2449 - Die Finale Schlacht
Margin-Chrilox überblickte.
Vom KORRIDOR DER ORDNUNG aus näherte sich ein GESETZ-Geber.
Das ist CHEOS-TAI!, durchzuckte es den General. Also griff nun ARCHETIM selbst in die Schlacht ein.
Ki-Myo konnte spüren, dass ARCHETIM die in ihm gespeicherten psionischen Energien freisetzte. ARCHETIM begann, zumindest einzelne Abschnitte des Psionischen Netzes von Tare-Scharm auf die Standardwerte zurückführen, und die Superintelligenz griff dabei sehr viel weiter in die Veränderungen ein, als dies den GESETZ-Gebern möglich gewesen wäre.
Langsam und kontrolliert gab ARCHETIM seine akkumulierten psionischen Energien ab, um eine möglichst hohe Effizienz zu erzielen und um sich selbst nicht zu schädigen.
Ki-Myo zuckte entsetzt zurück, als ihm bewusst wurde, dass eine zu schnelle Freisetzung dieses Potenzials eine Katastrophe ausgelöst hätte. Ganz Tare-Scharm wäre bei einer solchen Explosion vernichtet worden, und ob die umliegenden kleineren Galaxien diese Vernichtung schadlos überstanden hätten, vermochte er nicht zu beantworten.
Es wird wohl so sein, flüsterte die Stimme. Eher noch schlimmer. Du solltest wissen, dass die psionischen Energien zu einem beträchtlichen Teil als Psi-Materie verstofflichen. Sie durchdringen die Chaotischen Geflechte im Zentrum der Galaxis und beginnen von dort aus, das Psionische Netz zu reparieren.
CHEOS-TAI diente dabei als Katalysator und Kanal für ARCHETIMS Kräfte. Ki-Myo konnte das spüren. Ihm war, als durchströmte ihn der Atem der Unendlichkeit.
Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl, und es weckte in ihm den Wunsch, für alle Zeit das Universum zu durchstreifen.
Vielleicht entstand diese Euphorie auch nur, weil das Vibra-Psi an Wirkung verlor. Ki-Myo spürte mit all seinen Sinnen, dass das stete Beben bei Margin-Chrilox abebbte. Die innere Unruhe, die jedes Lebewesen empfunden hatte, wich schnell einer beinahe unheimlichen Normalität.
*
„Befehl an alle Einheiten: Absetzen in Richtung GLOIN TRAITOR und den Angriff auf die Nadel des Chaos mit allen Mitteln unterstützen!"
Mehrmals hatte der General seinen Befehl wiederholen lassen. Aber nur einige tausend Schlachtschiffe schafften es, sich aus der unvermindert heftig tobenden Schlacht zu lösen.
Auch die TAROSHI beschleunigte.
Nach wie vor zeigte die Ortung GLOIN TRAITORS Unverwundbarkeit. Die Fraktalen-Aufriss-Glocken schienen jedem Ansturm standzuhalten.
„Zwei weitere GESETZ-Geber fliegen die Nadel an!"
Die Meldung ließ Ki-Myo herumfahren. Seine Hände glitten durch die Lichttastatur, fast gleichzeitig entstand vor ihm die Wiedergabe der Ortungsbilder.
Beide GESETZ-Geber materialisierten nur wenige Lichtsekunden vor der Gigantstation.
Ki-Myo hatte diese mögliche Reaktion nicht einkalkuliert. Es war seine Nachlässigkeit. Er hätte frühzeitig erkennen müssen, welche Folgen ARCHETIMS Eingreifen zeigen würde. Die psionische Energie der Superintelligenz versetzte das Psionische Netz von Tare-Scharm in seinen natürlichen Zustand zurück. Das bedeutete, dass die GESETZ-Geber zumindest teilweise von ihren Ursprungsaufgaben frei wurden und die Thermodyn-Ingenieure diese Chance nutzen konnten.
Die Überlichtetappe wurde angekündigt. Ki-Myo konnte es kaum mehr erwarten, nahe an die Nadel heranzukommen.
Dann der Übertritt. Ein stechender Schmerz raubte dem Aeganer den Atem.
Mit schwindenden Sinnen glaubte er, den Alarm heulen zu hören ...
... als er verwirrt die Augen aufschlug, beugte sich soeben der Erste Offizier über ihn. Der Schohaake wirkte besorgt, aber diesmal erweckte er nicht den Anschein, als würde er den desolaten Gesundheitszustand seines Kommandanten und Flottengenerals schweigend akzeptieren.
„Alles in Ordnung!", wehrte Ki-Myo ab. „Entfernung zu GLOIN TRAITOR?
Feindeinheiten ...?"
Er verstummte. Sein Blick ging an dem Schohaaken vorbei und fraß sich an der Panoramawand fest, auf der formatfüllend die Ortung wiedergegeben wurde.
GLOIN TRAITOR war zu sehen, umgeben von Schwärmen Zehntausender Raumschiffe. Auch drei der vier GESETZ-Geber wurden dargestellt. Aber nicht das fesselte Ki-Myos Aufmerksamkeit und ließ die Offiziere ebenfalls innehalten ...
... die Nadel des Chaos wuchs. Ihre äußeren Kolonnen-Forts wirkten schon nicht mehr fahl transparent, sondern verdichteten sich, und an beiden Enden materialisierten weitere Forts. Auch sie anfangs von eher verschwimmender Konsistenz, aber rasch kompakt werdend.
Weitere Kolonnen-Forts tauchten aus dem
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