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2456 - Akademie der Mikro-Bestien

Titel: 2456 - Akademie der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Technologietransfer von Terra zum Vierten Planeten gewissermaßen nebenbei.
    Ohne einen Wermutstropfen ging es aber auch hier nicht. Die wirtschaftliche Sicherheit nahm den 14 Milliarden Bewohnern zwischen Merkur und Neptun keines ihrer elementaren Probleme.
    „... du mir überhaupt zu, Bully?"
    „Wie? Natürlich, Homer. Wenn die Produktion von VRITRA-Kanonen so schnell voranginge wie das Wachstum der Wirtschaft ..."
    „Ich kann nur die finanziellen Voraussetzungen schaffen."
    Hochgerechnet brauchten sie selbst bei einer Produktionssteigerung von zehn Prozent im Monat noch viele Jahre, bis sie genügend Kanonen besaßen, um gegen die Chaos-Geschwader eine Chance zu haben. So, wie sich die Lage derzeit darstellte, würde es dazu aber nie kommen. Sollte der TERRANOVA-Schirm unter dem Trommelfeuer der Traitanks zerbrechen, rissen die entstehenden Energien mit hoher Wahrscheinlichkeit das gesamte Sonnensystem in den Hyperraum oder in eine Pararealität.
    Die Lage in der Heimat blieb gefährlich. Die negative Superintelligenz KOLTOROC, die den Feldzug leitete, hatte ihre imaginäre Hand an der Wiege der Menschheit.
    Oder am Sterbebett, überlegte Bull.
    Denn was anderes sind wir schon noch? Die Wiegen stehen mittlerweile woanders – in DaGlausch, auf dem Sphärenrad der Nonggo oder in diesem ominösen Stardust-System. Dort stehen sie und behüten die neuen Menschheiten ...
    „Schatz, du kannst ja nachher gern weitergrübeln", durchbrach Fran Imiths Stimme seine Gedankengänge. „Aber da kommt soeben eine Nachricht von MOTRANS-1 herein.
    Der Schlachtkreuzer MARA BOOTES ist soeben materialisiert, an Bord befindet sich Roi mit einer nicht näher bezeichneten Armee gegen TRAITOR."
    Bull unterdrückte einen Aufschrei, dafür krampften sich seine Hände derart um die Lehne des Sessels, neben dem er stand, dass er fürchten musste, darin Spuren zu hinterlassen.
    Lass es wahr sein, lass es wirklich Mike sein! O Gott, was hab ich um den Jungen gezittert und getrauert und ...
    Lass es einfach wahr sein, okay?
    Laut befahl er: „LAOTSE, Stiller Alarm für das Sonnensystem! Wir dürfen kein Risiko eingehen ..."
    Frans Kopf ruckte zu ihm herum, es zeigte Schmerz, Verständnis und Aufmunterung. Bull und seine Lebensgefährtin kannten einander inzwischen gut genug, um den Partner fast immer richtig einschätzen zu können. Sie wusste, was in ihm vorging.
    Kann ich nicht wenigstens ein einziges Mal über meinen Schatten springen? Waren die Untersuchungsergebnisse von Roi, die wir aus Quinto Center erhielten, nicht absolut eindeutig?
    Andererseits, zwischen Quinto Center und der Transmitterstrecke konnte viel passiert sein.
    „MOTRANS-1 gibt das Schiff soeben frei und entlässt es in einen Mondorbit", verkündete LAOTSE. „Ich aktivierte die Bildverbindung."
    Kein Alarm aus der Station bedeutete, es gab kein Anzeichen eines wie auch immer gearteten Verdachts.
    Bull schalt sich einen Narren. Dennoch ...
    Eine Armee gegen TRAITOR, wiederholte er in Gedanken Frans Worte.
    Was kann das für eine Armee sein?
    Der Bildschirm flammte auf. Reginald Bull erkannte seinen Patensohn auf den ersten Blick. „Mike, wie freue ich mich, dich zu sehen", wollte er sagen, aber die Worte erstickten in seinem Hals. Links und rechts neben Roi Danton standen zwei Zwerge, deren Aussehen sich unauslöschlich in sein Bewusstsein gebrannt hatte.
    Mikro-Bestien! Assassinen des Chaos! Himmel, das darf doch nicht wahr sein!
     
    *
     
    Es war, als sei es gestern gewesen.
    Wie damals sah er die Szenerie vor sich, als die Mikro-Bestien aus dem Schutz ihrer Dunkelfelder heraus die Delegierten der Völker-Konferenz angegriffen hatten. Damals hatten sie noch nicht einmal gewusst, dass die unsichtbaren Angreifer den Namen Mikro-Bestien trugen.
    Während sich sein Gleiter von der Solaren Residenz löste, wanderten die Eindrücke jenes 5. Februar 1344 NGZ vor seinem inneren Auge vorbei. Zwei Drittel aller Konferenzteilnehmer waren damals ums Leben gekommen, darunter der Erste Terraner Maurenzi Curtiz und mehrere Minister seines Kabinetts, ferner der König der Freihändler und die wichtigsten Springer-Patriarchen von Archetz.
    2412 Personen hatten damals den Sitzungssaal betreten, rund achthundert lebten nach dem Massaker noch.
    Die LFT hatte für die Unversehrtheit der Delegierten bei dieser galaktischen Konferenz garantiert, dieses Versprechen jedoch nicht einhalten können.
    War das wirklich erst drei Jahre her?
    Es kam ihm vor, als hausten sie schon seit

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