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2467 - Mentale Revision

Titel: 2467 - Mentale Revision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nehmen.
    Erst danach werden wir uns um alles andere kümmern können. Manches erledigt sich dann wohl von selbst."
    Die Augen des riesenhaften Haluters leuchteten rot. „Bis zur Zentrale liegen mehr als 500 Kilometer Weg durch die Tiefen CHEOS-TAIS vor uns. 500 Kilometer durch endlose leere Korridore ... wenn sie noch leer sind. Und niemand mehr da, der uns Türen öffnen kann."
    „Ich rechne genau wie du mit einem erneuten Angriff der goldenen Kampfroboter, sobald wir entdeckt sind. Oder wiederentdeckt werden. Warum jenes biberartige Wesen keinen Alarm schlägt, ist mir unbegreiflich. Womöglich handelt es sich bei ihm um einen der neuen Herren des GESETZ-Gebers.
    Vielleicht basteln sie längst an einer Falle und lassen sich damit nur Zeit, weil wir hier, in den Außenbereichen des Schiffs, keine Gefahr darstellen.
    Wir können nur hoffen, dass es nicht so ist. Da Spekulieren nichts nützt", – er grinste kurz in Guckys Richtung – „werden wir in genau einer Stunde aufbrechen. Bis dahin sollte sich jeder erholen und stärken. Teleportieren ist innerhalb CHEOS-TAIS häufig nicht möglich, da viele Wände und Decks weder für Gucky noch für die Laosoor durchlässig sind. Somit bleibt uns nur der konventionelle Weg."
    „Also ich weiß nicht, wie es dir geht", sagte der Mausbiber, „aber ich hatte eigentlich vor, das Flugaggregat meines SERUNS zu nutzen und nicht etwa zu Fuß zu gehen."
    Dem konnte Rhodan nichts entgegensetzen.
     
    2.
     
    Taffanaro
    Sinneswandel
     
    Alles schmerzte.
    Taffanaro trieb in einer Wolke aus Pein, die nicht nur seinen Körper fraß, sondern auch seinen Geist. Schwarz glühende Splitter bohrten sich in das Bewusstsein des Heromet. Sie saugten jedes Licht und jedes Leben in sich auf, absorbierten es und verwandelten es in Schmerz, der sein Fleisch durchdrang und es in Brand steckte.
    Von irgendwoher jedoch kam auch Kälte, die das Feuer im Zaum hielt.
    Es grenzte an ein Wunder, dass er überhaupt noch lebte. Angesichts der Qual fragte er sich, ob es nicht besser wäre zu sterben. Weshalb klammerte sich sein Körper nur mit aller Macht daran weiterzuexistieren? Warum nicht einfach davonschweben, zulassen, dass die schwarzen Splitter ihn zerschnitten, wie es vielleicht schon vor neunundzwanzig Millionen Jahren hätte geschehen sollen, als sie den langen Schlaf antraten, der erst vor Kurzem geendet hatte?
    Sogleich regte sich Widerstand in ihm gegen diesen Fatalismus. Es musste einen tieferen Grund dafür geben, dass er die Prügelattacke des Tibirian Melech überlebt hatte. Inkh Selexon – und auch wohl alle anderen seines Volkes – wirkte nicht nur gegen die Interessen der Kosmokraten, sondern hatte darüber hinaus den Verstand verloren! Deshalb war es nicht länger richtig, dass die Tibirian Melech die Befehlsgewalt über CHEOS-TAI innehatten.
    Und nur er, Taffanaro, einziger überlebender TAI-Servo der Heromet, war offensichtlich dazu in der Lage, dies zu erkennen. Nur deshalb hatte er überlebt. Er war auserwählt, die Wahrheit zu verkünden und zu verbreiten.
    Er erschrak. So dachten Heromet nicht! Sie fügten sich, ordneten sich denen unter, die in der Befehlskette über ihnen standen. Das gehörte zum Wesen seines Volkes und zum Lauf der Dinge im GESETZ-Geber, den die Kosmokraten vor ewigen Zeiten bestimmt hatten.
    Aber er war wohl noch nie ein typischer Heromet gewesen. Außerdem ... wenn die Tibirian Melech nicht mehr bei Sinnen waren, hatten sie das Recht auf Befehlsgewalt verloren. Das war eine ganz einfache Rechnung, die Taffanaro vielleicht sogar seinen Artgenossen verständlich machen konnte.
    Der Heromet öffnete die Augen, zum ersten Mal, seit er wieder erwacht war.
    Er sah spiegelnde Metallflächen und den Medowürfel, aus dem ihm Heilstrahlen entgegenschauerten.
    Unwillkürlich blickte er an sich hinab und entdeckte tatsächlich genau das, was er erwartet hatte: Aus der Liege, die sich seinen Konturen angepasst hatte und ihn mit angenehmer Kühle umgab, ragte ein kleiner, durchsichtiger Schlauch, der in seinen Brustkorb mündete. Die Spitze verschwand in Taffanaros grauem Fell, das durch die Prügelattacke noch grauer geworden war, wie er sofort erkannte. Seiner Einschätzung nach waren die Haarwurzeln für mindestens acht Stunden nur unzureichend mit Nährstoffen versorgt worden. Acht Stunden, die er am Rand des Todes verbracht hatte.
    Jemand hatte ihn nach der Prügelattacke gefunden und in einer Medostation versorgt. Diese Erkenntnis ernüchterte ihn. Gab es

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