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2472 - TRAICOON 0096

Titel: 2472 - TRAICOON 0096 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nickte Lipica, Goran und Ero zu und verließ sinnend die Kommandozentrale. Es war Zeit für eine weitere Maskenanprobe. Vielleicht konnte er sich von den zu erwartenden Schmerzen ablenken, indem er alle Eventualitäten des Einsatzes der Mikro-Bestien durchdachte.
     
    9.
     
    Rinka Porol
     
    Neuerlich durfte sie an der Einsatzbesprechung teilnehmen. Sie würde als Gruppenleiterin fungieren, ebenso wie Senego Trainz. Beide hatten jeweils vier Kameraden unter ihrem Kommando.
    Rinka hielt sich dicht neben Senego, ohne ihm körperlich nahe zu kommen.
    Womöglich war sie die einzige Mikro-Bestie, die eine gewisse Sehnsucht nach Nähe hatte. Alle anderen waren sich selbst genug. Wie einsame Inseln in einem Strom.
    „... ihr wisst, um was es geht", sagte Roi Danton soeben. „Handelt umsichtig, nehmt stets das kleinste Risiko. Erwischt man euch, sind auch wir dran."
    Er griff nach einem miniaturisierten Datenträger und reichte ihn an Senego Trainz weiter. „Wenn du meinst, dass es nicht mehr weitergeht, öffnest du diese Datei. Aber nur dann ..."
    „Ich habe verstanden", sagte der Kommandant der Mikro-Bestien und schob den fast faustgroßen Kristall in seinen Einsatzrucksack, der an den Originalkampfanzug angepfropft war.
    „Wir werden euch nicht enttäuschen", grollte er. „In spätestens sechsunddreißig Stunden habt ihr alles, was ihr benötigt."
    Er strahlte so viel Selbstsicherheit und Bestimmtheit aus ... Rinka Porol bewunderte ihn. Wie er sich im Kreise der terranischen Riesen bewegte und ihnen dank seines erst vor Kurzem entwickelten Eigenbewusstseins Respekt abverlangte, verdiente jede Anerkennung.
    Sie drehte sich ein wenig zur Seite und machte eine weitere Notiz. Ihre Hand glitt wie von selbst über die Seite, der Text war flüssig und interessant abgefasst. Mit zunehmender Übung gewannen ihre Gedanken an Tiefe und Gewicht.
    „Wir rücken in zehn Minuten ab", befahl Senego Trainz. „Doray Celvius, du übernimmst das Kommando hier. Sorg dafür, dass unsere Jungs beschäftigt bleiben."
    Mithilfe des Antigravs stieg er hoch und umfasste mit beiden Händen Roi Dantons Daumen. Er schüttelte ihn, so fest, dass der Unsterbliche bleich wurde. „Wir sehen uns wieder", sagte Senego Trainz."
    „Wir sehen uns wieder", echote Roi Danton und betrachtete mit weit aufgerissenen Augen die weißen Druckspuren, die Rinkas Vorgesetzter an seinem Finger hinterlassen hatte.
     
    *
     
    Sie verließen Traitank 1.199.188 durch eine Wartungsluke, im Schutz ihrer Dunkelfelder. Langsam, wie Blätter im Wind dahintreibend, nur von energiearmen Antigravs in der Luft gehalten. Wie geplant flogen sie in V-Formation, den freien Raum des Docks mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln passiv überwachend. Nichts bewegte sich, niemand kümmerte sich um sie. Sobald sie den Hangar verlassen hatten, wartete ein halber Kilometer weitgehend ausspionierten Geländes auf sie. Danach würde es schwerer werden.
    Rinka Porol synchronisierte ihre Bewegungen mit jenen ihrer Begleiter.
    Disziplin war das A und O des Einsatzes, niemand durfte sich einen Ausreißer leisten. Senego Trainz hatte nur die Verlässlichsten seiner Leute für diese Mission herangezogen. Nüchterne, selbstbeherrschte Mikro-Bestien, die keinen Moment lang an sich und ihren Fähigkeiten zweifelten.
    Sie gerieten in den Lichtkegel eines Bodenscheinwerfers, zwei Meter im Durchmesser, der den Bugteil des Traitanks bestrahlte. Enorme Hitze ging von dem Leuchtkörper aus.
    Rinka ließ die Kühlung des Schutzanzugs ausgeschaltet. Sie vertrug die Temperatur ohne Probleme. Jede zusätzlich verwendete Energie mochte von versteckt gehaltenen Tastern erkannt und als „außergewöhnlich" an eine interne Kontroll-Instanz des Forts weitergegeben werden.
    Rinka konzentrierte sich auf die Anzeigen, die vor ihrem Stirnauge ihre derzeitige Position widerspiegelten. Sie lagen auf Kurs. Noch hatten sie 50 Meter vor sich, bis sie ihr erstes Zwischenziel erreicht hatten.
    Der Treibflug dauerte mehr als drei Minuten. Sie dockten an einer Konverterklappe an und hielten sich mit Vakuum-Saugnäpfen fest. Wie überdimensionierte Fliegen saßen sie rings um den schmutzstarrenden Gehäusedeckel. Ein Fauchen ertönte, hinter der Klappe zogen Schwerkraftregler Müll aus allen Teilen des Hangars in die Tiefen eines zentralen Konvertermagens hinab.
    Sie warteten, bis das Fauchen ein zweites und ein drittes Mal ertönte.
    „Elf Sekunden zwischen den einzelnen Gravitationsschüben", sagte Senego,

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