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2467 - Mentale Revision

Titel: 2467 - Mentale Revision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschehen.
    Sie, die dienstbaren Geister von CHEOS-TAI, die Untersten in der Rangordnung, mussten sich erheben und gegen die uralten Regeln revoltieren. Und er, Taffanaro, würde die Speerspitze des Widerstands sein, derjenige, der die Ordnung im GESETZ-Geber im Sinne der Kosmokraten wieder einführen würde. Die Tibirian Melech waren dazu ganz einfach nicht mehr in der Lage.
    „Inzwischen sehen deine Chancen besser aus", versicherte Salihcar. „Die Grobmotorik wird zweifellos wiederhergestellt werden, und selbst dass du wieder filigrane Arbeiten mit der Nackthand ausführen kannst, liegt nicht im Bereich des Unmöglichen."
    Taffanaro schaute sich suchend um.
    Plötzlich interessierten ihn medizinische Prognosen nicht mehr.
    „Hast du mein Nackthandnetz gefunden?"
    Er erinnerte sich düster daran, dass Inkh Selexon es ihm von der Nackthand gerissen hatte, während er wie von Sinnen auf ihn eingeprügelt hatte.
    Das war auch die einzige Möglichkeit, wie seine Nackthand Verletzungen hatte davontragen können – das Netz hätte nicht einmal Selexon in seinem Zorn zerstören können.
    Salihcar griff mit der Nackthand in ein Fach unter der Medoliege und hielt, die Hand zur Tragefläche geformt, Taffanaro zwei Kleidungsstücke entgegen. „Hier sind dein Netz und dein zerfetzter Overall, auch wenn du diesen, sosehr ich es bedauere, nicht mehr brauchen wirst. Ich denke, du warst ein guter TAI-Servo."
    „Das bin ich immer noch! Und bis ich mir einen neuen Overall besorgt habe, werde ich diesen tragen, auch wenn er in Fetzen gegangen ist." Taffanaro griff zu, schüttelte den Overall aus und betrachtete die Risse, Löcher und die blutigen Flecken. Seine Hände zitterten, als er hineinschlüpfte.
    „Aber du bist ... Der Tibirian Melech hat dich ..."
    „Ja, er hat mich geprügelt, und wenn es nach ihm ginge, wäre ich kein TAI-Servo mehr. Dennoch werde ich weiterhin Schwarz tragen als Zeichen dafür, dass ich der Höchste unseres Volkes bin. Ich werde mir von Inkh Selexon oder einem anderen Tibirian Melech nichts mehr befehlen lassen. Sie haben die Kontrolle über sich verloren und den langen Schlaf nicht mit heilem Geist überstanden. Ganz im Gegensatz zu uns Heromet. Siehst du das etwa anders?"
    Die bunten Aufnäher, die Taffanaro gern trug, hatten die Prügelattacke nicht überstanden. Er würde sich neue Stofffetzen besorgen müssen. Da er nicht sonderlich wählerisch war, würde das wohl keine Schwierigkeiten bereiten.
    Salihcar, dessen grüne Augen noch größer wurden, sah ihn schuldbewusst an. Wahrscheinlich schämte er sich, dass er diese Worte hatte hören müssen.
    Vielleicht fürchtete er auch, sie würden den Fiktiv-Anklägern zugetragen und er könnte ebenso wie Taffanaro bestraft werden.
    Diese Möglichkeit war auch durchaus gegeben. Wenn jemand wie der Verräter Kafarain, der Taffanaro bei den Tibirian Melech denunziert hatte, von dieser Keimzelle des Widerstands erfuhr, würde er dies zweifellos melden.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass es früher oder später so geschah, war wohl sogar größer als die, dass Taffanaro je wieder seine Nackthand in vollem Umfang verformen konnte. Doch es war ihm gleichgültig – Taffanaro fürchtete sich nicht länger vor dem, was kommen mochte.
    Sein Retter hingegen trippelte unsicher umher und strich mit dem Schwanz über den Boden. „Glaubst du wirklich, dass ..."
    „Ich glaube es nicht nur, ich weiß es", versicherte Taffanaro. „Ich werde mich bei Inkh Selexon nicht mehr sehen lassen und keine Befehle mehr annehmen.
    Diesen Teil meiner Aufgabe als TAI-Servo werde ich nicht mehr erfüllen, sondern meinen Status neu definieren.
    Hier, in dieser Medostation und genau in diesem Augenblick, beginnt eine Revolte, Salihcar, und du kannst der Erste sein, der sich mir anschließt."
    Salihcar blieb endlich stehen, straffte seine Haltung, und das Fell in seinem Gesicht sträubte sich. Ein deutliches Zeichen für die innere Befriedigung und den Stolz, den er empfand.
    Da wusste Taffanaro, dass er gewonnen und einen ersten Nachfolger gefunden hatte.
     
    *
     
    „Ich werde Grendhal die Nachricht überbringen", sagte Salihcar. „Er ist der Richtige ... er wird verstehen, warum wir gegen die Herrschaft der Tibirian Melech aufbegehren müssen."
    Hoffentlich, dachte Taffanaro, der sich fragte, ob Salihcar vorsichtig genug sein würde und in der Lage war, den Ernst der Situation einzuschätzen.
    Was geschah, wenn der kleinwüchsige Heromet dem Falschen davon erzählte?
    Doch dieses

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