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245 - Geisterstadt Washington

245 - Geisterstadt Washington

Titel: 245 - Geisterstadt Washington Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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Kopfschmerzen hatten in den letzten Tagen zugenommen. Auch die Sehstörungen und die plötzlich auftretenden Fieberschübe. Doch das Schlimmste war der Ausschlag. Wie ein faulender Abszess breitete er sich über seinen ganzen Körper aus. Buck starrte auf die schwarz-roten Blattern, die seine nackten Füße bedeckten. Wieder fiel ihm der kleine Flecken auf seinem Unterarm ein, mit dem alles begonnen hatte: Durch ein Missgeschick, war ihm einer der Würmer in den Ärmel gekrochen. Nur so’n kleiner juckender Fleck und jetzt das hier! Angewidert wandte er sich ab.
    Bisher war es Dirty Buck gelungen, diesen abstoßenden Anblick vor den anderen zu verbergen. Besonders vor seiner Freundin Marisar schämte er sich. Doch inzwischen wich seine Scham einer zunehmenden Angst, die anderen könnten sich an ihm oder den Würmern anstecken. Er musste endlich mit ihnen reden!
    »Darling, alles in Ordnung?« Im schmalen Durchgang zwischen Schrank und Wand stand plötzlich Marisar. Ihre knallroten Haare standen wie Flammen um ihren Kopf. Entgegen seiner gerade gefassten Absicht verbarg Dirty Buck schnell seine Füße unter dem Lacken. »Musste mich so erschrecken, Mann«, schnauzte er.
    Argwöhnisch kam seine Freundin näher. »Was versteckst du denn da?« Schon bückte sie sich nach dem Laken.
    Dirty Buck wich vor ihr zurück. »Ey, kannste mich nich einfach in Ruhe lassen. Ich bin deine fuck Gluckentour langsam leid. Verpiss dich doch einfach!« Noch während er sprach, wusste er, dass er zu weit gegangen war. Mehr als einmal hatte sich Marisar in den letzten Wochen bei ihm über seinen neuerdings rüden Umgangston ihr gegenüber beschwert. Bisher hatte sie ihm immer verziehen. Doch jetzt lag ein versteinerter Ausdruck auf ihrem Gesicht.
    »Ich weiß, dass es dir nich gut geht, Buck. Das is aber noch lange kein Grund, mich zu verletzen, klar? Ich will jetzt endlich wissen, was zum Henker eigentlich mit dir los is.« Mit verschränkten Armen blickte sie auf ihn hinunter.
    Dirty Buck biss sich auf die Lippe. »Es hat nix mit dir zu tun… es sind diese Würmer«, stammelte er. Zu allem Überfluss tauchten jetzt auch noch Little Rock und Loola hinter seiner Freundin auf. »Was’n hier los?«, wollte die Gefährtin von Trashcan Kid wissen. »Dicke Luft?«
    Marisar beachtete die Ankömmlinge gar nicht. Ihre grün-braunen Augen funkelten Buck wütend an. »So, diese Würmer sind jetzt also schuld. Weißt du was, Dirty Buck, du kannst mich mal!« Damit kehrte sie ihm den Rücken und ging. Little Rock schaute ihr überrascht hinterher.
    »Was is mit den Würmern?«, fragte Loola.
    »Sie machen krank«, knurrte Buck. Mit einem Ruck zog er das Laken beiseite. Sollten sie alle seinen Aussatz sehen, ihm war es egal. Er würde jetzt reinen Tisch machen, besonders mit dem, was ihm am liebsten war. »Marisar, warte!«, rief er. Mühsam stand er auf. Seine Glieder schmerzten und seine Beine schienen aus Pudding zu sein. Er wankte auf Loola und Little Rock zu, die entgeistert abwechselnd seine Füße und sein Gesicht anstarrten.
    »Siehst blass aus, Buck.« Little Rock kam ihm entgegen. Vermutlich wollte er ihn stützen.
    »Fass mich nich an!«, bellte der Zweimetermann und hielt sich am Schrank fest.
    »Schon gut, bleib cool, Mann!« Der schmächtige Little Rock hob beschwichtigend die Arme und trat ein paar Schritte zurück.
    »Was zum Orguudoo is mit dir los? Und was sin das für schreckliche Flecken auf deinen Füßen?«, wollte Loola jetzt wissen.
    »Die Box… die fuck Würmer… wir müssen sie hier rausschaffen… verstecken.« Mit zitternden Fingern deutete Buck auf das schwarze Kästchen. Er wollte zum Hocker. Doch seine Füße gehorchten ihm nicht mehr. Graue Schleier durchzogen sein Blickfeld. Undeutlich sah er, wie Loola sich nach der Box bückte. »Fuck, welcher Idiot hat die aus dem Kühlschrank genommen?«, hörte er sie schimpfen.
    Er sah auch noch, wie eine große Gestalt hinter Little Rock den Matratzenraum betrat. »Trashcan Kid?« Wie ein Ertrinkender streckte Buck seine Hand nach dem Ankömmling aus. Doch sie griff ins Leere. Der Boden unter seinen Füßen schien sich aufzulösen und er fiel. Wie aus weiter Ferne hörte er Stimmen nach ihm rufen. Dann schob sich das Gesicht von Ronny Jeeps in Bucks getrübtes Gesichtsfeld. »Als ich vorhin nach ihm schaute, war alles in Ordnung mit ihm«, beteuerte der Bunkersoldat.
    Buck hob seine Hand. Sie war schwer wie ein Stein. Schließlich erwischte sie Jeeps Kragen. »Die Würmer…

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