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2472 - TRAICOON 0096

Titel: 2472 - TRAICOON 0096 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf.
    Er hätte Awoko nur zu gerne bestraft.
    Doch der Ganschkare hatte recht daran getan, ihn zu informieren.
    Wenige Sekunden später trafen einige dünne Informationsregister ein. Sie beinhalteten umständlich formulierte Beschreibungen, hastig hinzugefügte Vermutungen des Kalbarons und das Ansuchen zweier Ganschkaren-Techniker, aufgrund ihrer Entdeckung befördert zu werden.
    Warum, bei allen Herolden der Kolonne, sollte ein Traitank der Kolonne seine Kennungen verfälschen? Waren Infiltratoren in das Fort vorgedrungen?
    Unrealistisch, aber nicht ganz unmöglich.
    Gab es andere Denkansätze, die eine größere Wahrscheinlichkeit besaßen?
    Testete man ihn, wollte man von höherer Stelle aus die Leistungsfähigkeit seiner Besatzung und seine Kompetenz überprüfen? Oder hatte ihm ein „netter" Kollege, wie beispielsweise der Vizekapitän Malikadi, ein faules Ei ins Nest gelegt?
    Zuzutrauen war es ihm. Intrigen waren ein fixer Bestandteil jener Spielchen, die in den Führungskreisen der Terminalen Kolonne gepflegt wurden.
    Zerberoff verlangte nach zusätzlicher bordinterner Rechenleistung und setzte sein Suchgebot auf Priorität. Augenblicklich breiteten sich unsichtbare Fühler aus; sie wühlten und bohrten sich in jede Datei jedes Rechners an Bord des Forts, und war er auch noch so unwichtig. Der Duale Kapitän forderte sämtliche Informationen über Traitank 1.199.188 an.
    Sekunden später erhielt er Antworten. Die Registernummer war bekannt – und das Schiff folgte einem bestimmten Auftrag. Es war im persönlichen Auftrag von Antakur von Bitvelt unterwegs, auf einer Rundreise durch die Milchstraße.
     
    *
     
    Sie lösten sich aus dem Singulären Intellekt und überdachten getrennt voneinander die Situation.
    „Man traut uns noch immer nicht", sinnierte Aroff. „Die Bewährungsfrist, der wir ausgesetzt wurden, ist längst nicht beendet."
    Vor geraumer Zeit und an einem gänzlich anderen Schauplatz hatte der Duale Kapitän einen Gutteil der ihm unterstehenden Schiffseinheiten im Kampf gegen die Kosmokraten verloren. 98.000 Traitanks, Millionen von Lebewesen.
    Nichts von Bedeutung, nichts, was sich mittelfristig nicht ersetzen ließ.
    Zumal die Niederlage von Anfang an festgestanden hatte, offenbar waren er und seine Untergebenen Kanonenfutter gewesen.
    Doch die Progress-Wahrer hatten einen Schuldigen gesucht und ihn in Zerberoff gefunden. Seitdem trug er das Stigma des Verlierers.
    „Antakur von Bitvelt will uns testen", sagte Zerbone. „Ist es denn Zufall, dass dieser getarnte Traitank ausgerechnet jetzt auftaucht, da wir eine Entscheidung über die Terraner fällen sollen? – Nein. Der Progress-Wahrer lässt uns überwachen."
    „Womöglich haben die Spione an Bord des Traitanks 1.199.188 bereits unsere Internrechner angezapft. Dann kennen sie unsere Unterhaltung mit dem Kalbaron und wissen, dass sie enttarnt sind."
    Sie schwiegen lange, sprangen zwischen Singulärem Intellekt und Individualität hin und her.
    Sie fühlten befremdende Unsicherheit, wussten nicht, wie sie weiter vorgehen sollten. Paranoia war in den Reihen der Führungskräfte der Terminalen Kolonne ein steter Begleiter.
    Ein Dual konnte sich seiner Position niemals sicher sein. Er durfte sein Wissen mit möglichst wenigen Untergebenen teilen und musste den Druck auf sie stets hochhalten. Nur dann besaß er die Chance, sich dauerhaft zu etablieren.
    „Wir dürfen uns nichts anmerken lassen", befand Zerbone schließlich. „Wir werden Awoko einen Besuch abstatten und ihm unter sechs Augen sagen, dass die falsche Registernummer zu ignorieren sei."
    „Einverstanden!" Aroff wuchtete den gemeinsamen Körper von der Stützstange weg und orderte einen Koffter, der sie vor ihrer Kabine abholen sollte.
    Mit einem Wink aktivierte er einen Begleitroboter, der über Waffensysteme verfügte, es aber dank seiner Programmierung auch verstand, ihn möglichst schmerzfrei im Koffter zu platzieren.
    „Jene Docktechniker, die die Wahrheit über die Registernummer herausgefunden haben, müssen verschwinden.
    Sie dürfen mit niemandem über ihre Entdeckung plaudern. Der bordinterne Sicherheitsdienst soll sich darum kümmern."
    „Können wir eigentlich dem Kalbaron über den Weg trauen?"
    „Er steht ohnehin unter ständiger Beobachtung, und die Agenten des Sicherheitsdienstes werden ebenfalls überwacht. Die Kette ist lückenlos geschlossen."
    Zerbone war sich bei Weitem nicht so sicher wie sein Partner, und er ließ es ihn in der geteilten Welt des

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