Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos

Titel: 2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Wissenschaft hingeben. Ich halte so lange Wache."
    Sie machten sich an die Arbeit.
    So etwas wie einen Countdown brauchten sie nicht. Kander beaufsichtigte den Sextanten, Anna blieb bei der Steuereinheit. Stunn kümmerte sich um die Synchronisation der beiden Systeme mit denen der Kapsel.
    JX-08 verwandelte sich gewissermaßen in einen Resonanzboden, die Forschungskapsel führte Parallelmessungen mit den herkömmlichen Normalraum- und Hyperortern durch. Auf diese Weise ließen sich nachträglich Vergleiche mit anderen Messungen ziehen, die das Geschwader bisher in Hangay durchgeführt hatte.
    Aus der Ecke mit dem Teekocher erklang das Knirschen von Keksen.
    Stunn bezweifelte, dass sich der Leutnant so etwas an Bord seines eigenen Schiffes erlaubte. Gleichzeitig konnte er ihm nicht verdenken, dass er diesen Einsatz dazu benutzte, sich ein paar Freiheiten zu gönnen.
    „Der Sextant arbeitet", sagte Kander. „Alle Werte normal."
    Stunn fiel ein, dass sie in den Boxen auf der Unterseite der Kapsel zusätzliche Energiespeicher mit sich führten. Diese mussten von Hand hereingeholt und angeschlossen werden. Das würde sie vielleicht ein paar Stunden kosten, aber noch war es nicht so weit.
    Das Knirschen und Zermahlen der Kekse stockte plötzlich. Stunn hörte, wie Boba die Packung blitzartig in seiner Jackentasche verschwinden ließ.
    „Oha!", hörte er den Leutnant murmeln. „Wer sagt’s denn."
    Das Kantorsche Ultra-Messwerk schlug aus. Es zeigte starke Eruptionen an, nur wenig Lichttage vor Shiva-Bazal. Stunn fiel die Kinnlade herunter, als er die Anzeigen betrachtete.
    „Das sind Traitanks", stieß er hervor. „Jede Menge Traitanks."
    Er sah Kander an, der seinen nicht gerade mageren Körper so klein wie möglich machte. „Jetzt erwischt es uns."
    Boba Chomper kicherte wieder. „Damit habt ihr nicht gerechnet, was?"
    Stunn wandte sich zu dem Leutnant um. „Doch, natürlich. Was glaubst du, was wir hier tun?"
    Er amüsierte sich über den Ausdruck ungläubigen Staunens, der in Zeitlupe über das grinsende Gesicht wanderte.
    Aber in Stunns Innerem sah es ganz anders aus. Er begriff auf einmal, dass sie hier nicht nur forschten, sondern sich in Gefahr begaben. Er sah wieder zu dem Leutnant hinüber und entdeckte in dem Mondgesicht plötzlich etwas wie Unerbittlichkeit und Entschlossenheit.
    „Gravoprojektoren aus, Licht aus", sagte Boba Chomper mit harter Stimme. „Außer dem Ortungssystem bleibt keine Energiequelle aktiv. Das ist ein Befehl!"
     
    4.
     
    Gedämpftes Licht empfing mich, eine Mischung aus dunkelroten und violetten Leuchtplättchen verbreitete wohltuende Wärme unter dem fluoreszierenden Baldachin. Ein leicht nussiger Duft lag in der Luft – sie war da. Sie erwartete mich. Ich holte tief Luft und begann mich zu entkleiden. Stiefel und Bordkombination waren schnell ausgezogen, bei der Unterwäsche ließ ich mir mehr Zeit.
    Der Duft wurde ein wenig intensiver. Sie war da, stand irgendwo hinter mir. Sie sagte kein Wort, aber ich hörte ihren leisen Atem. Dann spürte ich warme Luft an meinem Rücken.
    Vor mir schob sich die Liege aus dem Boden, und ich ließ mich auf die harten Polster sinken. Auf dem Bauch lag ich da und wartete ab.
    Noch immer sah ich sie nicht, aber ihr Duft war jetzt ganz dicht bei mir.
    Meine Nackenhärchen richteten sich auf, als ihre Fingerspitzen nur wenige Millimeter über meiner Haut entlangfuhren. Als sie meinen Rücken berührten, rann eine Gänsehaut über meinen Körper. Indica ließ ihre Finger erst einzeln über Nacken und Schultern wandern, dann gemeinsam. Sie fuhr den Nervenbahnen nach, und bei jeder Berührung rieselte ein wohliger Schauer vom Nacken bis in die Zehenspitzen.
    Sie begann mich zu massieren, nach einer alten Dagor-Methode, die selbst auf Arkon I bloß noch wenige Spezialisten beherrschten.
    Nach kurzer Zeit spürte ich ihre Finger kaum noch. Mein Körper schien nur einen Bruchteil seines Gewichts zu besitzen, ich kam mir federleicht vor und verspürte den Wunsch zu fliegen. Ein Dringlichkeitssignal riss mich aus der beginnenden Entspannung.
    Ich hob leicht den Kopf und blickte nach vorn auf das Metallfass, das von oben herab in Position schwebte.
    Deco-2, der persönliche Roboter Indicas, baute ein Hologramm auf. Es zeigte den Doppelstern und seine stellare Umgebung.
    „Soeben sind um Shiva-Bazal zwölf Chaos-Geschwader materialisiert", verkündete eine Automatenstimme.
    Ich rechnete schnell im Kopf nach.
    Zwölf mal 484 waren 5808 Traitanks.
    Das

Weitere Kostenlose Bücher