2457 - Dantyrens RÃŒckkehr
Maschine."
Mor Frant zeigte keine direkte Reaktion auf diese provozierenden Worte.
Nur die Mündung des Strahlers ruckte ein wenig hoch und deutete jetzt auf den Helm und das Gesicht des Liegenden.
Von hinten wanderte lautlos der Terminator heran. Auf der luftleeren Oberfläche Lunas warf er keinen Schimmer voraus. Frant schien nicht darauf zu achten, er sah nur sein Opfer vor sich.
Für den Bruchteil eines Augenblicks hoffte Senego Trainz auf eine winzige Chance. Wenn der plötzliche Lichteinfall Frant ablenkte, reichte es eventuell, ihn anzuspringen und ihm die Waffe zu entreißen ...
Der Finger berührte den Auslöser des Energiestrahlers. Trainz sah noch den grellen Blitz, der nicht vom Terminator stammte. Er wartete auf den Schlag im Gesicht, doch der Energiestrahl raste nicht auf ihn zu. Er entstand hinter Mor Frant, hüllte seinen Kopf und Oberkörper in ein unnatürliches Lodern. Dort, wo der halbmondförmige Kopf auf dem Rumpf saß, entstand ein rötlicher Fleck.
Frant fuhr herum, schaffte es aber nur zur Hälfte. Er fiel nach hinten in den Staub, während sich sein Helm rasch mit Blut füllte und sein Gesicht überschwemmte.
Senego Trainz begriff fassungslos, dass Mor Frant tot war. Dennoch bildete er sich ein, der andere müsse jeden Augenblick wieder aufstehen und dem Delirium seines Opfers ein Ende bereiten.
„Bist du in Ordnung?", klang es aus dem Helmlautsprecher.
Trainz entdeckte eine dritte Gestalt, ebenfalls eine Mikro-Bestie in einem Kampfanzug. Das Namensschild war durch den aufgewirbelten Staub nicht zu erkennen, aber die Stimme ließ keinen Irrtum zu. „Khiz? Khiz Turagga?"
„Es gelang Frant, sich in einem günstigen Moment von der Kompanie zu lösen", sagte der Bestien-Mediker. „Ich brauchte eine Weile, bis ich seine Spur gefunden hatte. Schlau war er, das muss man ihm lassen."
„Warum hat er das getan?" Senego Trainz stand auf. Er steckte die wertlose Waffe ein und wischte sich den Staub vom Helm.
„Wir werden es wohl nie erfahren, Trainz. Meine und deine Kunst enden an der Helmscheibe von Mor Frant."
Die Worte des Medikers erinnerten Senego Trainz daran, dass sie den ersten Toten in ihren Reihen zu beklagen hatten. Noch immer seltsam emotionslos starrte er auf den Toten hinab. Dabei verspürte er in sich seltsame Empfindungen, die er aus seinem früheren Leben in der Skapalm-Bark nicht kannte. Er versuchte sie zu definieren, aber es gelang ihm nur teilweise. Gefühle waren das, aber was für eine Mischung ... Ekel, Trauer, Wut, Mitleid, Fassungslosigkeit ... Was war aus dem Kampfgefährten geworden, dem sie einen Großteil der Erfolge bei ihrem Ausbruch aus der DERUFUS zu verdanken hatten?
Es schien unendlich lange her zu sein.
Mor Frant lag tot im Staub des Erdmondes Luna, ein Opfer seines eigenen krankhaften Ehrgeizes, der ihn immer mehr von den Zielen der neuen Bestiengemeinschaft in der Akademie entfernt hatte. Er hatte sich dadurch zunehmend isoliert. Vielleicht war am Schluss noch geistige Verwirrung dazugekommen.
Wer konnte schon genau sagen, was die Kolonnen-Anatomen alles mit ihnen angestellt hatten und welche Folgeschäden sich mit der Zeit herauskristallisieren würden.
„Du hast mir das Leben gerettet, Khiz Turagga. Ich danke dir."
Trainz reichte dem Bestien-Mediker die Hand. Turagga hielt sie auffallend lange fest.
„Was ich tat, verstößt gegen mein Berufsethos", sagte er nach längerem Schweigen. „Aber ich sah keinen anderen Ausweg. Frant war im Unrecht, und er wollte dich töten."
„Im Kampf gegen TRAITOR kann der richtige Gedanke zur falschen Zeit dein Ende bedeuten, Khiz Turagga. Du musst schneller sein als der Gegner, sonst bist du tot."
Er verständigte Danton, damit jemand kam und den Toten abholte. Einen letzten Blick warf er auf die reglose Gestalt, die er nie vergessen würde. Von Mor Frant war immer eine unbestimmbare Bedrohung ausgegangen, das war ihm im Nachhinein klar. Damit war es jetzt vorbei.
Senego Trainz ahnte nicht, dass sich außerhalb des Solsystems zurzeit weitaus schlimmere Dinge abspielten.
1.
Ich erwachte und lauschte. Alles war still. Die Datumsprojektion an der Seitenwand zeigte 6 Uhr 25 an. Ein wenig verwundert hob ich den Kopf.
Du hast durchgeschlafen!, stellte ich erstaunt fest. Kein Besuch von Cauchemar, nichts.
Fast grenzte es an ein Wunder. Ich suchte nach einer schnellen Erklärung und fand sie in der Erschöpfung, mit der ich lange nach Mitternacht ins Bett gefallen war. Die Wochen und Monate im
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