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245 - Geisterstadt Washington

245 - Geisterstadt Washington

Titel: 245 - Geisterstadt Washington Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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schafft sie hier raus… sie machen krank… sag das Trashcan Kid… versteckt das Gewürm!«
    ***
    Vor Waashton
    Sie waren der riesigen Flugechse entkommen. Auch wenn Aruula behauptete, das vorsintflutliche Tier wolle nur sein Jagdrevier und seine Jungen verteidigen, warf Matthew Drax immer wieder besorgte Blicke auf den rückwärtigen Monitor. Doch die Echsen hatten sich anscheinend wirklich in ihren »Jurassic Park« zurückgezogen.
    Während der Gleiter nun Kurs auf Waashton nahm, beschäftigte sich Matt wieder mit den Folgen des Flächenräumer-Schusses. Wenn es noch eines Beweises bedurft hatte, dass das Sanktuarium am Südpol das Ergebnis eines Testschusses gewesen war, so war er nun erbracht. Nur dass diesmal Kreaturen in die Gegenwart transferiert worden waren, die weit gefährlicher als die Barschbeißer schienen.
    Müde strich sich Matt über die Augen. Er war nicht sicher, ob Waashton wirklich verschont geblieben war. Sicher, der Schuss hatte die Stadt verfehlt – aber welche Gefahren aus dem Dschungel einer fernen Zukunft hatten inzwischen ihren Weg nach Waashton gefunden? Die grüne Spur unter ihnen führte fast schnurgerade in diese Richtung.
    Bis sie sich irgendwann mit einer zweiten Spur vereinte – die aber zweifellos menschlichen, oder vielmehr technischen Ursprungs war: Matt erkannte deutlich die tiefen Rillen von schweren, zwei Meter breiten Panzerketten, die sich in den Boden gegraben hatten. Ein Tieflader? Was hatte er transportiert?
    Für einen kurzen Moment erwog Matthew, der neuen Spur zu deren Ausgangspunkt zu folgen, verwarf den Gedanken aber gleich wieder. Wichtiger war im Moment, was in Waashton los war.
    Noch mehr als nach Antworten sehnte sich der Mann aus der Vergangenheit nach ein paar Stunden Schlaf. Und nicht nur er. Aruula neben ihm hatte Mühe, ihre Augen offen zu halten. Sie kauerte auf dem Kopilotensitz und blickte mit stierem Blick in die Ferne. Matt folgte ihrem Blick. Dort waren jetzt die Umrisse der großen Siedlung zu sehen, die einst die Hauptstadt der USA gewesen war. Die Regenwolken hatten sich verzogen und das blutrote Licht der Abendsonne ergoss sich über die Zinnen der Stadtmauern.
    Bei diesem Anblick entwich ein leises Seufzen Matts Lippen. Er war schon seit ewigen Zeiten nicht mehr in Waashton gewesen. Wer wohl jetzt, nach Präsident Arthur Crow, den Weltrat anführte? Und würde er überhaupt auf Menschen treffen, die ihn noch kannten? Zumindest der Androide Miki Takeo würde in der Stadt sein, so viel hatte Crow ihm verraten.
    Diese Gedanken verloren ihre Bedeutung, als sie eine Weile später eine halb gefüllte Grube vor dem Stadttor überflogen.
    Der Platz sah aus, als wäre hier eine Bombe eingeschlagen: Die Torflügel waren herausgerissen und zwei umgestürzte Bagger ragten aus der zerwühlten Erde. [2] Im rötlichen Licht der untergehenden Sonne wirkte die Szenerie mehr als gespenstisch. Drax drosselte die Geschwindigkeit und blickte düster zu den Befestigungen hinüber: Stadtmauer und Wehrgebäude waren schwer beschädigt. Irgendwo hing ein beschädigtes Katapult in den Holztrümmern. Keine Wachen, keine Posten, die sie in Empfang nahmen.
    Fast im Zeitlupentempo überflog er mit dem Gleiter die Mauer. Die Straßen und Gassen dahinter waren menschenleer. Überall Brandspuren an Häusern und Befestigungen, manche auch völlig zerstört. Matt war wie gelähmt: Gingen all diese Verwüstungen auf sein Konto – indem er den Flächenräumer für Crow aktiviert hatte? War das Ändern der Koordinaten auf die U-Men-Anlage letztlich nutzlos geblieben?
    Aruula, inzwischen wieder hellwach, berührte ihn am Arm. Sie deutete auf die breite Schneise, die sich wie eine Spur der Verwüstung durch die Stadt zog. »Die Spur aus dem fremden Urwald«, sagte sie. »Vielleicht von einer riesigen Snäkke?«
    Matt schaute nachdenklich hinunter zur Schneise. Sie hatte ihre Breite hinter der Stadtmauer vervierfacht. Möglich, dass Aruula gar nicht so falsch lag. Snäkken gewannen kurzzeitig an Masse, wenn sie ihre Opfer in sich aufnahmen und verdauten. Aber das hier konnte keine gewöhnliche Snäkke gewesen sein; gegen die hätte man sicher ein Mittel gefunden. Was um alles in der Welt konnte eine solche Zerstörung verursacht haben?
    ***
    Pentagonbunker
    Am Abend hatte sich die Lage im Bunker beruhigt. Inzwischen hatten die Menschen erfahren, dass eine Bewegung des Schleimmonsters die Erschütterungen ausgelöst hatte. Und dass der Bunker standgehalten hatte.
    Die Waashtoner

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