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2459 - Komplex Astrovent

Titel: 2459 - Komplex Astrovent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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setzen unser Spiel auf einer überschaubareren Ebene fort. Hast du schon einmal versucht, dich zu verkörpern?"
     
    11.
     
    Mitarbeiter der Dekade
     
    Sie waren nun beinahe 40 Minuten unterwegs, und die Schmerzen stampften sein Bewusstsein tiefer und tiefer in den Boden seines Daseins.
    Die vier TLD-Agenten und zwei Mikro-Bestien untersuchten den Toilettenraum, zu dem der Kalbaron sie geführt hatte, so gründlich wie möglich auf versteckte Aufzeichnungsgeräte, ohne einen Hinweis zu finden.
    Aber Danton hätte die Maske selbst dann geöffnet, wenn optische Aufzeichnungsfelder ihn umschwirrt hätten. Es war nicht mehr zu ertragen.
    Die künstliche Körperhälfte klappte von ihm weg; der Mor’Daer-Kopf pendelte leer in der Luft und brabbelte unartikuliert vor sich hin, bis er – nach einem leisen, lang anhaltenden Zischen – verstummte.
    Goran Frownie setzte eine Hochdruckspritze mit Schmerzmitteln.
    Eine der beiden Mikro-Bestien, Goudu Kruum, stieg ihm auf die verrenkte Hüfte und begann, mit den vier Fäusten auf seine Wirbelsäule zu trommeln.
    Entspannung. Linderung. Danton atmete auf.
    Nach wenigen Minuten war Danton leidlich wiederhergestellt.
    „Übrigens", sagte er und nickte Kruum zu, „das war eine großartige Leistung. Du hast das Zeug zu einem überragenden Schauspieler. Deine Vorstellung und dein Timing waren hervorragend."
    Kruum verbeugte sich bescheiden.
    „Mein Kapitän", mischte sich Goran Frownie in seiner Mor’Daer-Maske ein, „wir sollten unseren Gastgeber nicht allzu lange warten lassen."
    Danton seufzte lautlos und ließ sich dabei helfen, die Kokonmaske wieder zu schließen.
     
    *
     
    Als Danton wieder vor Kalbaron Ecktim und seiner Begleitung stand, kam es zu einer stummen Konfrontation. Der Ganschkare fixierte erst den Mor’Daer-Kopf, dann Dantons Gesicht.
    Ich muss mich verraten haben, durchfuhr es Danton.
    Für den Fall, seine Rückkehr würde behindert oder unterbunden, hatte Danton vor dem Abflug aus der DARK GHOUL Vorkehrungen getroffen. Der Multikom am künstlichen Arm würde im Falle eines Angriffs einen gerafften Impuls an die DARK GHOUL abstrahlen, der deren sofortigen Notstart veranlassen würde.
    Das Schiff sollte ohne ihn und sein Expeditionsteam fliehen und nach Wegen suchen, die LFT, die Friedensfahrer oder welche galaktische Gruppierung auch immer über die Vorgänge rund um die Hundertsonnenwelt zu informieren. Diese Information musste möglichst in der ganzen Milchstraße bekannt gemacht werden.
    Langsam führte Danton seine Hand in Richtung des Koms.
    „Du bist nicht hier, um Atmosphärenaufbereitungsanlagen zu inspizieren", sagte Kalbaron Ecktim leise.
    „Bin ich das nicht?", fragte Danton.
    „Dafür würde sich ein Dualer Kapitän nicht hergeben", sagte Ecktim.
    „Nein?"
    „Es wurde mir klar, als die Registereinheit 1.199.188 ausgerechnet uns anrief.
    Du weißt, dass er an Bord ist, nicht wahr?
    Und du bist hier, um ihn zu sehen."
    Danton machte einige Schritte auf den Kalbaron zu.
    „Erstaunlich", sagte er wie in Gedanken. „Vielleicht bist du vorausschauender und verständiger, als man es für gewöhnlich von Fabrik-Kommandanten verlangt."
    „Danke." Der Kalbaron wirkte geschmeichelt.
    „Er ist also wirklich hier?", fragte Danton ruhig nach und dachte: Wen bei den Sternengöttern mag er meinen?
    „Ja", bestätigte der Kalbaron. „Ich bringe dich zu ihm. Es wird ihm eine Ehre sein, dich kennenzulernen."
     
    *
     
    „Das ist Noryn Chapan", stellte der Kalbaron den Kolonnen-Geometer vor. „Er ist vom Stamme Ashgu. Unter seiner Leitung wurde der Sektor um die Hundertsonnenwelt als idealer Standort für das Konstruktionsensemble identifiziert.
    Die Baubedingungen für den Chaotender sind hier ideal."
    Der Kolonnen-Geometer hatte sich mühsam und rasselnd von seinem Lager erhoben, das aus triefenden Wassersäcken und Kissen zusammengeschoben war.
    Der Weg durch das Bautenland der Insektoiden hatte Danton angestrengt. Die engen Korridore hatten verhindert, dass sie mit den Antigravschlitten in die Höhlen der Geometer vordringen konnten.
    Die öligen, fettigen Wände des Bautenlandes verströmten einen penetranten Geruch nach Teer und Kamille. „Das ist der Stammesgeruch der Ashgu", hatte der Kalbaron ihm erläutert.
    Das Bautenland von TRAIGOT-1105 erstreckte sich über vier bis sieben Ebenen der Fabrik. Die verwinkeltverzweigten Gänge führten mal in überraschend luftige Kavernen, mal in schwach beleuchtete Höhlen, in denen Oahm’Cara ihre

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