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2467 - Mentale Revision

Titel: 2467 - Mentale Revision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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formulieren: Ihr wollt etwas von uns. Nenn mir einen Grund", er wedelte demonstrativ mit dem Lauf seines Strahlers, „warum ich dich nicht auf der Stelle erschießen sollte."
    Taffanaro ließ sich nicht einschüchtern. „Ich nenne dir sogar einhundert Gründe, nämlich meine Freunde, die euch umzingeln und von denen du ja zu wissen scheinst."
    Rhodan strebte alles andere an als eine erneute Eskalation der Gewalt. „Wir sind keine Gesandten der Chaosmächte", stellte er klar. „Wenn ihr also zu der eigentlichen Besatzung dieses Schiffes gehört, stehen wir ..."
    „Halt!", sagte Taffanaro, und in dem einen Wort spiegelten sich Erschrecken, Entsetzen und Bewunderung. „Du ..."
    Er kam noch einen Schritt näher, streckte die Hand aus und berührte Rhodan am Arm.
    Der Terraner ließ es geschehen.
    „Du bist ein Bote der Kosmokraten", sagte Taffanaro heiser und ehrfürchtig.
    Auch wenn dies nicht der Wahrheit entsprach, bestätigte Rhodan. Zumindest waren die Kosmokraten diejenigen im ewigen Konflikt um Chaos und Ordnung, denen er sich eher zugehörig fühlte. Die Geschehnisse um die Negasphäre taten ein Übriges, um die Chaotarchen zu hassen. Er dachte daran, was ihm nach wie vor auf psionischer Ebene anhaftete und was Taffanaro womöglich endgültig dazu bringen würde, die Waffen ruhen zu lassen.
    Taffanaro starrte ihn an. „Du trägst eine Aura der Kosmokraten."
    „Die Aura eines Ritters der Tiefe, eines Wächter-Ordens der Kosmokraten, ja", wich Rhodan aus. „Und jetzt erkläre mir, warum du uns aus dem GESETZ-Geber hast werfen lassen. Du siehst, dass mein Team und ich den GESETZ-Geber keinesfalls widerrechtlich in unsere Gewalt gebracht hatten. Wir befehligten ihn, um ihn seinem ursprünglichen Existenzzweck wieder zuzuführen: dem Kampf gegen eine Negasphäre."
    Der Heromet wankte zwei, drei Schritte zurück. Sein langer, buschiger Schwanz hob sich dabei vom Boden; an seinem Ende gab es einen nackten, gräulichen Bereich, etwa handtellergroß und in der Art einer Pfeilspitze geformt. Diese Schwanzspitze reckte er Rhodan entgegen, und sie verformte sich zu einer Platte. Nein – er streckte sie nicht ihm entgegen, sondern hob sie über seinen Kopf. Im nächsten Augenblick traten in weitem Umkreis Dutzende der bepelzten, biberartigen Wesen aus ihren Deckungen und präsentierten sich offen und ungeschützt.
    Das Heben des Schwanzes war offenbar ein Signal gewesen.
    „Verzeih uns unwürdigen Servos", sagte Taffanaro. „Das Zeichen deiner Ankunft beweist mir endgültig, dass es kein Fehler war, mein Volk in den Widerstand gegen die Tibirian Melech zu führen."
    Ich werde von diesem kleinen Gauner als eine Art Kultfigur benutzt, dachte Rhodan. Er präsentiert mich als Zeichen und Gesandten einer höheren Macht, der deshalb automatisch unfehlbar und vertrauenswürdig ist. Nun, soll er – es ist nicht das erste Mal, dass mir so etwas passiert.
    Solange es seinem Ziel diente, CHEOS-TAI zurückzuerobern, war er bereit, es zu akzeptieren.
    Die Heromet kamen näher. Einige trugen Waffen, doch die meisten hielten nicht einmal Knüppel in den Händen.
    Auf einen echten Kampf waren sie zu keiner Zeit vorbereitet gewesen.
    „Ich verurteile euch für euer Fehlverhalten nicht!" Rhodan sprach von einer hohen Warte herab, als sei er in der Lage, das ihm völlig fremde Volk der Heromet zu beurteilen und ihm Lob und Tadel zuzusprechen. Er spielte das Spiel mit, das Taffanaro ihm förmlich aufgedrängt hatte. „Zumal ihr euch als einsichtig erwiesen und inzwischen euren Sinn gewandelt habt."
    Taffanaro reckte seine Gestalt, was ihn scheinbar um einige Zentimeter wachsen ließ.
    „Ich lade dich hiermit ein, Auraträger", sagte Taffanaro. „Sprich mit mir im Widerstandszentrum der Heromet."
    „Ich folge deiner Aufforderung."
    Rhodan jubilierte innerlich – auf diesem Weg gab es mit einiger Wahrscheinlichkeit die Gelegenheit, mehr über die Hintergründe des aktuellen Status quo in CHEOS-TAI zu erfahren. Und womöglich sogar etwas über den Verbleib von Mondra und ihrem Einsatzteam.
    „Doch möchte ich dich zunächst bitten", fuhr Taffanaro fort, „uns allein zu begleiten. Für die Sicherheit deiner Begleitpersonen können wir nicht garantieren, wenn sie dir folgen. Hier jedoch, in dieser Halle, werden meine Heromet zurückbleiben und sie zusätzlich beschützen. Auch wenn sich dein Team, und davon bin ich überzeugt, auch ohne fremde Hilfe zu verteidigen vermag, wird es unsere fachkundige Hilfe hoffentlich nicht

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