2468 - KOLTOROCS Kinder
machen.
Also langsam und behutsam, eine Stufe nach der anderen, jedes Mal den Untergrund prüfen, ob er ihm auch wirklich genug Halt gab ...
Der erste Sprung.
Er packte die Kante der Stufe, die höher war als er selbst, zog sich hoch, ließ sich ganz vorsichtig auf die Knie nieder. Das Material unter ihm trug sein Gewicht.
Die nächste Stufe ... Es würde eine Ewigkeit dauern, aber er hatte keine Wahl, und sein Schnitt war durch seine Unvorsichtigkeit sowieso schon versaut.
Noch eine und eine weitere und wieder eine ...
Endlich erreichte er den Kopf der Treppe und gleich darauf wieder die Eingangshalle auf ebener Erde. Aber damit waren seine Probleme keineswegs gelöst. Die Zeit war schon weit fortgeschritten, und bald würden die ersten Verfolger kommen.
Konnte er das Treppenhaus auf einem der über ihm liegenden Stockwerke verlassen und sich verstecken? Nein.
Die Türen waren von der anderen Seite versperrt; er hatte sich durch einen Notausgang Zutritt in das Gebäude verschafft, nicht durch einen Eingang, den man eigens für ungebetene Besucher mit unlauteren Absichten geschaffen hatte.
Insofern war die Simulation sehr realistisch. Sollte er zufällig einem Verfolger begegnen, der das Treppenhaus betrat, und die Tür erreichen, bevor sie zuschlug, würde es ihm trotzdem nicht weiterhelfen, denn alle Apartmenteingänge waren abgeschlossen, und die Monitoren in der Halle würden den Sicherheitskräften des Gebäudes und damit auch seinen Häschern seine Anwesenheit verraten. Er konnte noch nicht einmal in die Halle hinein.
Realistisch, sehr realistisch. Doch was hatte er erwartet? Das Zielobjekt würde nicht einfach auf der Straße auf ihn warten, so viel war klar.
Er spürte, wie der Zorn in ihm wuchs.
Kämpfen wollte er, sonst nichts, keine komplizierten Pläne schmieden, keine Gedanken wälzen, nur kämpfen. Zuschlagen, und jeder Schlag traf in seiner Vorstellung TRAITOR.
Er verlor die Geduld, holte mit einer Faust aus, trieb ein Loch in die Außenwand des Gebäudes und sah hinaus.
Als wäre es inszeniert – was es ja auch war –, machte er in einiger Entfernung eine winzige Gestalt aus, die über die Straße lief, hin zu einem Gleiterpark.
Er ignorierte jede innere Warnung, gab sich dem Zorn hin, nahm in Kauf, dass er jede Kontrolle verlor. Wie ein Besessener hämmerte er auf die Wand ein, vergrößerte das Loch darin, brach schließlich durch. Er ließ sich auf die Laufarme nieder, rannte los.
Zu spät!
Sein Zielobjekt hatte ihn hereingelegt. Schon sah er, wie ein Gleiter abhob, an Höhe gewann.
Er warf sich zur Seite, hielt auf den Fahrzeugpark zu, erreichte den ersten Gleiter, sprang hinein. Dabei riss er die Tür aus der Verankerung. Als wolle man ihn verhöhnen, stellte er fest, dass die Zündkarte neben dem Bedienungsterminal lag. Er rammte sie in den entsprechenden Schlitz. Überrascht stellte er dabei fest, dass er seine Bewegungen wieder besser koordinieren konnte.
Mit brachialer Gewalt startete er das Fahrzeug und riss es in einem Steilflug hoch. Einen Augenblick später steuerte er wild durch die Gegend, auf der Suche nach dem Gefährt, das sein Zielobjekt benutzte.
Die Umgebung wirkte seltsam verschwommen, doch trotz seines wilden Flugstils entdeckte er den Flüchtigen.
Als wolle der ihm in die Hände spielen, setzte er in einer belebten Straße auf.
Alles vorbei, dachte Skibalf, als ihm sein Gedankenfehler klar wurde. Er würde sein Zielobjekt vielleicht stellen können, doch aus der verdeckten Operation drohte ein öffentliches Gemetzel zu werden.
Aber es war sowieso sinnlos. Seine Geschwindigkeit war viel zu hoch. Er versuchte gar nicht erst, den Gleiter unter Kontrolle zu bekommen, sondern verdichtete lediglich den molekularen Aufbau seines Körpers.
Krachend schlitterte sein Gleiter in den des Zielobjekts und explodierte im nächsten Moment.
Noch während er herausgeschleudert wurde, brachen die Holos zusammen.
Die Umgebung löste sich auf, und er sah unvermittelt den Metallboden eines gewaltigen Hangars, der unter einem Energieschirm lag.
Unverletzt trat er aus dem Feuerball, der umgehend von Robotern gelöscht wurde.
*
Senego Trainz erwartete ihn bereits; er trat hinter einem Gleiter hervor, der unbeschädigt geblieben war. Die Fahrzeuge waren real, und ihm wurde klar, dass er gewaltige Schäden angerichtet hatte.
Er blieb vor dem Anführer der Mikro-Bestien stehen, verspürte wieder diesen tief sitzenden Zorn, den Zorn auf sich selbst, auf die Terminale
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