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2461 - Der unendliche Raum

Titel: 2461 - Der unendliche Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unsicher, weil du nicht begreifen kannst, was vor dir liegt, diagnostizierte der Extrasinn. Narr! Du kannst es noch sehen und hören und fühlen ... die Weite und das Licht ... Glaubst du im Ernst, dass es dann bereits der Zyklon sein kann? Von ihm selbst ... wirst du nichts mehr erfassen.
    Der Logiksektor schien wieder einmal in Rätseln zu sprechen, aber Atlan wusste, was er ihm sagen wollte.
    „Bist du so weit, Unamato?"
    Atlan verzichtete inzwischen darauf, seinen Begleiter mit dem Rang anzureden. Es schuf eine etwas vertraulichere Atmosphäre zwischen ihnen. Auch durch diese kleine Geste hoffte er, dem Leutnant das Gefühl vermitteln zu können, dass er ihn brauchte und er für ihn wichtig war.
    Der Mom’Serimer tat einen tiefen Seufzer. „Ich bin bereit, Atlan." Er sprach wieder „moderat" – schnell zwar, aber noch gut verständlich. „Wohin gehen wir?
    Was werden wir am Ende vorfinden?"
    „Ich weiß es nicht, Unamato", gestand der Arkonide ehrlich. „Hast du Angst?"
    „Nein, Atlan! Natürlich nicht!"
    Aber er sagte es eine Spur zu hastig, und sein den Menschen abgegucktes Kopfschütteln fiel um einen Deut zu heftig aus, um überzeugen zu können.
    Atlan richtete den Blick auf den unendlichen Raum, der sie umgab. Er versuchte noch einmal, ihn auch nur annähernd zu erfassen. Die Unzahl der wie ungeordnet neben-, über-, unter- und hintereinander schwebenden Architekturparzellen, die Räume, Kabinen, Strukturen, Fahrzeuge, Transportkapseln ... alles in dieses unwirkliche, helle Licht aus dem Nichts getaucht.
    Der Raum schien aus sich selbst heraus zu leuchten, auf eine unbegreifliche Weise zu leben.
    „Muss das wirklich sein?", hörte er eine sehr leise Stimme neben sich. „Ich meine, gibt es denn keinen anderen Weg? Nicht dass du denkst, ich hätte doch Angst.
    Nein, Atlan! Aber ..."
    Unamato verstummte und atmete tief ein. Dann nickte er tapfer.
    Atlan klopfte ihm freundschaftlich auf den Rücken und aktivierte sein Gravo-Pak. Neben ihm hob der Mom’Serimer von der „Bühne" ab und trieb ins Unendliche.
    Atlan machte ihm keinerlei Vorwurf.
    Der Kleine war tapfer angesichts einer Leere, wie er selbst sie nur selten gespürt hatte. Er drehte den Kopf und sah zurück.
    Die „Bühne", tatsächlich eine kleine Plattform an einem langen Hebelarm, schien schneller zu schrumpfen, als sie sich bei ihrer Fortbewegung hätte verkleinern dürfen.
    Und mit ihr der letzte Halt in der Welt, aus der sie gekommen waren ...
     
    *
     
    Sie starben und erstarrten auch nicht angesichts des Fremden. Sie verloren nicht ihre Orientierung, sondern schienen sich im Gegenteil langsam an ihre Umgebung „anzupassen", Sinne zu entwickeln, die sie niemals zuvor besessen hatten.
    Atlan und Leutnant Unamato trieben zwischen den Segmenten des unendlichen Raums, schwammen gleichsam in einem Meer aus zäh fließender Zeit, sich dehnendem Raum und allgegenwärtigem, unwirklichem Licht, in dem sie ebenso drifteten wie die vielen Elemente, von der Wohnzelle bis zu den Maschinenblöcken, die manchmal mehrere hundert Meter in Anspruch nahmen.
    „Geht es noch, Unamato?", fragte der Arkonide besorgt. Sie sprachen kaum miteinander, hatten nur Augen für das Unwirkliche um sie herum und versuchten, jeder für sich, es zu verstehen.
    Dies war AKAZU-8 ... oder AKAZU selbst. Wir müssen es nicht begreifen, sondern es für unsere Zwecke nutzen. Wir müssen für uns das Beste daraus machen!
    „Es ist ... gewaltig, Atlan!" Selten hatte er aus der Stimme eines Mom’Serimers mehr Ergriffenheit herausgehört. „Es ist so unendlich groß ..."
    Das war es. Es war riesig und ... leise.
    Das Licht oder das gesamte Medium schien jeden Laut zu verschlucken, der von außen kam. Atlan und Unamato flogen langsam durch die paradoxe Architekturwüste, die sie spüren ließ, wie fremd und unerwünscht sie hier waren.
    Kein Gegner aus Fleisch und Blut stellte sich ihnen in den Weg. Sie waren unsichtbar, aber dennoch wirkte es geisterhaft, wie selbst jene Bewohner dieses Raumes sie ignorierten, die sie in nächster Nähe passierten. Sie schienen hier überhaupt nicht zu existieren.
    Manchmal fühlte der Arkonide sich von einem Schwindel gepackt. Dann half es, den Kopf zu drehen und zurückzusehen auf den einzigen „Anhaltspunkt", den einzigen „Halt", den sie besaßen.
    Es war eine sich in alle Richtungen dehnende Wand, hinter der er die Hangars, Reparaturwerkstätten und Betriebsräume für die Schiffe der Oahm’Cara wusste. Es war die „Haut", die

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