2467 - Mentale Revision
Gegenständen, bei denen Mondra an Explosivsprengkörper denken musste.
„Ich habe nicht viel Zeit", schrie der Tibirian Melech. „Man erwartet mich in der Zentrale!"
Die Heromet duckten sich, hoben wie zur Abwehr die buschigen Schwänze, die ebenso lang waren wie ihre eigentlichen Körper. Dieser Geste wohnte jedoch nicht die geringste Aggressivität inne, sondern nur Vorsichtigkeit und Schuldbewusstsein.
Der Tibirian Melech griff sich an das Ohrenband, das sich rings um seinen Schädel zog. „Außerdem kann ich nicht noch mehr Versager brauchen!"
Einer der Heromet, dessen gesamte geduckte Körperhaltung Angst ausdrückte, deutete auf einen der Aggregateblöcke in ihrer Nähe. „Wenn es uns gelingt, diese Technologie zu aktivieren, würde das für eine Verbesserung in unserem Wohnbereich sorgen, die ..."
„Was habe ich damit zu schaffen?", fragte Kalitt Lindbak aggressiv.
Mondra konnte aus ihrem Versteck genau beobachten, wie die Finger des Tibirian Melech auf dem Griff des Strahlers trommelten.
„Wir benötigen eine Ressourcengenehmigung, die nur von den Tibirian Melech ausgestellt werden kann."
Lindbaks Hand schoss vor, rammte ins Gesicht des merklich kleineren Heromet. Dessen Fell verfärbte sich im Gesicht blutig. Noch im selben Augenblick trat der Tibirian Melech zu. Sein Opfer stürzte, und Lindbak kniete sich brutal auf es. Wieder holte er aus und rammte die Faust gegen den Brustkorb des Biberartigen.
Alles in Mondra sträubte sich dagegen, weiterhin tatenlos zuzusehen, doch ihr blieb keine andere Wahl. Sie durften sich nicht einmischen, durften ihren einzigen Vorteil nicht aufgeben, durften nicht verraten, dass sie sich nach wie vor in CHEOS-TAI aufhielten. Offenbar war ihr Kampf mit dem Roboter tatsächlich nicht beobachtet worden und die Überreste bislang unentdeckt geblieben – zumindest hatte es keinen hörbaren Alarm gegeben.
Sie erwartete, dass die übrigen Heromet ihren Artgenossen verteidigen würden, doch diese standen starr und schauten mit großen Augen auf die brutale Szenerie. Lindbak erhob sich und trat auf sein am Boden liegendes Opfer ein, packte schließlich den langen Schwanz und riss mit aller Kraft daran.
Ein gequälter Schrei hallte weithin.
„B... bitte", sagte schließlich einer der Zuschauer. „Hör bitte auf."
Die einzige Antwort bestand darin, dass der Tibirian Melech herumwirbelte und nun auf diesen zweiten Heromet einprügelte. Ganze Fellbüschel riss er ihm aus. Dann zog er seinen Strahler und schoss ihm ins Bein.
Offenbar steigerte er sich in Rage, lebte eine tiefe, mörderische Aggression aus.
Auch dieser Heromet wehrte sich nicht, gab sich den Misshandlungen hin, als wüsste er nicht einmal, wie ihm mitgespielt wurde, als sei er das geborene Opferlamm. Diese Passivität erschreckte Mondra fast noch mehr als alles andere. Die brutale Szene verletzte ihren Gerechtigkeitssinn; sie konnte sich kaum noch ruhig verhalten. Hätte Vizquegatomi sie nicht mit einem eindringlichen Blick und einer Berührung der Ohrenhände zur Zurückhaltung gemahnt, wäre sie wohl aufgesprungen und hätte den Heromet beigestanden.
So jedoch tat sie das einzig Vernünftige und blieb passiv.
Erst als alle vier Heromet blutend am Boden lagen, zog sich Kalitt Lindbak zurück. Von seinen Händen tropfte das Blut seiner Opfer, die Füße hinterließen eine schmierige Spur auf dem glänzenden Metall des Bodens.
Drei der Heromet erhoben sich, der vierte war dazu aus eigener Kraft offenbar nicht mehr fähig.
„Das hier darf nicht mehr so weitergehen", sagte Mondra zu ihrem Begleiter. „Du hattest recht, Viz – wir müssen die Zentrale beobachten. Von dort aus können wir womöglich feststellen, was aus Perry Rhodan und der JULES VERNE geworden ist."
*
Die Antwort auf diese dringende Frage erhielt Mondra schneller als erhofft und auf gänzlich überraschende Art und Weise. Als sie vier Stunden später ihren Unterschlupf erreichten, erwartete sie Vizquegatomis Bruder Limbox sichtlich aufgeregt.
„Es gibt etwas, das du erfahren musst", sagte der Laosoor. „Ich habe Perry Rhodan gesehen."
Mondra war im ersten Moment wie vor den Kopf geschlagen. Sosehr sie sich darüber freute, so sehr verblüffte sie es auch. Und da war etwas in der Stimme des Laosoor gewesen, was nichts Gutes erahnen ließ. „Er ist an Bord des GESETZ-Gebers?"
„Nicht nur das. Er befindet sich auch in der Gewalt einer ganzen Schar von Heromet – sie haben ihn gefangen genommen und abgeführt. Ich
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