Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2446 - Die Negane Stadt

Titel: 2446 - Die Negane Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Beamtenkorps hat sich längst verselbstständigt, hat seine personelle Stärke vervielfacht, wie Verwaltungen das eben so machen, wenn man sie lässt, und für jedes einzelne Korps-Mitglied eine Stellenbeschreibung und Verwendung geschaffen. Die gesamte Tempolare Zeremonie wird von einem außer Rand und Band geratenen, in Zigtausenden Jahren gewucherten Personal als reiner Selbstzweck organisiert.
    Letztlich, um die eigene Existenz zu rechtfertigen und die eigenen Privilegien möglichst bis in alle Ewigkeit zu retten."
    „Das kennen wir von der Erde her", sagte Rhodan. „Atlan weiß ein Lied davon zu singen, welche Zustände vor der Zeit der Dritten Macht in dieser Hinsicht herrschten. Du darfst aber auch den Erfolg solcher Maßnahmen nicht verschweigen. Denk zum Beispiel mal an das historische Ägypten. Über Epochen trieben der Bau von eigentlich unnützen Grabpyramiden und das jenseitige Leben der Pharaonen die ganze Kultur zu hoher Leistung an."
    „Das ist nicht meine Vergangenheit", sagte Gucky barsch. „Noch etwas, wofür ich keine Erklärung habe, was aber im Ernstfall unseren Allerwertesten retten könnte: Der Zeremonienmeister verfügt offensichtlich über die Fähigkeit, Endogene Qual zuzufügen. Unser Freund Glorithlin Pal bezeichnet das als Assomga-Biss. Seine Erinnerungen daran waren ziemlich eindeutig."
    „Das hätten wir dann hier in dieser Vergangenheit zum ersten Mal erlebt."
    „Offensichtlich ist in der Neganen Stadt die Endogene Qual bekannt. Ob’s mit dem Endogenen Genuss genauso ist, weiß ich nicht. Doch bei den hiesigen Brüdern scheinen diese Begriffe nicht geläufig zu sein."
    „Sie werden sich wohl erst in späteren Epochen entwickeln", sagte Rhodan.
    „Und dass unser Glori jetzt gelackmeiert ist, weil Hypnoschulungen oder ähnliche Lernhilfen angesichts des heiligen Charakters seiner Zeremonien nicht nur verpönt, sondern bei Todesstrafe verboten sind, ist auch logisch."
    „Entschuldigung, Kleiner, aber ergibt dieser Unfug wirklich Sinn?"
    „O ja, wenn man es aus der Sicht einer Beamtenschaft sieht, die die eigene Existenz zu rechtfertigen hat. Lass keinen Informatiker in unsere Nähe. Du verstehst?"
    Rhodan nickte. Auch wenn dieses genmanipulierte Wesen, halb Fisch, halb Mensch, ein treuer Diener der Terminalen Kolonne war, es tat ihm leid.
    Er hatte so etwas wie eine persönliche Beziehung zu ihm hergestellt, und wegen ihrer Intervention, wegen ihres Verhörs, würde es den morgigen Tag vielleicht nicht überleben. Er fragte sich, was er in dieser Hinsicht unternehmen konnte, doch ihm fiel nichts ein.
    „Also", sagte er und hoffte auf vernünftige Vorschläge, „wie gehen wir nun weiter vor?"
     
    *
     
    „Was wir auch unternehmen, wir müssen schnell handeln", warf Icho Tolot ein. „Wenn die Ankunft des Chaotarchen von der negativen Superintelligenz KOLTOROC vorbereitet wird ..."
    Gucky nickte energisch. „Genau. Einen Blick auf Xrayn zu werfen, können wir uns sowieso abschminken, aber ich habe auch nicht die geringste Lust, einer Superintelligenz aufseiten des Chaos über den Weg zu laufen. Wir müssen hier verschwunden sein, bevor KOLTOROC kommt."
    „Ich pflichte euch bei", sagte Rhodan. „Das Zeitfenster ist damit noch schmaler geworden. Aber mir widerstrebt es, einfach hier herumzusitzen und darauf zu warten, dass die Laosoor von sich hören lassen. Unser Ziel ist es, so viel wie möglich über die Negane Stadt in Erfahrung zu bringen. Und das können wir nur, wenn wir uns in ihr umsehen. Was ist mit diesen gewaltigen Maschinenparks im Inneren der Quartiere, Gucky?"
    „Dieser Ingenieur, dessen Gedanken ich gelesen habe, war überzeugt, dass sich in jedem Quartier die gleichen Geräte befinden. Die Aggregate dienen einem einzigen, gemeinsamen Zweck."
    „Welchem?"
    „Finden wir es heraus!"
    „Kannst du uns dorthin bringen?"
    „Kein Problem. Wir sind ja sowieso schon auf halbem Weg."
    „Deflektorschirme aktivieren!", befahl der Terraner.
    Der Ilt tat wie geheißen und streckte beide Hände nach Rhodan und Ekatus Atimoss aus. „Dich hol ich sofort nach, Icho. Ich will’s bei diesem verdammten Vibra-Psi nicht übertreiben." Er teleportierte.
    Im nächsten Moment fand Rhodan sich am Rand einer großen, hohen Halle wieder, die bis zur Decke mit gewaltigen Maschinen gefüllt war. Noch während Gucky wieder entmaterialisierte, sah er sich um; andere Lebewesen waren nicht in der Nähe.
    Rhodan fragte sich, wie es mit Überwachungsgeräten auf energetischer Ebene

Weitere Kostenlose Bücher