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245 - Geisterstadt Washington

245 - Geisterstadt Washington

Titel: 245 - Geisterstadt Washington Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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Schatten hervor.
    »Sie sind da«, flüsterte Aruula heiser. Als Warnung für die Androiden ließ Matt die Lampen des Gleiters einige Male aufleuchten. Sofort spurtete Shiro herbei: Sekunden später hörte Matt, wie der Androide unter ihnen das Schlauchgewinde vom Flammenwerfer löste. Gleichzeitig sah er Takeo, der sich, anstatt an Bord zu kommen, mit den umgehängten Feuerwaffen dem Stadttor näherte.
    Was hatte er vor? Er wollte es doch wohl nicht alleine mit diesen Kreaturen aufnehmen? Fluchend wandte Matt sich um und rannte zum hinteren Schott. Dort stieß er beinahe mit Shiro zusammen. »Verflucht, was treibt Takeo da?«
    »Er testet den Sud.« Shiro drängte sich an ihm vorbei und marschierte Richtung Cockpit.
    »Wir wollten das vom Gleiter aus machen« , erwiderte Matt aufgebracht.
    Jetzt blieb der Androide stehen und wandte sich um. »Richtig. Doch Miki Takeo ist der Meinung, dass wir jeden Tropfen der Flüssigkeit im Waffensystem des Gleiters für die Hauptmasse am Bunker brauchen. Falls der Sud nicht wirkt und er es nicht schafft, uns rechtzeitig zu erreichen, sollen wir ohne ihn aufbrechen.«
    Die stoische Ruhe, mit der Shiro die geänderten Pläne mitteilte, machte Drax kirre. Ohne Takeo aufbrechen? »Bullshit«, knurrte er. Dann stürmte er an Shiro vorbei in die Kanzel und trieb ihren Flieger in die Höhe. Während sie auf das Stadttor zuglitten, sahen sie Takeo, der von einem halben Dutzend kleinerer Ableger umzingelt war. Die Mündungen zweier Flammenwerfer auf die grünen Angreifer gerichtet, drehte sich sein mächtiger Plysteroxkörper im Kreis. Silbern glitzerte der Sprühnebel der umfunktionierten Waffe im Scheinwerferlicht.
    Doch den Monstern schien er nichts auszumachen. Immer weiter, immer näher robbten sie an Takeo heran. Und noch schlimmer: Hinter ihnen schob sich der schleimige Leib der Riesensnäkke aus der Dunkelheit!
    Matt hatte genug gesehen. Er machte sich bereit, direkt neben dem Androiden zu landen, um ihn an Bord zu nehmen. Jetzt blieb ihnen nur noch der Rückzug.
    Doch da sahen sie es: Im Licht der Scheinwerfer warf die Masse der vordersten Ableger hellgrüne Blasen… und schien sich aufzulösen!
    Atemlos verfolgten sie, wie die Kreaturen regelrecht dahin schmolzen und im Erdreich versickerten, wie – so dachte Matt mit einem Anflug bizarren Humors – Pistazieneis in der Sonne.
    Aruula sprach aus, was alle dachten und was zumindest den beiden Menschen eine Zentnerlast von der Seele fallen ließ: »Es hat funktioniert. Der Sud wirkt!«
    ***
    In spiralförmigen Kreisen umflog Matt die dunkelgrüne Masse über dem Pentagon. Als feiner Sprühregen rieselte der Säuresud der Kugelpflanze über die schrundige Haut der gigantischen Formation. Als sie zuletzt den Fuß des organischen Hügels umkreist hatten, ließ der Mann aus der Vergangenheit den Gleiter wieder steigen und hielt ihn in sicherer Entfernung in schwebendem Zustand.
    Keiner im Cockpit sprach ein Wort. Alle Blicke waren auf das Geschöpf unter ihnen gerichtet. Im grauen Licht des anbrechenden Morgens sah es aus wie ein versteinerter Pilzhut, der aus der Erde wucherte.
    Doch von einem Moment auf den anderen änderte sich dieser Eindruck – und dann erinnerte nichts mehr an Stein oder Gewächs.
    Ein Zittern durchlief die mit einem Mal Blasen werfende Körpermasse. Unzählige Ausstülpungen schnellten aus dem gigantischen Leib, der sich aufbäumte, als wolle er den Gleiter vom Himmel fegen. Ein durchdringendes Kreischen ertönte, dass Matt und Aruula im Cockpit sich die Ohren zuhalten mussten.
    Die Kreatur wand und krümmte sich. Ihre Haut schien zu kochen. Überall brodelten schleimige Blasen hoch. Es war ein erschreckend anzusehender Todeskampf.
    Dann fielen die Reste der Kreatur in sich zusammen. Eben noch giftgrün, glitten sie nun als zähflüssige braune Masse von den Ruinen des Pentagonbaus, lösten sich in ihre Bestandteile auf und versickerten. Irgendwann waren nur noch schmierige Pfützen zu sehen, aus denen sich kleine graue Dampfwolken kräuselten.
    Die Gefahr war vorüber.
    Immer noch herrschte Stille im Gleiter. Kein Jubel, kein Aufatmen, nur angespanntes Warten. Die Blicke auf die Tore des Pentagon gerichtet, verharrten die Gefährten minutenlang. Doch da unten regte sich nichts. Nichts außer den krausen Wölkchen, die aus den Überresten der Kreatur stiegen.
    Irgendwann brach Matt das Schweigen. »Was nehmen eure Sensoren wahr, Takeo? Tut sich da unten etwas?«
    »Nichts«, kam die knappe

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