2446 - Die Negane Stadt
Gruppen auf", sagte Rhodan. „Die erste besteht aus Gucky, Tolot, Ekatus Atimoss und mir selbst. Unsere Aufgabe ist es, die Geheimnisse der Neganen Stadt zu erforschen.
Gruppe zwei bilden Commander Pothawk und seine Laosoor. Ihre Aufgabe ist es, Generalin Kamuko ausfindig zu machen. Am besten, indem sie versuchen, in die Rechnersysteme der Neganen Stadt einzubrechen. Das ist doch ein Klacks für echte Hightech-Diebe."
Rhodan sah den König der Laosoor herausfordernd an.
Pothawk knurrte leise zur Bestätigung.
„Ich glaube, es geht wieder, Perry", sagte der Mausbiber. „So langsam gewöhnt man sich an alles, selbst an dieses grausame Vibra-Psi. Ich bin wieder einsatzfähig."
„Ausgezeichnet", fuhr der Terraner fort. „Die Instrumente zeigen an, dass die Luft draußen atembar ist, aber wir gehen trotzdem in Raumanzügen hinaus. Gucky wird zwei der Kleinsttransmitter von Bord der PLURAPH transportieren, und zwar an nahe gelegene Punkte an der Oberfläche der Raumstation, die zu einer besiedelten Stadt gehören und nur schwer einsehbar sind. Er wird schon geeignete Orte finden. Außerdem steht ihm die Karte von der Stadt zur Verfügung, die die Syntronik angefertigt hat. Such dir ein paar Stellen aus, bei denen wir davon ausgehen können, dass wir dort relativ unbemerkt von Publikum bleiben. So gedeckt werden wir dann das Schiff verlassen. Einwände oder Vorschläge?"
Niemand sagte etwas.
Rhodan nickte. „Also los, Kleiner.
Action!"
5.
Perry Rhodan trat aus dem Transmitter. Hohe Mauern umgaben ihn, doch nicht dieser Umstand ließ sein Herz schneller schlagen. Er legte den Kopf in den Nacken und glaubte einen Moment lang, der Himmel würde ihm auf den Kopf fallen.
Da er sich auf der Oberfläche der Raumstation befand, betrug die Distanz zum Nachbarn über seinem Kopf an manchen Stellen nicht mehr als ein paar hundert Meter. Rhodan hatte den Eindruck, über ihm schwebte eine andere Welt. Der Himmelskörper „über" ihm hatte genau wie der, auf dem er sich befand, eine künstliche Schwerkraft aktiviert, und die winzigen Wesen, die Rhodan hoch über sich erkennen konnte, schienen mit den Köpfen nach unten zu hängen.
Noch bedrohlicher wirkten die Oberflächen-Gebäude auf ihn. Gigantische Wohnhäuser, Wolkenkratzer, Türme ... alle schienen kopfüber herabzuhängen, und Rhodan rechnete damit, dass sie sich jeden Augenblick aus ihren Verankerungen lösten und auf ihn stürzten. Er konnte sogar eine Parkanlage mit einem See ausmachen, und alles in ihm wartete darauf, dass das Wasser in einer Sturzflut herabrauschte.
Aber nichts dergleichen geschah.
Der Raumfahrer Rhodan wusste natürlich, dass es im All – und ebenso in dieser Neganen Stadt – so gesehen kein „oben" und „unten" gab, dass jede der einzelnen Raumstationen oder -schiffe ein eigenes künstliches Schwerkraftzentrum hatte. Aber dem Menschen Rhodan schlug dieser Anblick auf den Magen, und er befürchtete, dass es eine Weile dauern würde, bis er sich daran gewöhnt hätte.
Noch während der Terraner die „Stadt" über sich beobachtete, stellte er fest, dass die Distanz zu ihr sich permanent um winzige Beträge verschob.
Die Entfernung wurde immer wieder korrigiert, wahrscheinlich auch im Zusammenspiel mit weiteren Nachbarn in unmittelbarer Nähe. Und das gerechnet auf alle Gebilde der gesamten Neganen Stadt ... Rhodan machte sich klar, dass bei Massen dieser Größe gewaltige Kräfte hinter jeder kleinen Bewegung stecken mussten.
Die Negane Stadt als Ganzes arbeitete. So als würde sie atmen oder pulsieren ...
Rhodan versuchte, die Welt über seinem Kopf zu ignorieren, und sah sich auf seiner eigenen um. Gucky hatte den Transmitter in einer Nische in einer kleinen Sackgasse postiert. Eine gute Wahl; an dieser Stelle herrschte kaum Betrieb. Das Gerät war bislang unentdeckt geblieben, insofern hatte der Mausbiber beste Vorarbeit geleistet.
Gucky trat aus dem Transmitter, gefolgt von Icho Tolot und Ekatus Atimoss. Der Ilt taumelte, und Rhodan griff nach ihm, um ihn zu stützen. Der Terraner spürte es am eigenen Leib: Die heftigen Vibra-Psi-Werte wirkten auch hier.
„Alles in Ordnung, Kleiner?"
Der Mausbiber kämpfte sichtlich um seine Körperbeherrschung. Nach ein paar Sekunden nickte er. „Es geht schon wieder."
Rhodan wartete, bis Gucky wieder sicher stand, dann ging er zum Ende der Sackgasse weiter und spähte um die Ecke.
Pulsierendes Leben erfüllte das Straßenbild, das er nun sah, scheinbar unbeeinträchtigt durch
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