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2474 - Zwei Psi-Emitter

Titel: 2474 - Zwei Psi-Emitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verweigert. Die Flotte befindet sich im besonderen Alarmzustand, darauf muss ich hoffentlich nicht erst hinweisen."
    Zerberoff reagierte verärgert. Zornig drängte er den Funker zur Seite, der Ganschkare, ohnehin nur im Rang eines Daerba, wich furchtsam noch weiter zurück.
    Der Duale Kapitän stieß ein heiseres Lachen aus, als er das Energiemikrofon mit einer herrischen Geste zu sich heranholte.
    „Hier spricht Kapitän Zerberoff! Ich werde in wenigen Augenblicken persönlich zur Inspektion an Bord kommen. Sollte mir der Empfang verweigert werden, wird das Konsequenzen zur Folge haben. Die Besatzung täte gut daran, den Traitank in allerbestem Zustand zu präsentieren, anstatt Eigenmächtigkeiten zu treffen, die niederen Chargen in keiner Weise zustehen."
     
    *
     
    Vier Tage Ungewissheit waren beinahe leichter zu ertragen gewesen als die mittlerweile vielsagenden Blicke der TLD-Agenten, von der wachsenden Ungeduld der Mikro-Bestien ganz zu schweigen. Zweimal war Roi Danton nahe daran gewesen, den Aufbruch zu befehlen, zweimal hatte er sich eines Besseren besonnen und entschieden, noch einen halben Tag zu warten.
    Vizekapitän Malikadi war tot, unter ungeklärten Umständen gewaltsam ums Leben gekommen. In der Hinsicht hatte die Funküberwachung zwar wenig Brauchbares ergeben, doch war Danton klar, dass CRULT sich in einen aufgescheucht wimmelnden Ameisenhaufen verwandelt haben musste. Unter diesen Umständen war Zerberoff bestimmt zu doppelter Vorsicht genötigt.
    „Die Katze lässt das Mausen nicht!"
    Der Satz ließ Danton aufschauen.
    Oberstleutnant Frownie hatte den Kommentar hervorgestoßen; seine Mor’Daer-Maske züngelte aggressiv.
    „Wen meinst du?", wollte Danton wissen.
    „Zerberoff, wen sonst? Ihn dürfte nicht eben das beste Verhältnis mit Malikadi verbunden haben. Mag sein, dass er die Mikro-Bestien für die Drecksarbeit vorgeschickt hat."
    Rhodans Sohn nickte träge. „Wir werden es erfahren", sagte er zögernd.
    „Wann?"
    Dantyren hob seine linke, die menschliche Schulter und ließ sie langsam wieder sinken.
    „Ich vertraue Zerberoff", sagte er freiheraus.
    „Noch", kommentierte Frownie.
    „Zerberoffs Handeln wird weitgehend von Hass bestimmt. Das ist keine solide Basis."
    „Ich bin froh, dass wir den Dualen Kapitän auf unserer Seite haben."
    Für einen Moment erschrak Danton über das, was er gesagt hatte. Er war sich dessen bewusst, dass Zerberoffs Hass auf die Terminale Kolonne eine Katastrophe herbeiführen konnte.
    Dennoch musste er dieses Risiko eingehen. Es gab keine andere Möglichkeit, nahe genug an den Progress-Wahrer heranzukommen.
    Natürlich machte er Zerberoff damit zu seinem Werkzeug, und ihm war klar, dass der Dual das ebenso erkannt hatte. Aber ihre Ziele deckten sich. Was für den Dual Hass war, war für Roi Danton der Ruf nach Rache. Und Rache war im Grunde nichts anderes als eine Antriebskraft von Hass.
    Eine Zeit lang hatte Danton versucht, dagegen anzukämpfen. Rache und Hass waren in seiner Erziehung Fremdwörter gewesen. Sein Vater war ein Mensch, der allen Gegnern die Hände zur Versöhnung entgegenstreckte, egal wie übel sie ihm mitgespielt hatten. Sein Traum war der eines friedlich vereinten Universums, in dem alle Intelligenzen gemeinsam den letzten Geheimnissen der Schöpfung nachspürten.
    Ich wünsche dir, dass dein Traum sich eines Tages wirklich erfüllt, Perry, dachte Danton. Wenn jemand diese Chance verdient hat, bist du derjenige.
    Aber es gibt diesen ganz großen Frieden nicht, es gibt immer nur unzählige neue kleine Schritte, von denen viele schon im Vorhinein zum Scheitern verurteilt sind.
    Perry Rhodan würde entsetzt sein, wenn er erfuhr, was seinen Sohn bewegte. Sie wollten beide dasselbe, und eigentlich hätten sie Seite an Seite kämpfen sollen.
    Das tun wir auch, wir entfernen uns dabei nur immer weiter voneinander.
    Ich kann jedenfalls nicht so schnell vergessen, Perry, und ich will nicht, dass andere ebenfalls das durchleiden müssen, was mir angetan wurde. Vielleicht wirst du eines Tages meine Empfindungen verstehen können. Ich wünsche mir nur, dass du im Nachhinein sagen wirst, du seiest stolz auf mich.
    Vor allem, wenn du dafür über deinen Schatten springen musst.
    „Wir empfangen eine Nachricht!", meldete einer der TLD-Agenten. „Kolonnen-Funk, enge Bündelung."
    „Ausgangspunkt?", wollte Frownie wissen.
    „Ein Traitank, Distanz gut fünf Lichtminuten."
    Dantons Hoffnung, endlich ein Lebenszeichen Zerberoffs zu erhalten, war

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