2451 - Die MetalÀufer

Jahrhunderttausenden", antwortete Castun Ogoras, „den genauen Zeitpunkt kennen wir nicht mehr."
    Sie landeten auf dem riesigen, mit weißen Kieselsteinen bedeckten Vorplatz. Hunderte Gleiter und noch mehr der segmenttypischen Dampfdreiräder parkten hier. Es herrschte ein stetiges Kommen und Gehen, doch als die drei Yakonto mitsamt Perry Rhodan und Icho Tolot ausstiegen, richteten sich aller Blicke auf sie. Die Nachfahren der Nega-Cypron widmeten ihm ungewöhnliche Aufmerksamkeit.
    „Sie beobachten dich und nicht mich", flüsterte der Haluter. „Der ehemalige Ritter der Tiefe besitzt für die Yakonto wesentlich mehr Bedeutung als ein vierarmiger Koloss."
    „Bist du etwa eifersüchtig?"
    „Ganz im Gegenteil! Sobald sich die ersten Yakonto-Kinderhorden an deinen Hals werfen, weißt du auch, warum."
    Sie gingen die breite Freitreppe zum Vestibül empor. Das Eingangstor war von fünf Schwerbewaffneten bewacht, öffnete sich aber ohne weiteres Zutun vor ihnen. Niemand fragte nach ihrem Ziel, überall wurde ihnen bereitwillig Platz gemacht.
    Das Yakon Mac’lai entpuppte sich vordergründig als Verwaltungsbau, in dem tausende Yakonto ihre Arbeit verrichteten. Da und dort zeigten sich Spuren uralter Substanz, aber an den zahlreichen Bauweisen erkannte man klar unterschiedliche Epochen; das Gebäude war tatsächlich sehr alt und entsprechend oft renoviert, restauriert und erweitert worden.
    Ihre Schritte klangen hohl in den weißen, marmorierten Gängen. Aus den Arbeitszimmern lugten Neugierige hervor.
    Flüstern folgte ihnen, verlor sich zwischen den Wänden der immer ruhiger werdenden Wege.
    „Wir nähern uns dem ältesten Teil des Rathauses", erläuterte Castun Ogoras.
    „Er steht unter Denkmalschutz. Viele Räumlichkeiten gelten als zu eng und entsprechen nicht mehr den Anforderungen, die uns von Dyramesch auferlegt werden. In den leeren Zimmern lagern wir Speicherkristalle und Ähnliches."
    „Und hier habt ihr auch Wan Ahriman untergebracht?"
    „Ja."
    Castun Ogoras führte Perry Rhodan und Icho Tolot in einen unscheinbaren Seitengang. Der Haluter hatte größte Schwierigkeiten, seinen mehr als drei Meter großen Körper durch einen Türrahmen zu quetschen. Gebückt betrat er den abgedunkelten Gang dahinter. Ein Treppenschacht führte sanft bergab.
    „Das Aulicio Mac’lai", sagte Castun Ogoras andächtig. Er tastete über tiefe Furchen an den Seitenwänden. Feuchtigkeit stand in ihnen, da und dort zeigten sich Kalktropfen. Das Gemäuer wirkte uralt.
    „Wann wurde dieser Teil gegründet?", fragte Perry Rhodan. „Gibt es noch Aufzeichnungen darüber?"
    Er meinte, Geschichte zu atmen. Wer wusste schon, wie viele Generationen von Yakonto an diesem Platz entlanggewandert waren, die die Geschicke ihrer Landsleute gelenkt hatten?
    „Freilich gibt es die." Castun Ogoras lächelte. „Das Aulicio Mac’lai ist knapp neunhundert Jahre alt. Kurz nach der Ankunft Dyrameschs. Dies hier ist einer der modernsten Teile des gesamten Gebäudes."
    Überrascht blieb Perry Rhodan stehen und sah sich genauer um. Die Tarnung war durchaus gelungen. Nichts deutete auf moderne Technik hin. Jeder würde annehmen, dass er sich in einem alten, baufälligen Teil des Yakon Mac’lai befand.
    Perry Rhodan konnte sich nicht vorstellen, dass allein durch die altertümliche Optik den Sicherheitsansprüchen der Yakonto Genüge getan war. Sicherlich gab es Mechanismen, die verhinderten, dass sich Unbefugte tiefer ins Aulicio Mac’lai hinabbewegten.
    „Nur noch wenige Schritte", sagte Castun Ogoras. „Wir müssen zu Fuß gehen. Aus verständlichen Gründen haben die Erbauer auf Antigravschächte verzichtet."
    Die Treppe wand sich in einer weiten Kurve immer tiefer in den Untergrund des Segments hinab. Gut sichtbar durchschnitt der Weg ältere Teile des Bauwerks. Die Erbauer hatten keinerlei Rücksicht auf die historische Substanz des Rathauses genommen.
    Sie gelangten in einen verschachtelten Kellerkomplex. An den roh behauenen Wänden befanden sich vereinzelt Lichtbalken, die schummriges Licht verbreiteten. Es roch unangenehm muffig und feucht.
    „Wir befinden uns zweihundert Meter unter dem Erdboden", erläuterte Castun Ogoras. „Links und rechts von hier befinden sich einige Unterkünfte, eine Mediathek und weiter vorne ein Aufenthaltsraum."
    200 Meter! Das Aulicio Mac’lai reichte damit tief in den geschützten Untergrund hinab, den sie im Segment Gelephant bei ihren ... Probebohrungen nicht erreicht hatten.
    Rhodan warf einen kurzen