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2467 - Mentale Revision

Titel: 2467 - Mentale Revision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu demselben Volk. „Was willst du?", fragte er in der Sprache der Mächtigen, von der er mit einiger Wahrscheinlichkeit sagen konnte, dass sie jemand, der im GESETZ-Geber lebte, kennen dürfte.
    Dennoch war er überrascht, als er Antwort erhielt. Er hatte nicht damit gerechnet, dass der Fremde auf diesen ersten Kommunikationsversuch eingehen würde.
    „Mein Name ist Taffanaro."
    Der Biberartige kam näher. Er redete in einer Abart der Sprache der Mächtigen, die Rhodan gerade noch verstehen konnte. Den Translatoren würde sie wohl keine größeren Probleme bereiten.
    Taffanaro kam näher. Die zahlreichen auf ihn gerichteten Strahlermündungen schienen ihn nicht im Geringsten zu beeindrucken. Da er um einiges kleiner war als Rhodan, musste er den Kopf in den Nacken legen, als er nicht weit vor Rhodan stehen blieb.
    Die großen Augen wirkten schuldbewusst, unterwürfig und Mitleid heischend. Zwar konnte Rhodan bei einem Volk, dem er nie zuvor begegnet war, unmöglich sagen, ob diese Assoziationen zutrafen, aber gerade solche ersten Eindrücke hatten sich schon oft als richtig erwiesen. War es auch in diesem Fall so? Doch wie passte das damit zusammen, dass Taffanaro offenbar nur der Sprecher einer großen Truppe war, die das gesamte Team umzingelt hatte?
    Der Biberartige stand in einer Position der Macht, er hielt die Zügel in der Hand.
    Zahlreiche frische, kaum verheilte Wunden verunstalteten Taffanaros Körper, als habe er vor Kurzem einen schweren Unfall erlitten. Der Biberartige hinkte und ließ eine Schulter hängen.
    „Ich bin ein Heromet."
    Taffanaro sprach nur Rhodan an, ignorierte den Rest des Einsatzteams – wusste also offensichtlich genau, wer das Sagen hatte und an wen er sich dementsprechend wenden musste.
    „In CHEOS-TAI bekleide ich den Rang eines TAI-Servos, des zurzeit Höchstrangigen unter allen Servos.
    Deshalb trage ich Schwarz."
    Rhodan musterte das zerfetzte Kleidungsstück und fragte sich, ob sich das Kleidungsstück mit Absicht in einem völlig desolaten Zustand befand oder ob es infolge des Unfalls mitgenommen aussah. „Vermutlich weißt du auch, wer wir sind."
    „Dein Name ist Perry Rhodan", bestätigte der Heromet. „Bis vor Kurzem hast du CHEOS-TAI befehligt, wenn auch nur für eine äußerst kurze Zeitspanne. Dennoch macht dich dies zu etwas Besonderem."
    Rhodan versuchte aus Taffanaros Verhalten und Worten schlau zu werden. Er verhielt sich nicht unbedingt feindselig, doch sein Einsatzteam zu umzingeln verschaffte dem Heromet nicht gerade einen Sympathie-Bonus.
    „Noch einmal – was willst du von uns?"
    „Ich muss leider zugeben, dass du aufgrund meiner Intervention aus dem GESETZ-Geber entfernt wurdest. Wir Heromet initiierten den Angriff der TAI-Bewahrer, der goldglänzenden Kampfroboter, auf dich und deine Männer. Es geschah aus der Überzeugung, ihr hättet CHEOS-TAI widerrechtlich in eure Gewalt gebracht und den Raumer für eure Zwecke missbraucht.
    Doch ich habe inzwischen umgedacht.
    Ich werde dich anhören."
    „Wer sagt, dass ich mit dir reden will?", fragte der Terraner kühl.
    „Aber ..."
    Rhodan rieb sich die kleine Narbe am linken Nasenflügel. „Solange deine Freunde uns umzingeln, halte ich euch eher für unsere Feinde."
    „Woher weißt du ..."
    Wieder ließ der Terraner sein Gegenüber nicht aussprechen. „Warum sollte ich mit jemandem kooperieren wollen, der meine Vernichtung sucht?"
    „Davon kann keine Rede sein, wirklich", sagte Taffanaro. „Wir wissen seit deiner Ankunft, dass du CHEOS-TAI zurückerobern willst. Dennoch haben wir eure Anwesenheit nicht an die Tibirian Melech weitergemeldet. Hätten wir das getan, wärt ihr längst im Kreuzfeuer der TAI-Bewahrer gestorben."
    „Ich will offen zu dir sein", erwiderte Rhodan, den die sichtliche Verzweiflung des kleinen Pelzwesens im Innersten anrührte. Zwar erschien ihm dessen Verhalten völlig unsinnig, doch er kam von Sekunde zu Sekunde mehr zu der Überzeugung, dass er es nicht mit einem Feind zu tun hatte. „Ich frage mich schon lange, warum ihr keinen Alarm ausgelöst habt."
    „Wir bieten euch eine Chance, eure Motive darzulegen. Die Tibirian Melech werden euch diese Gunst nicht erweisen, wenn sie euch entdecken. Sie werden euch töten."
    Tibirian Melech, dachte Rhodan. Ein anderes Volk, das neben den Heromet im GESETZ-Geber lebte?
    Er ließ sich seine Unsicherheit nicht anmerken. Stattdessen beschloss er, selbstsicher und kaltschnäuzig aufzutreten. „Um es weniger aufopferungsvoll zu

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