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245 - Geisterstadt Washington

245 - Geisterstadt Washington

Titel: 245 - Geisterstadt Washington Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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hatte das Ding in Tausende Stücke gerissen. Viele der Ableger hatten sich danach wieder mit dem größten Teil der Kreatur vereinigt, die daraufhin die Größe eines mehrstöckigen Wohngebäudes angenommen hatte. Doch viele waren als eigenständige Wesen weiter gekrochen. Das war nun fast drei Wochen her. Und die Androiden hofften, dass sich die Ableger inzwischen wieder mit dem Riesending vereinigt hatten. Doch wer konnte das schon wissen?
    Ein metallisches Klicken drang an die akustischen Sensoren der Kunstmenschen. Mit einem schmatzenden Geräusch glitt das Schott auseinander. Sekundenschnell sondierten Nachtsicht und Wärmebildaufnahmen der beiden Androiden den Platz dahinter. Alle Sensoren auf höchste Alarmbereitschaft, traten sie durch das Schott. Die rechteckige Halle des U-Bahnhofs lag vor ihnen. Der Zugang zum Bahntunnel war rechter Hand und die beiden Gleisstränge befanden sich zwanzig Fuß vor dem Bunkerschott. Dahinter lag der Bereich mit dem stillgelegten Zug.
    Getrennt voneinander schritten die Androiden die Abstellgleise neben den Waggons ab. Jeder noch so kleine Winkel wurde von ihnen inspiziert. Doch weder in den eisernen Wagen, noch an den gekachelten Wänden oder Decken gab es Anzeichen organischen Lebens.
    »Hier ist nichts«, meldete Takeo. »Nicht einmal die Spur einer Wucherung. Der Ableger hat sich wohl wie erhofft dem Muttertier angeschlossen. Allerdings…« Er blieb plötzlich stehen. »Ich registriere keine Luftbewegung.«
    Shiro kontrollierte seine Messgeräte. Tatsächlich, kein Lüftchen zog durch die Halle und die Temperaturen unterschieden sich nur geringfügig von denen im Bunker. »Stimmt«, bestätigte Shiro. »Es muss die Luftzufuhr irgendwo im Gleistunnel unterbrochen haben.«
    Beide Androiden richteten ihre Sensoren auf den knapp fünfzig Meter entfernten Tunnelzugang aus: Eine dunkle Wand ragte vor der gewölbten Öffnung auf. »Er ist verschlossen«, stellte Shiro nüchtern fest.
    Takeos wuchtige Gestalt sprang auf die Gleise. »Wir schauen uns das Ganze aus der Nähe an. Schließen Sie das Schott, Roots!« Er wartete nicht auf die Bestätigung des Captains, sondern rannte mit weit ausholenden Schritten auf den Tunnel zu.
    Shiro folgte ihm. In seinem Rücken war das schmatzende Geräusch des sich schließenden Schotts zu hören. Nur wenige Augenblicke später veranlasste ein weiteres Geräusch den Androiden, seinen Lauf zu unterbrechen. Argwöhnisch warf er einen Blick zurück auf den Bunkerzugang: Die grünliche Substanz der Kreatur quoll aus den Ritzen der Wände und legte sich innerhalb weniger Sekunden wie eine Panzerhaut über das Tor.
    Ein ganz und gar nicht androidengemäßes Fluchen lag auf Shiros Lippen. Doch er kam nicht dazu. Aufgeschreckt von Takeos alarmierter Stimme wandte er sich um. Sein Partner hatte inzwischen die Tunnelwölbung erreicht. »Es bewegt sich!«, hörte Shiro ihn rufen. »Es ist –«
    Seine Worte brachen in einem Knacken und Rascheln ab. Das gleißende Licht der Laserwaffe schoss durch den Schacht. Shiro rannte los. Er entsicherte seinen Flammenwerfer und konzentrierte sich auf die Wärmebilder seines Zooms.
    Aus der ebenen Masse, die den Tunnel versperrte, lösten sich gigantische Ausstülpungen. Sie zuckten und wanden sich unter dem Beschuss aus Takeos Waffe. Krochen wie riesige Krakenarme über die gewölbte Decke. Tropften nach unten und grabschten nach dem Androiden am Boden.
    Miki Takeo wankte und fiel. Das Licht seiner Waffe erlosch. Hinter ihm lösten sich schon die nächsten Plasmatentakel aus der organischen Masse.
    Als Shiro ihn endlich erreicht hatte, war der zwei Zentner schwere Plysteroxkörper seines Partners bereits über und über mit einer grün-schwarzen Substanz bedeckt. Seine Funktionen waren offensichtlich dermaßen eingeschränkt, dass er nicht mehr eigenständig aufstehen konnte. Shiro würde ihn wegschleppen müssen. Während er mit einer Hand auf die ankriechende Masse feuerte, versuchte er mit der anderen einen Schlepphaken an Takeo zu verankern. Doch vergeblich; der Stahlhaken glitt von der schleimigen Masse immer wieder ab. »Was ist los bei euch?«, dröhnte Roots’ Stimme aus dem Funkgerät. »Takeo, bitte melden!«
    »Das Ding hat ihn erwischt«, antwortete Shiro. Gleichzeitig spürte er, wie erneut ein Beben den Boden erschütterte. Plötzlich löste sich die komplette Masse von der Tunnelöffnung. Wie eine grüne Riesenschwinge erhob sie sich über Shiro. Die Flammen seiner Waffe konnten nichts mehr gegen

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