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2474 - Zwei Psi-Emitter

Titel: 2474 - Zwei Psi-Emitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unruhig zuckte der kurze Schwanz, der Effremi scharrte nervös mit den Fußkrallen, zudem entblößte er seine scharfen Nagezähne.
    „Was soll diese Ablehnung?", fauchte Zerberoff ungehalten und registrierte, dass sich ihm etliche Blicke zuwandten. „Ich bin kein dahergelaufener Kalbaron ..."
    „Es ist nicht möglich, Kapitän! Niemand kann den Progress-Wahrer sprechen."
    „Hat Antakur von Bitvelt CRULT verlassen?"
    Der Effremi überkreuzte seine Arme vor dem spitzen Gesicht und fing an, das struppige Fell seiner Handgelenke mit den Zähnen glatt zu ziehen.
    „Ich erwarte eine Antwort!", donnerte Zerberoff. „Wie lautet deine Kennung, Effremi?"
    „Effremi Nummer 14.837 auf CRULT, Herr ... Der Progress-Wahrer ist wegen der mentalen Angriffe beschäftigt."
    „Er leidet darunter – willst du das sagen?"
    Der Effremi barg das Gesicht in beiden Händen.
    „Ich lasse mich nicht abweisen!"
    Zerberoff wurde vollends zornig. „Von einem subalternen Effremi lasse ich mir nicht vorschreiben, was ich tun und lassen soll. Sieh zu, dass du mir aus dem Weg gehst, wenn dir dein Leben lieb ist. Ich werde herausfinden, ob der Progress-Wahrer mit mir reden will oder nicht – du kannst mich jedenfalls nicht davon abhalten, in den Silberturm zu kommen."
    Mit einer wütenden Geste unterbrach Zerberoff die Verbindung. Sein Blick glitt in die Runde, er sah Lila, winkte sie zu sich heran und bedachte sie mit einem Schwall Endogener Qual.
    Vielleicht war es der letzte, den sie bekam.
    Humpelnd, mit halb ausgebreiteten Armen sein Gleichgewicht haltend, hastete er zum Transmitter.
     
    *
     
    Er hatte länger gebraucht als erwartet, den Zenter-Kreis auf der untersten Ebene von CRULT zu betreten. Aber das war ihm egal. Was seinen Zorn von Neuem anschwellen ließ, war die Borniertheit, mit der die Effremi im Herzen der Dienstburg glaubten, über alles entscheiden zu können.
    „Nein!", sagte der struppige Kerl, der ihm mit einem Energiefeld den Weg versperrte. „Du musst nicht hartnäckig betonen, dass du als Dualer Kapitän das Recht hast, mit dem Progress-Wahrer zu reden. Ich habe Augen im Kopf und sehe, dass du ein Dual bist. Aber selbst wenn du Xrayn persönlich wärst – meine Antwort lautet: Nein!"
    Aroff knackte heftig mit dem Schnabel, ein durchdringender Laut, bei dem der Effremi jedes Mal zusammenzuckte. Es war nicht Nummer 14.837, die ihm gegenüberstand. Zerbone hatte die verhornten Lippen zurückgezogen und zeigte sein beeindruckendes Gebiss.
    „Ich warte, bis du mit dem Progress-Wahrer über mein Verlangen gesprochen hast!", sagte Zerberoff. „Ich verfüge über ausreichend Zeit."
    „Nimm Vernunft an, Kapitän!", rief ein Effremi aus dem Hintergrund. „Antakur von Bitvelt kommuniziert derzeit nicht mit Angehörigen der Kolonne.
    Sein Wohlbefinden ist empfindlich gestört."
    „Bitte, geh jetzt, Herr!", drängte Zerberoffs Gegenüber. „Wir haben keine Alternative. Wir werden dich informieren, sobald der Progress-Wahrer seine Tätigkeit wiederaufnimmt."
    „Wann wird das sein?"
    „Ich weiß es nicht."
    „Ich warte!", entschied Zerberoff und packte so schnell zu, dass der Effremi nicht mehr ausweichen konnte.
    Vor Angst kreischend, zappelte der Kleine. Zerberoff stieß ihn heftig zurück – und wandte sich stockend um.
    Schlagartig war es kalt geworden in dem großen Empfangsraum, in dem ein Dutzend Effremi arbeiteten. Die Pelzwesen hielten ebenso jäh inne wie der Duale Kapitän.
    Offenbar hatte niemand den Schemen kommen sehen. Zerberoff registrierte, dass die Effremi nicht weniger überrascht reagierten als er selbst.
    Nein, er war nicht überrascht, er hatte gehofft, dass ein Entscheidungsträger kommen würde.
    Der Herold war eine imposante Erscheinung. Fast doppelt so groß wie Zerberoff, ein dunkler, geflügelter Schemen mit einer bedrückend intensiven Ausstrahlung. Ein helles Wogen umfloss die Gestalt und sank als brodelnder Nebel zu Boden. An der spürbar unter dem Gefrierpunkt liegenden Körpertemperatur kühlte sich die Luft extrem schnell ab.
    „Ich muss mit dem Progress-Wahrer reden!", sagte Zerberoff heftig. „Etwas anderes kommt nicht in Betracht."
    „Was willst du?", fragte der Herold.
    „Es geht um den Mord an Vizekapitän Malikadi."
    „Hast du neue Erkenntnisse?"
    „Nein, die habe ich nicht. Aber ..."
    „Du hast gehört, was die Effremi sagen, Kapitän. Das ist alles. Mit einer solchen Lächerlichkeit wirst du kein Gehör finden."
    „Ich ..." Zerberoff verstummte, denn die eisige

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