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2465 - Nach der Stasis

Titel: 2465 - Nach der Stasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    „Kümmere dich darum!", herrschte er Taffanaro an. „Nimm dir hundert Servos oder meinetwegen auch zweihundert.
    Ich erwarte, dass ihr herausfindet, wo Stasisschläfer geweckt werden können.
    Ich will keine Toten – ich will lebende Helfer, die den GESETZ-Geber wieder zu dem machen können, was er einmal gewesen ist. Und jetzt verschwinde! Den Kristall behalte ich."
     
    *
     
    Inkh Selexon fand seinen Stellvertreter einige Zeit später am Rand des Ankläger-Dorfs. Pflanzen wucherten dort, die ihm wie massige Skulpturen erschienen. Halbkugelförmige, von dicken Hüllblättern umgebene Gewächse. Ihr Äußeres, das spürte er an den feinsten Schallreflexionen, war von dünnen Segmentierungen umgeben, die ihm wie Netzgitter erschienen, zugleich gab es aber eine schwere, reflektierende Oberfläche.
    Kalitt Lindbak wandte sich um, ehe Selexon ihm allzu nahe gekommen war.
    „Ich frage mich, ob diese Pflanzen Gewächse sind, die von unserer Heimatwelt stammen", sagte Lindbak nachdenklich.
    „Unserer Heimatwelt?", wiederholte Selexon. „Hatten wir denn je eine?"
    „Ich weiß es nicht. Aber welchen Sinn sollten diese Pflanzen sonst haben? Sie wachsen so nahe an dem Dorf."
    „Ist es nicht egal ...?"
    „Nein!", fuhr Lindbak heftig auf.
    Aber sofort besann er sich und bedachte Selexon mit einer beschwichtigenden Geste. „Ich versuche, auf diese Weise vielleicht ein Stück Erinnerung wiederzufinden. Die Gewächse sind äußerst robust. Wenn ich recht vermute, stammen sie von einer jungen und heißen Welt. Die Sonne überschüttet den Planeten mit starker Strahlung. Extrem grelles Licht. Die Pflanzen können nur einen Bruchteil des Lichts nutzen und sind gezwungen, den Rest zu reflektieren."
    „Eine Welt, die im Licht erstickt", überlegte Selexon. „Es bedarf besonderer Sinne, sich auf ihr zurechtzufinden.
    Wesen, die auf optische Wahrnehmung angewiesen sind, würden wohl sehr schnell erblinden."
    „Dieser Planet könnte in einer dichten Sternballung stehen." Lindbak führte den Gedanken eifrig weiter. „Dutzende Sonnen, die womöglich nur Lichtstunden weit auseinander stehen ..."
    „Du suchst Informationen", sagte Selexon. „Mag sein, dass wir die Möglichkeit haben, einiges zu erfahren."
    „Was müssen wir dafür tun? Hängt es mit den Terranern zusammen?"
    „Mit einer Karte, die alle Stasissäle aufzeigt. Und dazu den Standort des Rechners, in dem die Karte gespeichert wurde."
    „Woher stammt die Karte?"
    „Der TAI-Servo hat sie aufgespürt."
    Lindbak ließ ein heiseres Lachen vernehmen. „Sind diese Kerle doch zu etwas zu gebrauchen? Ich habe schon geglaubt, wir müssten alles aus ihnen herausprügeln ..."
    „Vielleicht brauchen wir sie bald nicht mehr. Ich nehme an, es muss ein Thermodyn-Ingenieur gewesen sein, der für die Stasis verantwortlich war. Wahrscheinlich wurde auch der Plan von ihm gespeichert."
    „Du glaubst, dass wir über den Rechner weitere Informationen erhalten?"
    „Ich hoffe es", schwächte Selexon ab.
    „Du hoffst ... Ist das alles? Nicht mehr?
    Nicht noch einen Anhaltspunkt? Etwas, für das es sich lohnt loszugehen?"
    „Ich hoffe, dass wir eine Spur des Thermodyn-Ingenieurs finden können."
     
    *
     
    In einem Konglomerat türmten sich die Wohnelemente übereinander. Große, zweckmäßige Blöcke, zwischen denen sich Korridore, Treppen und Antigravschächte in Nischen quetschten und die in großer Höhe mit dem goldschimmernden Himmel verschmolzen.
    Wohnbereiche wie diese fanden sich überall in CHEOS-TAI.
    „Nichts Besonderes", stellte Lindbak fest, nachdem Selexon und er den dritten leeren Raum betreten hatten.
    Es gab keine Hinweise auf die früheren Bewohner dieser kompakten Siedlung. Vielleicht hatten sie den GESETZ-Geber vor ewiger Zeit verlassen oder waren am Ende ihrer Existenz angekommen. Vielleicht lagen sie aber auch in einem der nur wenige Dutzend Kilometer entfernten Stasissäle.
    Weit verstreut in dem Labyrinth der Gebäude fanden sich in regelmäßigen Abständen kleine technische Betriebsräume. Auch sie Standard, genormt dafür, die Lebensbedingungen innerhalb eines abgeschirmten TAI-Kubus zu garantieren. Die beiden Tibirian Melech stießen auf Anlagen für Druck- und Atmosphäreüberwachung, für Wasserversorgung und -wiederaufbereitung. Daneben Energiespeicher und ebenso Projektoren für die Errichtung starker Schirmfelder. Das alles ausgelegt für das räumlich begrenzte Areal des Wohnbereichs.
    Immer wieder hielten die beiden Tibirian Melech

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