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2472 - TRAICOON 0096

Titel: 2472 - TRAICOON 0096 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ero – sieh zu, dass wir diese Schüssel auf Kurs bekommen. Wir nehmen MOTRANS-1."
    „Alles klar."
    Roi grinste. Na bitte! Es gab andere Optionen zu antworten.
    Major Ero Ustinoth konzentrierte sich auf die Schaltpaneele vor sich und verständigte sich mit den anderen Terranern der Zentrale. Gemeinsam lösten sie das Schiff aus dem stationären Orbit, den sie wenige tausend Kilometer oberhalb der Mondoberfläche eingenommen hatten.
    Der Traitank steuerte auf die Mobile Transmitter-Plattform zu, deren Aktivierungsfeld soeben rot aufleuchtete. Im Inneren des Rings bot sich der Blick in eine violette, heftig wabernde Tiefe, die ins Nirgendwo zu führen schien.
    Der Traitank beschleunigte vorsichtig, ließ sich ins Innere des 500 Kilometer durchmessenden Rings ziehen. Der Funkverkehr intensivierte sich, von mehreren Seiten kamen präzise Anweisungen der Lotsendienste herein. Das Einfädeln in MOTRANS-1 gehörte zu einer der diffizilsten Aufgaben im Umfeld der belagerten Erde.
    Abrupt endete alles. Das Schiff wurde verschluckt, in den Halbraumtunnel gerissen. Roi hielt sich instinktiv an der Kante seines Arbeitspaneels fest. Die Oberfläche war rau und viel zu dick und ganz ... anders.
    Mit einem Mal überkam den Unsterblichen Angst. Sie befanden sich an Bord eines fremden, fremdartigen Raumers, dessen Geheimnisse sie längst nicht alle entschlüsselt hatten. Das Vabanquespiel, das sie betrieben, barg so viele Risiken, dass er nicht darüber nachdenken wollte. Andererseits ... es bestand die Chance, die Terminale Kolonne mithilfe des Traitanks zu schädigen.
    Messgeräte zeigten die Öffnung der Strukturlücke im TERRANOVA-Schirm an, andere gaben Informationen über die hypothetischen Geschwindigkeiten, die sie entlang der Transmitterstrecke erreichten. Der Überlichtfaktor betrug knapp unter einer Million.
    Roi entspannte sich. Alles war in Ordnung. MOTRANS-1 funktionierte, wie nicht anders zu erwarten gewesen war. Auf sie warteten zehn Stunden Untätigkeit, bis sie mehr als 1000 Lichtjahre von der Erde entfernt ins Weltall ausgespuckt werden würden.
    Er musste die Zeit nutzen. Kräfte sammeln, sich auf seine Mission konzentrieren und fokussieren. Er würde alle Energie benötigen, sobald ihre Mission in die entscheidende Phase trat.
    Roi nickte Goran sowie Ero zu, packte die Schatulle erneut unter seinen Arm und verließ die Kommandozentrale.
     
    2.
     
    Rinka Porol
     
    Sie schlug einen Haken, raste an den Holo-Hindernissen vorbei, warf sich in den Graben, der von einer Schussgarbe herrührte. Links von ihr blitzte es auf.
    Ein Lichtreflex, wie der des Erfassungsfeldvisiers eines Scharfschützen!
    Sie wälzte sich beiseite, hob kurz den Kopf und erfasste die Umgebung, suchte nach dem Gegner, zog sich rasch wieder zurück.
    Mehrere Magmaströme umfassten eine Landinsel, durch die sich hordenweise behäbige Ätztaranteln schleppten.
    Spießandroiden beschäftigten sich damit, alte Bausubstanz auszubessern und zu erneuern.
    Rinka hatte den Gegner in dieser albtraumähnlichen Umgebung ausgemacht: Sein Gesicht war narbenzerfressen. Hautlappen hingen von den Wangen; sie tasteten wie suchend umher.
    Rinka Porol hatte niemals zuvor ein derartiges Lebewesen gesehen.
    Aus dem Bauch des Söldners ragte ein implantierter Waffenlauf; mit unglaublich schnellen Handgriffen stopfte er Munitionsmagazine in sein Maul.
    Eine lebende Kampfmaschine, dachte Rinka Porol. Eine Züchtung wie ... wie wir.
    Rinka Porol ging in die Knie und überdachte die Möglichkeiten, die ihr zur Gegenwehr zur Verfügung standen.
    Sie lugte neuerlich über die Kante ihrer Deckung. Augenblicklich fuhr eine lohende Feuergarbe über sie hinweg. Sie meinte, die Hitze des Geschützfeuers trotz Schutzanzugs zu fühlen.
    Von dieser Stelle aus gab es kein Entkommen. Rinkas Gegner besaß durch seine überhöhte Position eine weitaus bessere Sicht als sie. Sobald sie die Deckung verließ, hatte er die Mikro-Bestie im Visier; und es bestand kein Zweifel, dass er feuern würde, ohne zu zögern.
    Was tun?
    Rinka Porol kroch die schmale Gesteinsnarbe entlang. An beiden Enden des Grabens hatte der Terkonitstahl gekocht und war dann wieder abgekühlt.
    Die erstarrten Reste zeigten bizarre Formen, an denen sie unmöglich vorbeikam, ohne den gegnerischen Schützen auf ihren exakten Standort aufmerksam zu machen.
    Eine Minute blieb ihr – vielleicht; dann würden weitere Gegner heranrücken und das Versteck gezielt unter Feuer nehmen. So lange, bis der Schutzschirm

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