang, konnte Trest Harkanvolter seinem Tonfall schwer entnehmen, ob er enttäuscht war.
    „Nicht in erster Linie", mischte er sich ein, da Sinco kurz gezögert hatte. „Aber vielleicht können wir euch trotzdem helfen. Und ihr uns. Das wäre doch fein, ja? – Ich bin übrigens Leutnant Trestha."
    Er erntete einen strafenden Schnaufer seines Vorgesetzten. Dann fragte Sinco den Gehörnten: „Was schwebt euch vor?
    Attentate oder ein Aufstand?"
    Nun war es Kam To Gedda, der mit der Antwort wartete. Er wechselte einen Blick mit dem Mamositu. Dieser sagte: „Ich denke, wir können offen sprechen, selbst wenn sie uns umgekehrt nicht vollständig in ihre Absichten einweihen.
    Sie haben mehr zu verlieren als wir. Wir sind dezentral übers ganze System verteilt organisiert, sie hingegen nur ein kleines Trüppchen."
    „Aber ein schlagkräftiges", beeilte Trest sich richtigzustellen. „Ich zum Beispiel verfüge über ungeahnte Fähigkeiten. Demnächst, hoffe ich."
    „Klappe, Korpo...ralsleutnant!" Sinco senkte die Schädelschwingen. „Pardon.
    Mein Kamerad besitzt tatsächlich große Qualitäten. Disziplin zählt allerdings nicht dazu."
    Die vier Fleischwülste, aus denen das Gesicht des Planta bestand, schwabbelten heftig, offenbar amüsiert. „Ein altes Rebellenleiden."
    Owwarmi röhrte zustimmend, dann nahm er den Faden wieder auf. „Eine militärische Aktion gegen die Kolonne wäre zwar rechtmäßig, hätte aber, verzeiht das Wortspiel, recht mäßige Aussicht auf Erfolg. Und obwohl sich der hiesige Stützpunktkommandant, ein gewisser Lyngiffer Xath, der sich selbst den Titel ›Eparch von Cricker‹ verliehen hat, als Tyrann gebärdet – ein Anschlag auf ihn zöge nur härtere Vergeltung nach sich.
    Und der Posten würde blitzschnell neu besetzt."
    „Die Kolonne hat den längeren Atem", bekräftigte Sinco. „Vorläufig. – Aber was plant ihr dann? Zivilen

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