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2461 - Der unendliche Raum

Titel: 2461 - Der unendliche Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich wirklich aufhielten. So wurde der „Boden" der Halbkugelblase, in dem sich der Hangar befand, zu einer stählernen „Haut" von AKAZU, einer hauchdünnen Schicht oder Schale, jenseits derer der wirkliche Zyklon begann.
    In dieser Haut steckten sie noch immer.
    Hinter dem Wartungsluk hatten sie Gänge voller Technik und unverständlicher Dinge vorgefunden, die sie passiert hatten, immer wieder stockend, um den hier arbeitenden Wesen auszuweichen. Dann Schächte und Lifts ... alles war anders als in der Welt, aus der sie kamen.
    Sie hatten die dünne Haut des Zyklons durchdrungen, waren gleichsam hindurchgesickert, und nun öffnete sich die komplett andere Welt vor ihnen ...
    Eine Innenkugel vom Durchmesser einer Sonne!
    Atlan hatte sich gewappnet geglaubt und nicht erwartet, etwas vorzufinden, was er auf Anhieb begreifen würde. Und doch hatte er Schwierigkeiten, sich in dem zurechtzufinden, was ihm seine Augen nun zeigten.
    Er vermochte kein Ende zu erkennen.
    Er konnte nicht einmal ansatzweise abschätzen, wie weit sich der Raum spannte, in den er blickte. Es gab weder einen Horizont noch eine seitliche, untere oder obere Begrenzung. Es gab weder Himmel noch Decke, auch keine Kunstsonnen, die die unendlich scheinende Sphäre erleuchteten.
    Das Licht war einfach da. Es schien aus der Luft selbst zu kommen, wie auf einem hochauflösenden mehrdimensionalen Foto.
    Kein Oben und kein Unten – und doch musste der Raum sich endlos in diese Richtungen ausdehnen. So, wie es keinen Himmel gab und keine Decke, war auch kein Boden auszumachen. Alles, was war, schwebte in einer Sphäre, für die das Wort „Raum" geradezu unglaublich klein bemessen sein musste. Vor dem kleinen Trupp breitete sich nichts anderes aus als eine Ewigkeit räumlicher Sphären, eine „Welt" für sich.
     
    *
     
    „Vielleicht ist das bereits AKAZU selbst", sagte der Arkonide, als er Leutnant Unamato neben sich stehen sah.
    Der Mom’Serimer reagierte nicht. Er schien ganz weg zu sein von dem Anblick, der selbst seinem unsterblichen Idol Probleme bereitete. Atlan hatte nie mit Agoraphobie oder Platzangst zu tun gehabt, war schwindelfrei und kannte die Weite, und doch sehnte er sich nach etwas, an dem er sich festhalten konnte.
    Die „Bühne" war die Verlängerung des letzten von ihnen passierten Korridors in die große, helle Leere hinein, deren Endlosigkeit erfüllt war von kleinen und großen Zellen, die keiner Ordnung unterworfen waren. Sie schwebten oder trieben dicht nebeneinander, verschoben sich zueinander oder fixierten sich. Einige wirkten wie aneinandergekettet oder geklebt, andere wie aufgeschichtet. Es waren wahrscheinlich Wohnsphären oder technische Einheiten, Maschinenräume, Leitstände, Büros, Mannschaftsmessen, alles angefüllt mit Wesen, die hier an oder für AKAZU arbeiteten. All dies begann wenige Dutzend Meter vor den Besuchern aus dem Normalraum und endete irgendwo im Unendlichen.
    Architekturfragmente, deren einzige Gemeinsamkeit zu sein schien, dass sie hell erleuchtet waren und auf dem Reißbrett eines genialen Konstrukteurs erschaffen, vermutlich vor unendlich langer Zeit. Sie fügten sich zu einer offenen, planlosen Struktur, in der der Blick über spiegelnde Flächen und viele Kilometer hinweg auf fraktale Strukturen fiel, die einen Kontrapunkt ins sonst solide wirkende Raster setzten.
    Dabei waren nirgendwo stützende Elemente zu entdecken, obwohl überall normale Schwerkraft herrschte.
    Atlan hatte das Gefühl, in diesem unwirklichen Raum zu schwimmen, zu treiben zwischen den vielen Zellen, als sei er eine von ihnen und gehöre hierher.
    Der Zeitablauf schien sich zu dehnen.
    Der Arkonide sah zwischen den Elementen Gestalten, Schweber, kleine Boote und Objekte, die offenbar Transportkapseln waren, die von einer Zelle zur anderen wechselten oder sich durch die Zwischenräume bewegten. Die meisten waren wie umgedrehte Nussschalen geformt, wie die Boote der Oahm’Cara. Aber sie quälten sich durch einen Morast aus gefrorener Zeit, die sich mit dem unendlichen Raum zu einem Konstrukt verband, das seine neuen, eigenen Regeln schuf. Hier galt nichts mehr von dem, was er kannte. Die Dimensionen wirkten verwischt.
    Die Gestalten waren aufgrund der großen Distanz kaum zu erkennen und wirkten zwischen den einzelnen Zellen sehr „dünn gesät". Atlan gab sich allerdings keinen Illusionen hin: Angesichts der Größe des sich vor ihnen ausbreitenden Raums musste ihre Zahl dennoch extrem hoch sein.
    „Dies muss AKAZU

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