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2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos

Titel: 2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich die Schlagkraft unseres kleinen Geschwaders und die der vier Chaos-Geschwader hoch. Es war besser, auf eine offene Raumschlacht zu verzichten. Für uns stand viel auf dem Spiel, für die Traitanks nur wenig.
    „Ich schicke dir trotzdem einen Medo, für alle Fälle."
    Trim nickte schwach und schloss die Augen. Ich stand auf, stellte den Stuhl zurück und ging zur Tür. Ein letzter Blick auf den Liegenden zeigte mir, dass er mit seiner seltenen Fähigkeit bereits wieder nach dem Unfassbaren tastete. Bislang hatte ich nur einen gekannt, der ähnliche Fähigkeiten gehabt hatte: Bjo Breiskoll, den sie den rotbraun gefleckten Katzer nannten, damals, auf der SOL.
    Während ich hinaus in den Korridor trat, fiel mir Ernst Ellert ein. Der Teletemporarier hatte die Fähigkeit besessen, seinen Geist aus dem Körper zu lösen und auf Reisen durch das Universum zu schicken, in andere Lebewesen zu schlüpfen, mental zu kommunizieren, aber auch durch die Zeit zu reisen, das Entstehen und Vergehen von Universen zu beobachten. Er hatte das von innen beobachtet, was Trim nur von außen bestaunen konnte. Die drei zusammen – Bjo, Trim und Ernst –, was würde ein derartiges Trio alles mit vereinten Kräften erreichen können und diejenigen Lügen strafen, die ihre Gaben für zu „passiv" hielten?
    In der Zentrale empfing mich Theonta mit dem entschlüsselten Funkspruch. „Ein Entropischer Zyklon nähert sich. Er trifft in 22 Stunden bei Shiva-Bazal ein."
    „Wie genau ist diese Zeitangabe?"
    „Auf die Koordination in der Terminalen Kolonne konnten wir uns bisher immer verlassen."
    „Gut. Richten wir uns danach."
    Dennoch wollte ich kein Risiko eingehen. Die vier Chaos-Geschwader an der Nase herumzuführen würde schwer genug sein. Ein Leichter Kreuzer fiel zu sehr auf. Ich beschloss, es mit einer Space-Jet zu versuchen.
    „Wissen die in den Traitanks, wo genau sich das Sturmgebiet festsetzen wird?"
    Er schüttelte den Kopf. „Bisher gehen wir davon aus, dass Shiva-Bazal das Zentrum sein wird."
    Die Auskunft half mir nicht weiter.
    Wir kannten weder die Ausdehnung eines Zyklons, noch wussten wir, wie stark die gefährliche Strahlung im Innern wirkte. Kalifurn war schlimm genug gewesen.
    „Die RICHARD BURTON hält sich zum Rückzug bereit. Sobald sich der Zyklon nähert, bezieht sie acht Lichtjahre von hier Stellung. Falls nötig, noch weiter weg." Ich wandte mich an die Flugbereitschaft. „Macht bitte die LEMY DANGER klar."
    Die Männer und Frauen wandten ihre Köpfe und sahen mich an.
    „Was denkt ihr?", fragte ich. „Dass wir die vier in ihrer Kapsel einfach sitzen lassen? Wenn wir sie jetzt nicht herausholen, dann nie mehr. Ich fliege allein."
    Mit der LEMY DANGER hatte ich schon den Einsatz auf Kalifurn überstanden. Vielleicht war das ein gutes Omen.
     
    *
     
    Auf der Shiva-Bazal abgewandten Seite der RICHARD BURTON glitt die Space-Jet aus dem Hangar. Ich beschleunigte von der Doppelsonne weg, bis der Diskus halbe Lichtgeschwindigkeit erreichte. Dann führte ich ein Linearraummanöver von vier Lichtwochen Länge aus. Am Zielpunkt angekommen, setzte ich den Flugvektor neu und kehrte in die Nähe der Doppelsonne zurück. Ein paar Lichtsekunden Abweichung kamen auch dieses Mal dabei heraus. Die LEMY DANGER tauchte ein Stück weiter entfernt von den Chaos-Geschwadern auf, als ich eingeplant hatte.
    Ich zoomte den Sektor auf dem Schirm und ließ mir die ungefähre Position der Forschungskapsel anzeigen. Ob sie tatsächlich noch dort flog, konnte ich erst feststellen, wenn ich dort war.
    Natürlich wünschte ich es den vier Insassen nicht, aber noch bestand die Möglichkeit, dass die Kapsel von der Kolonnen-MASCHINE entdeckt und eingeholt worden war. Dann befanden sie sich jetzt als Gefangene irgendwo im Zentrum Hangays und hinter dem inneren Wall.
    Viel Wissen, das uns gefährlich werden konnte, besaßen die vier nicht, sie waren Wissenschaftler, keine Strategen.
    Ich aktivierte das Ultra-Messwerk neuester Bauart. Der Sextant bildete einen Teil des Hyperbereichs der Überlappungszone ab. Er stellte sie als ein waberndes, dreidimensionales und schemenhaftes Feld um die beiden Sonnen dar, das deren Konturen in unregelmäßigen Abständen verzerrte. Es sah aus, als würden starke Kräfte an den Sonnen zerren und diese auseinanderreißen.
    „Die Chaos-Geschwader bewegen sich", meldete die Positronik.
    Die vier Pulks aus jeweils 484 flachen Diskussen schwärmten aus. In weiten Bögen umrundeten sie die Doppelsonne und

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