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2457 - Dantyrens RÃŒckkehr

Titel: 2457 - Dantyrens RÃŒckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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präziseren Messungen", erklärte einer der Ortungsoffiziere. „Ab und zu erwischen die Kantorschen Ultra-Messwerke allerdings ein paar Eindrücke mit Hilfe kurzfristiger Strukturlücken."
    Das Potenzial musste gigantisch sein.
    Sofort lag mir die Frage aller Fragen auf der Zunge, aber Reginald Bull kam mir zuvor.
    „Wozu in aller Welt dient das Ding?"
    „Gute Frage", ertönte vom Eingang her Homers Stimme. „Aber ich würde sie zuspitzen: Was kann es anrichten?"
    „Es ist gigantisch groß und könnte ein Planet sein", sagte ich.
    Bully fuhr herum. „Mike, du bist hier?
    Ich wollte dich gerade suchen lassen.
    Erinnert dieses UHF-Phantom nicht an deine Beschreibungen der Entropischen Zyklone?"
    „Tut mir leid, Bully. Da gibt es keinen Zusammenhang. Entropische Zyklone sind Raumschiffe, die ein konstantes mehrdimensionales Feld um sich herum erzeugen. Dieses Ding da hat keinerlei Ähnlichkeit damit."
    Reginald raufte sich die Haare, ein ziemlich erfolgloses Unterfangen bei seinem Stoppelschnitt. „Es ist aber interuniversell, das kann man doch sagen, oder? Leute, wenn einer von euch anderer Meinung ist oder eine bessere Idee hat, dann bitte jetzt gleich. Noch bläst dieses Phantom nicht zum Angriff gegen den Kristallschirm."
    Der Holländer zog weiter seine Bahn zwischen den Chaos-Geschwadern, er schien das gesamte Solsystem umrunden zu wollen.
    „Es testet oder wartet ab, bevor es angreift", flüsterte Reginald Bull heiser.
    „LAOTSE, lassen sich Frequenzbereiche errechnen, die mit dem Kristallschirm interferieren könnten?"
    „Nein, Residenzminister Bull", lautete die Antwort der Positronik.
    Ich sah es Bully an, dass ihn die Antwort keineswegs erleichterte.
    Jeder von uns dachte dasselbe. Dieses UHF-Phantom stellte eine Bedrohung für den Schirm und das Solsystem dar.
    Egal, was es schlussendlich war, es jagte uns allen Angst ein, ein unfassbares Phänomen, das nicht in dieses Universum gehörte und schon gar nicht an diesen Ort.
    Aber wohin dann?
    „Es haut ab!", stieß Fran Imith hervor.
    Der Holländer verschwand von der Ortung. Ich hielt unwillkürlich den Atem an, suchte erst gar nicht rings um das Ortungsraster des Kristallschirms, wo das UHF-Phantom als Nächstes materialisieren könnte.
    Es kehrte nicht zurück, nicht nach Minuten, auch nicht nach einer Stunde.
    Uns allen steckte ein dicker Kloß im Hals. Wenn es irgendwann zurückkehrte ...
     
    *
     
    „Erinnerst du dich daran, dass wir über die Möglichkeit sprachen, wie man am besten einen Traitank kapern kann?", fragte Reginald Bull, als wir zwei Stunden später im Restaurant Marco Polo zusammensaßen.
    „Dunkel, ganz dunkel", flunkerte ich.
    Natürlich konnte ich mich an jedes Wort erinnern, als sei es gestern gewesen.
    „Die Mikro-Bestien haben in ihrer Ausbildung ein unerwartet hohes Niveau erreicht. Von meiner Seite aus bestehen keine Bedenken gegen einen solchen Einsatz. Was uns noch fehlt, sind Mor’Daer und Ganschkaren. Aber da hat der TLD seine Grundlagenforschung schon vor einiger Zeit abgeschlossen."
    Ich beobachtete, wie Fran Imith einen kleinen Holoprojektor aktivierte, der als Schmuckstück vor ihrer Brust hing. Ein etwa fünfzig Zentimeter hoher und dreißig Zentimeter durchmessender Projektionszylinder baute sich auf. Er zeigte übereinander jeweils eines dieser Kolonnen-Wesen, besser gesagt eine Kokonmaske davon. In einer Animation führte die positronische Steuerung vor, wie Terraner in diese Masken passten.
    „Die Besatzung ist damit vollständig", sagte Bull. „Homers Idee von der Fünften Kolonne ist hiermit fast schon Wirklichkeit. Wir brauchen nur noch ein unverdächtiges Schiff, um sie richtig in Szene setzen zu können."
    Ich schüttelte den Kopf. „Irgendwie redest du um den heißen Brei herum, Bully. Das ist nicht fair. Dass ihr mich fest verplant habt, weiß ich schließlich schon seit unserem ersten Gespräch über dieses Thema."
    „Wir hielten dir den Rücken frei, das ist alles. Du brauchtest jede Menge Zeit, um die Ausbildung der Mikro-Bestien zu organisieren. Und danach bist du aufgebrochen, um die Stützpunkte der Kolonne zu beobachten."
    „Und jetzt, denkst du, bedarf es nur eines kurzen Gesprächs, um mich rumzukriegen, ja? Ich soll mir das alles nochmals antun, zusehen, wie sie meine Gefährten töten, mich gefangen nehmen, mich quälen?"
    Reginald und Fran sahen mich schockiert an. Ich schluckte. Ich hatte nicht mit einer derart nachhaltigen Wirkung seiner Worte gerechnet. Ich stand auf.

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